Zur Einstimmung
Taizé – „Behüte mich Gott“
https://www.youtube.com/watch?v=3ygvhKyPrf8&list=PLZwGhDmvDhqYwGc97VwDgZBlcILymLxrT&index=7
Behüte mich Gott, ich vertraue dir. /
Du zeigst mir den Weg zum Leben. /
Bei dir ist Freude, / Freude in Fülle!
Kreuzzeichen
Im Namen des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes. Amen.
Gebet
Du
treuer Gott, immer wieder halten uns die Sorgen des Alltags gefangen
und noch immer bereitet uns die ungewisse Zukunft für unser Leben im
Ausnahmezustand Kopfzerbrechen.
Aber noch immer bedenken wir auch das
Festgeheimnis von Ostern, das uns deine Gegenwart im Hier und Jetzt
verheißt.
Lass nicht zu, dass wir über alles, was uns in diesen Tagen in
Beschlag nimmt, die Freundschaft mit dir vergessen.
Stärke in dieser
Feier vielmehr unseren Glauben an deinen Sohn Jesus Christus, der mit
dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in alle Ewigkeit. Amen.
Evangelium Joh 21,1-14
Später
erschien Jesus seinen Jüngern noch einmal am See von Tiberias. Das
geschah so: Simon Petrus, Thomas (mit Beinamen Zwilling) und Nathanael
aus Kana in Galiläa, ferner die beiden Söhne des Zebedäus und zwei
andere Jünger waren dort zusammen. Simon Petrus sagte: „Ich gehe jetzt
fischen!” „Wir kommen mit,” meinten die anderen. Sie stiegen ins Boot
und fuhren hinaus auf den See. Aber während der ganzen Nacht fingen sie
keinen einzigen Fisch. Als die Sonne aufging, stand Jesus am Ufer. Doch
die Jünger ahnten nicht, dass er es war. „Meine Kinder,” rief er ihnen
zu, „habt ihr nicht ein paar Fische zu essen?” „Nein,” antworteten sie,
„nicht einen einzigen.” Da forderte er sie auf: „Werft das Netz auf der
rechten Seite des Bootes aus, dann werdet ihr einen guten Fang machen!”
Sie folgten seinem Rat und fingen so viele Fische, dass sie das Netz
kaum mehr ziehen konnten. Jetzt sagte der Jünger, den Jesus besonders
lieb hatte, zu Petrus: „Das ist der Herr!” Kaum hatte Simon Petrus das
gehört, zog er sich an (während der Arbeit war er nämlich nackt), sprang
ins Wasser und schwamm an das Ufer. Die anderen Jünger waren noch etwa
hundert Meter vom Ufer entfernt. Sie folgten Petrus mit dem Boot und
zogen das gefüllte Netz hinter sich her. Als sie aus dem Boot stiegen,
sahen sie ein Kohlenfeuer, auf dem Fische brieten. Auch Brot lag bereit.
Jesus bat die Jünger: „Bringt ein paar von den Fischen her, die ihr
gerade gefangen habt!” Simon Petrus ging zum Boot und zog das Netz an
Land. Es war gefüllt mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen. Und
obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. „Kommt her und esst!”
sagte Jesus. Keiner von den Jüngern wagte zu fragen: „Wer bist du?” Aber
sie alle wussten: Es ist der Herr. Jesus ging auf sie zu, nahm das Brot
und verteilte es an sie, ebenso die Fische. Dies war das dritte Mal,
dass Jesus sich seinen Jüngern zeigte, nachdem er von den Toten
auferstanden war.
Impulse zum Nachdenken oder für ein Gespräch über das Evangelium
Eine
ganze Arbeitsnacht voller Misserfolg: Netz auswerfen, warten, hoffen –
das war die Erfahrung der Freunde von Jesus. Dabei waren sie Fachleute
in dem, was sie taten. Trotzdem kein Erfolg. Eine frustrierende
Erfahrung, die auch ein jeder in seinem Leben kennt, egal ob am
Arbeitsplatz, in der Gemeinde, oder in einer Beziehung: man investiert
sich und am Ende steht man vor einem Misserfolg, ist von sich und
anderen enttäuscht und leidet unter seinen Vergeblichkeiten. Und wo ist
da Jesus? Er ist auch in meinem Leben oft genug der unerkannt Anwesende
am Ufer und wartet, bis ich zu ihm komme, mich ihm anvertraue. Der
Auferstandene sehnt sich danach, dass ich ihn einbeziehe in mein
alltägliches Leben. Er möchte es fruchtbar machen. Aber statt mich nur
zu trösten, fordert er mich heraus: nimm dein Netz, nimm deine
Fähigkeiten und setze sie ein! Aber lass dir von mir selbst die rechte
Seite zeigen und rechne damit, dass Du die alten Gleise verlassen musst,
um einen ganz neuen, einen österlichen Blick auf dein Leben zu wagen.
