Wie viel sind eine Billion
Dein Tag steht oder fällt mit den Zahlen Auf gedrucktem Papier,
Sie bestimmen, was Du fühlst, ob Du gewinnst oder verlierst.
Nur 12 Töne in einem Lied, doch Dein eigenes kann unendlich sein.
Aus sechs Milliarden nur ein Gesicht - mehr brauchst Du nicht.
Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Sag wie oft schlägt Dein Herz?
Was hat es gefunden? Und was hat es draus gemacht?
Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Haben wir schon vertan, mit der Angst vor grossen Zahlen?
Wir fliegen bis zum Mond, tausende Kilometer ins All.
Obwohl da keiner wohnt, der dich auffängt im freien Fall.
Weisst Du noch was Millionen sind?
Sie gingen verloren in Milliarden Dingen,
die angeblich alle wichtig sind, die wichtig sind.
Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Sag wie oft schlägt Dein Herz?
Was hat es gefunden und was hat es draus gemacht?
Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Haben wir schon vertan, mit der Angst vor grossen Zahlen?
Doch eine Zahl, die hält Dich nicht,
So wie ein Mensch, der mit Dir spricht.
Du brauchst nur eine Hand - nur ein Gesicht!
Ein gutes Wort - mehr brauchst Du nicht!
Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Sag wie oft schlägt Dein Herz?
Was hat es gefunden und was hat es draus gemacht?
Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Haben wir schon vertan mit der Angst vor grossen Zahlen?
Howard Carpendale & Friends
Alexander Freund, Diane Weigmann, Jasmin Shaerki, Vasee, Mariana Wagner
Was tun, o Gott?
Träumen geht mühelos,
denken ist leicht,
handeln schon schwerer.
Doch dass jemand handelt, nachdem er's bedacht,
das ist das schwerste
für einen,
der nicht weiß, was er bedenken müsste,
ehe er handelt.
Was tun, o Gott?
Würfeln?
Blindlings wagen?
Oder das Handeln verweigern?
Lass, bitte, hören von dir.
Kurt Marti,
Hauptkirche St. Nikolai, Hamburg
www.hauptkirche-stnikolai.de/sub_data/050807.doc
meine freiheit ist
etwas schönes
und kostbares.
ja, ich genieße es,
die freiheit zu haben,
zu tun und zu lassen,
zu reden und zu schweigen,
zu gehen und zu stehen,
zu geben und zu nehmen.
aber die freiheit,
alle freiheiten zu haben,
das geht mir zu weit.
denn meine freiheit endet da,
wo die freiheit des anderen
bedroht wird.
aus: Vellguth, Klaus; Reintgen, Frank: Menschen-Leben-Träume. Jugendgebete, Freiburg 2018.
Ruth Bader Ginsburg (15.03.1933 - 18.09.2020),
Richterin am Supreme Court, dem oberstern Gerichtshof der USA
Mensch
Mensch –
Hineingestellt in die Welt,
zu gestalten und zu bewahren.
Nicht einsam,
sondern gemeinsam mit anderen.
Mensch –
Geschöpf Gottes,
geht eigene Wege.
Im Alltag,
zum Glauben,
Zugangswege zu den Mitmenschen.
Jede*r einmalig.
Mensch –
mit Talenten
zum Musizieren und Gestalten,
zum Reden und Zuhören.
Mit Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Nachspüren und Philosophieren,
zum Analysieren und Beraten.
Mit vielfältigen Gedanken, Erfahrungen und Möglichkeiten.
Jede*r individuell.
Mensch –
Zusammen mit anderen,
vielfältig statt einfältig.
Sich gegenseitig bereichernd,
bunt und nicht schwarz-weiß.
Mit der Möglichkeit, der Welt eine bunte Färbung zu geben.
alle gemeinsam – Gottes Welt.
Andrea Koucky
Die Goldene Regel spricht: „Tu was!“
„Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen nicht zu!“ (Tob 4,14)
„Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ (Mt 7,12)
Beim Lesen dieser beiden Sätze wird der/die Leser/in schnell zu dem Schluss kommen: Das ist doch wohl das Gleiche!
Doch sind diese beiden Sätze in ihrer Aussageabsicht wirklich so gleich, wie sie auf den ersten Blick scheinen?
Eines dürfte klar sein, diese moralischen Grundsätze sind allseits bekannt. Sogar auf so manches stille Örtchen hat es der eine Bibelvers in etwas abgewandelter Form geschafft, wenn es dort heißt: „Verlassen Sie diesen Ort so, wie sie ihn selbst gerne vorfinden würden.“
Auch bei der Formulierung von Klassenregeln kommen nicht wenige Schüler/innen auf die Idee, den Wortsinn des Bibelverses als (Goldene) Regel festzuhalten: „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinen anderen zu.“
An dieser Stelle frage ich mich dann: Reicht das aus?
Ist es für eine gelungene Gemeinschaft – ob in der Klasse, im Verein oder im
Freundeskreis – wirklich ausreichend, den anderen das nicht anzutun, was man
selbst nicht möchte? Wo führt das hin? Bringt es uns wirklich weiter?
Ich denke, für eine wirklich gelungene Gemeinschaft und ein aktives Miteinander ist mehr nötig. Der Einzelne darf sich nicht einfach zurücklehnen und in einer nahezu passiven Haltung das vermeiden, was er selbst nicht möchte. So ist Gemeinschaft nicht möglich. Für Gemeinschaft braucht es auch Schaffens-Kraft.
Genau an diesem Punkt sind wir schon bei den fundamentalen Unterschieden der zwei Bibelverse angelangt. Wir haben es hier mit zwei Varianten der Goldenen Regel zu tun. Die negative Variante bei Tobit begnügt sich damit, den/die Leser/in dieser Regel zu einem passiven Verhalten anzuleiten. Konkret könnte das etwa lauten: Ich will nicht geschlagen werden, also schlage ich auch nicht.
Nun beantworten Sie sich selbst einmal die oben aufgeworfene Frage: Reicht das aus? Bringt uns das wirklich weiter? Spätestens hier sollten Ihnen allmählich Zweifel aufkommen.
Ganz anders hingegen spricht uns die positive Variante im Matthäus Evangelium an, die (nicht ohne Grund) am Ende der Bergpredigt aufgeführt ist: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ (Mt 7,12)
Das Besondere an der positiven Variante der Goldenen Regel besteht in ihrer Forderung, selbst aktiv zu sein und sich für das Wohl der Gemeinschaft voll und ganz einzusetzen. Diesbezüglich formuliert Gerd Theißen: „Man vermeidet nicht nur defensiv das Üble, sondern will durch eigene Initiative das Gute tun.“ Hierbei wird deutlich, dass die positive Variante der Goldenen Regel weit über den Bibelvers bei Tobit hinausgeht.
Eine weitere Besonderheit dieser positiven Variante
der Goldenen Regel besteht im schier grenzenlosen Maßstab, der für dieses
aktive Tun gegenüber dem Nächsten angelegt wird: Schließlich soll man so
handeln, wie man selbst es sich wünschen würde und unsere eigenen individuellen
Wünsche sind grenzenlos. Genau diese individuellen Wünsche werden zum Maßstab
für die Behandlungsweise des Gegenübers. Nicht mehr eine passive,
zurückhaltende Haltung steht an der Tagesordnung; nein, man selbst muss aktiv
in Vorleistung gehen.
Aus: „Ich will nicht geschlagen werden, also schlage ich auch nicht“, wird: „Ich möchte Liebe, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, also muss ich meinen Mitmenschen ebenso liebevoll, hilfsbereit und freundlich gegenübertreten.“
Diese Forderung, sich aktiv für das Gute einzusetzen und eben nicht nur passiv das Üble zu verhindern, formuliert Jesus am Ende der Bergpredigt. Nicht wenige Gründe sprechen dafür, dass Jesus diese Aussage tatsächlich formuliert haben könnte und so sollte diese Aussage uns auch heute dienen. Versuchen wir den Sinngehalt dieser Aussage noch einmal in einem Gebet nachzuspüren:
Guter Gott, du unser Vater hast uns deinen Sohn hier auf Erden geschickt, damit er uns zeigt, wie wir miteinander durch deine Liebe neu zu leben können.
Jesus hat uns gezeigt, dass wir Menschen sind, die die Fähigkeit haben, Liebe zu schenken und gut zueinander zu sein.
Hilf uns, aktiv in der Gemeinschaft, in der wir leben – ob Schule, Beruf oder Verein – Liebe zu schenken.
Hilf uns, hinzusehen, wenn andere wegsehen.
Hilf uns, dass wir uns aktiv für das Gute einsetzen und nicht nur passiv das Üble verhindern.
Zeig uns Wege, wie wir zu einem herzlichen Miteinander in der Gemeinschaft beitragen können und unterstütze uns mit deiner grenzenlosen Liebe.
Amen.
Es braucht von allem, um eine Welt zu machen.
Frithjof Schuon (1907-1998)
Wenn Gott der Grund der Welt ist, so ist die Vielfalt in der Welt an sich gut und auf Grund göttlicher Allmöglichkeit auch notwendig.
Uns mag es heute manchmal schwer fallen, die Vielfalt und alles in ihr, was wir vielleicht nicht verstehen oder für gut befinden, zu ertragen.
Da alles seinen Grund hat und letzlich nicht ganz von Gott verschieden sein kann, werden wir mehr von Gott erfahren, wenn wir lernen, diese Vielfalt zu schätzen und uns selbst auch nur als Teil davon zu verstehen. Die Wahrheit ist letztlich größer als alles.
André Gerth
Was es heißt, »Kirche« zu sein
Herr,
mache deine Kirche zum Werkzeug deines Friedens
Wo Menschen sich befehden
ein jeder gegen jeden
hilf uns den Frieden schaffen
in einer Welt von Waffen
Herr,
mache deine Kirche zur Stimme deiner Wahrheit
Inmitten von Intrigen
Verdrehungen und Lügen
hilf uns die Wahrheit finden
und unbeirrt verkünden
Herr,
mache deine Kirche zum Anwalt aller Armen
Dass sie stets auf der Seite
der Unterdrückten streite
hilf uns das Recht verbreiten
auch für die Minderheiten
Herr,
mache deine Kirche zum Anfang deiner Zukunft
Dass alle in ihr sehen
die neue Welt entstehen
du kannst uns Menschen einen
Herr, lass dein Reich erscheinen
Lothar Zenetti
in: Reinhard Kürzinger / Bernhard Sill, Das große Buch der Gebete. Über 800 alte und neue Gebetstexte für jeden Anlass. Hohe Verlag Erfstadt 2007.
P. Mauro Gambetti, OFM Conv., Kustos der Basilika San Francesco
Deutsche Bearbeitung: Fra Thomas Freidel, OFM Conv.
Franz von Assisi. Gebete, Casa Editrice Francescana Assisi, II Ausgabe 2016, S. 28-9
„Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich.“ (Gen 1,26)
Das Muttermal am Rücken.
Der Speck an den Hüften.
Die Brüste unter der Modelgröße.
Die gelben Zähne.
Der eingewachsene Zehennagel.
Der Mensch.
Gott ähnlich.
Stell dir das mal vor.
Jeder kennt das: irgendetwas entspricht nicht den Traummaßen oder unserer Vorstellung.
Ich habe Glück. Schon als Kind fand ich die Glatze unseres Pfarrers
super.
Heute kann ich mit den weniger werdenden Haaren (vererbt!) gut leben. Aber ein Waschbrettbauch wäre schon klasse. Solche Gedanken dürfen wir haben. Sich an Gottes Schönheit erfreuen, gehört dazu. So wie Gottes Reaktion nach jedem Schöpfungstag beschrieben wird: „Und er sah, dass es gut war.“
Dieses Gutsein schließt alles ein und weist darauf hin, dass Schönheit in den Augen des Betrachters liegt.
Gott findet mich schön, und ich darf dies annehmen. Und es gibt Menschen, die mich mit den Augen Gottes sehen.
Marcus C. Leitschuh
aus: Leitschuh, Marcus C.; Weiler, Stephan: 31 Tage mit Gott. Jeden-Tag-Texte für junge Menschen, München 2007.
Zu wissen, wer du bist
Was
leichthin über dich geschrieben steht:
Dass du bist die Glut von dem, was lebt,
der Seelenfunken, der den Brand entfacht,
der Atemquell, der uns zu trinken gibt.
Was feurig steht geschrieben, dass du kommst,
rettest, was verloren ist, dies Wort,
dass du ein Herz hast, Augen, dass du hörst,
>Ich werde da sein<, Lichtblick, neuer Bund -
dies große Wort, geschrieben weiß auf schwarz,
treu bei uns, wie hat es uns befreit,
beschämt, berauscht, getröstet und gereizt.
Wie brennen wir zu wissen, wer du bist.
Huub
Oosterhuis, Ich steh vor dir.
Meditationen, Gebete und Lieder. Herder Verlag Freiburg Basel Wien 2004.
Ich bin einmalig
Nur ich
stecke in meiner Haut.
Nur ich
werde meinen Weg gehen.
Nur ich
kenne meine Gefühle.
Nur ich
sehe mit meinen Augen.
Nur ich
habe meinen direkten Draht zu Gott.
Der Große hat Großes mit mir vor.
Der englische Theologe John Henry Newman (1801-1890) hat einmal geschrieben: „Ich habe einen Platz in Gottes Plan, auf Gottes Erde, den kein anderer hat.“ Unvorstellbar ist das. Milliarden Menschen … - und Gott kennt mich. Auch wenn er abwesend scheint. Auch wenn ich nicht mit ihm sprechen will. Dann wartet er halt auf einen Gedanken von mir. […]
Marcus C. Leitschuh
aus: Leitschuh, Marcus C.; Weiler, Stephan: 31 Tage mit Gott. Jeden-Tag-Texte für junge Menschen, München 2007.
Engelsgebiet
Wie bewegt man sich in Engelsgebiet?
Gewöhnlich halten Engel sich von Menschen fern -
Gewöhnlich genügt es
Lärm zu machen
mit Geschirr zu klappern
den Fernseher laufen zu lassen
Ein voller Terminkalender in der Tasche
Ist ein guter Schutz -
Es wird empfohlen
in Gesellschaft zu bleiben -
Stetes auf ausgetretenen Pfaden zu spazieren
und metaphysisches Unterholz zu meiden -
Die Seele (sofern man sie besitzt)
immer luftdicht verschließen
ihr Honigduft lockt Engel meilenweit an -
Bei vernünftigem Verhalten
bekommt man nie einen Engel zu Gesicht.
Ludwig Steinherr, Engel in freier Wildbahn,
zitiert aus Christ in der Gegenwart, 72. Jg. Nr 32 vom 9.08.2020, S. 359
Schulbeginn – jedes Jahr wieder und dieses Mal doch anders
Die Sommerferien sind zu Ende und ein neues Schuljahr hat
begonnen.
Soweit klingt alles wie jedes Jahr. Doch in diesem Jahr ist einiges
anders: anstelle einer freudigen Umarmung als Ausdruck der Wiedersehensfreude
heißt es nun Abstandhalten. Und auch beim genaueren Blick in die Abläufe und
Vorgaben an den Schulen zeigt sich, dass vieles nicht so ist wie sonst.
„Schuld“
ist ein kleines Virus.
Die Verantwortlichen haben Konzepte entwickelt wie
Fiebermessen am Schuleingang, das Tragen von Mund-Nasen-Schutz auf dem
Schulgelände, festgelegte Sitzordnungen in den Klassen, regelmäßiges Lüften,
Einbahnstraßenregelungen in den Schulgebäuden und vieles mehr.
Was sich im
Vergleich zu früheren Jahren nicht geändert hat, ist die Klassengröße.
Meine Gefühle beim Schulstart als Lehrerin und Leiterin der
Schulpastoral an der Ursulinenschule sind wie die vieler Personen in der Schule
gemischt. Einerseits ist da die Freude, nach den Schulschließungen bzw. einigen
Präsenztagen und den sich anschließenden Ferien nun wieder zu etwas mehr
„Normalität“ zurückzukehren. Normalität durch z.B. in einem geordneten
Tagesablauf, gemeinsames Lernen und die Möglichkeit, Freud*innen,
Klassenkamerad*innen und Kolleg*innen real zu treffen. Anderseits sind da die Sorgen
insbesondere um die Gesundheit – die eigene, die der Kinder und Jugendlichen sowie
der Menschen aus unserem Umfeld. So bleibt bei aller Freude über den Start ein
mulmiges Gefühl.
Ich wünsche mir und allen, die in diesen Tagen in der Schule
sind, Schüler*innen, Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen, neben Gottvertrauen
insbesondere
Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann.
Mut, auf das eigene Bauchgefühl zu hören, Regelübertretungen anzusprechen und persönliche Grenzen zu setzen.
Das rechte Augenmaß, um in Situationen, in denen ich Entscheidungen treffe, dies klug zu tun.
Möge der Start in das noch junge Schuljahr gut gelingen.
Andrea Koucky
Heilige Maria
Heilige Maria,
deine Erwählung erinnert mich daran,
dass Gott sich auch für mich entschieden hat
und auch mir seine Verheißung gilt.
Heilige Maria,
deine Berufung sagt mir,
dass Gott auch nach mir Sehnsucht hat
und mir seine Gnade leibhaftig schenkt.
Heilige Maria,
dein Vertrauen weckt in mir
die Hoffnung
auf das Erbarmen Gottes mit mir.
Heilige Maria,
dein Weg führt mich
aus den Tälern der Verzagtheit
auf die Höhen des Jubels.
Heilige Maria,
dein Magnifikat singt mir
das großartige Lied von der Vorliebe Gottes
für die kleinen Leute.
Heilige Maria,
dein starkes Herz zeigt mir,
dass einzig die Liebe
alles vermag.
Paul
Weismantel
in: Reinhard Kürzinger / Bernhard Sill, Das große Buch der
Gebete.
Über 800 alte und neue Gebetstexte für jeden Anlass. HOHE Verlag, Erfstadt. 2007.
Die fünf Freiheiten
Die Freiheit
zu sehen und zu hören
was jetzt ist,
anstatt was sein sollte,
was war oder was sein wird
Die Freiheit
zu fühlen was ich fühle,
anstatt zu fühlen, was man fühlen sollte
Die Freiheit
zu sagen was ich fühle und denke,
anstatt was ich fühlen und denken sollte
Die Freiheit
danach zu fragen was ich gerne möchte,
anstatt auf Erlaubnis zu warten
Die Freiheit
auf eigene Faust Risiken einzugehen,
anstatt immer auf Nummer Sicher
Virginia Satir (1916-1988),
Psychotherapeutin und Familientherapeutin
Dein Nachbar ist nur ein Ausländer?
Dein Christus ist ein Jude
Dein Auto ist ein Japaner
Deine Pizza ist italienisch
Dein Mittagsmahl ist chinesisch
Dein Champagner ist französisch
Deine Demokratie ist griechisch
Dein Kaffee ist brasilianisch
Dein Urlaub ist türkisch
Deine Schrift ist lateinisch
Herkunft unbekannt
Ich ärgere mich,
dass die Frau vor mir an der Kasse
ihre Einkäufe nicht schneller verstaut.
Ich ärgere mich,
dass die Ente auf der Autobahn
so gemütlich fährt.
Ich ärgere mich,
dass der Mann vor mir am Schalter
sich nicht kürzer fasst.
Ich ärgere mich,
dass manche Menschen sich immer
soviel Zeit lassen.
Ich ärgere mich
auch noch im Urlaub
über mich.
Herr, schenke mir Freude
an der Vielfalt dieses Lebens,
an den Wundern deiner Schöpfung,
an deinem Geschenk, dass ich leben darf.
Herr, lass mich die Zeit,
lass mich das Leben genießen.
Autor unbekannt
Die Corona-Lehre
Quarantänehäuser spriessen
Ärzte, Betten überall
Forscher forschen, Gelder fliessen -
Politik mit Überschall
Also hat sie klargestellt:
Wenn sie will, dann kann die Welt.
Also will sie nicht beenden
Das Krepieren in den Kriegen
Das Verrecken vor den Stränden
Und das Kinder schreiend liegen
In den Zelten, zitternd, nass
Also will sie. Alles das.
Thomas Gsella
https://www.thomasgsella.de/
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)