- Wonach sehne ich mich am meisten in dieser Osterzeit?
- Wie gehe ich in meinem Leben mit Enttäuschung und Misserfolg um?
- Wer oder was hilft mir, immer wieder einen neuen Anfang zu wagen?
Lied
„Ich glaube an den Vater“
https://www.youtube.com/watch?v=WNahg2Fvhek
1) Ich glaube an den Vater, den Schöpfer dieser Welt,
der uns mit seiner Liebe in seinen Händen hält.
Er schuf aus Nichts das Leben, den Mensch als Frau und Mann:
die Krone seiner Schöpfung, ich glaube daran.
2) Ich glaube an Jesus Christus, der auf die Erde kam,
der, Mensch wie wir geworden, die Sünde auf sich nahm.
Er ist am Kreuz gestorben, doch brach er neue Bahn:
denn er ist auferstanden. Ich glaube daran.
3) Ich glaube an den Geist, den man im Herzen spürt,
der, überall zugegen, uns Gottes Wege führt.
Er wird die Welt verwandeln und treibt uns weiter an,
in Gottes Sinn zu handeln, ich glaube daran.
4) Ich glaube an Gemeinschaft mit Gott als Fundament.
Ich glaube an die Liebe, die einigt, was uns trennt.
Wir werden auferstehen, wie Christus es getan:
die Schuld wird uns vergeben. Ich glaube daran.
Fürbittgebet
Gott
hat Jesus aus dem Tod in das neue Leben gerufen; wir setzen unsere
Hoffnung für uns selbst und für die Welt auf den lebendigen Christus.
Wir rufen ihm unsere Not zu und bitten um seine ansteckende Lebenskraft:
- Wir beten für alle, die in Furcht leben vor dem Corona-Virus - und
für die Menschen, die infiziert sind und isoliert bleiben müssen:
Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns
- Wir beten für die armen
Länder, die das Virus erst noch treffen wird - und für all jene, die
den Kranken hier wie dort zur Seite stehen:
- Wir beten für die Menschen in Flüchtlingsunterkünften - und für die Kinder und Jugendlichen, die nach Europa kommen dürfen:
-
Wir beten für jene Menschen, die unter den Konflikten der Mächtigen
leiden - und für die Menschen, die eindringlich zum Frieden aufrufen:
-
Wir beten für alle Menschen, die der Osterbotschaft Vertrauen schenken –
und für alle, die im Glauben an die Auferstehung gestorben sind:
Auferstandener Jesus Christus, in deiner Liebe liegt Leben für uns
und die Welt. Wir vertrauen uns dieser Liebe an - hoffnungsvoll und
dankbar in dieser Osterzeit. Du bist unser Herr und unser Gott. Heute
und morgen und bis in deine Ewigkeit. Amen.
Einleitung zum Vaterunser
Immer
wieder fordert uns der Glaube heraus, nicht in alten Denkweisen
zurückzufallen, sondern gerade in Zeiten der Krise Neues zu wagen.
Vertrauend darauf, dass der auferstandene Christus auch dann bei uns
ist, wenn wir zu verzweifeln drohen, können wir gemeinsam das Gebet
sprechen, dass er seinen Freunden und uns ans Herz gelegt hat: Vater
unser im Himmel, …
Lied
GL 416 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“
https://www.youtube.com/watch?v=bp0g1oJsPVI
1) Was Gott tut, das ist wohlgetan, / es bleibt gerecht sein Wille;
wie er fängt seine Sachen an, / will ich ihm halten stille. Er ist mein
Gott, der in der Not / mich wohl weiß zu erhalten; drum lass ich ihn nur
walten.
2) Was Gott tut, das ist wohlgetan, / er wird mich nicht betrügen; er
führet mich auf rechter Bahn; / so lass ich mir genügen an seiner Huld
und hab Geduld, / er wird mein Unglück wenden, es steht in seinen
Händen.
4) Was Gott tut, das ist wohlgetan, / dabei will ich verbleiben. Es
mag mich auf die raue Bahn / Not, Tod und Elend treiben, so wird Gott
mich ganz väterlich / in seinen Armen halten; drum lass ich ihn nur
walten.
Segen
Dein
Segen, guter Gott, lasse in uns den Mut wachsen, uns auf das Leben
einzulassen,
mit all seinen Widersprüchen und mit all seiner
Unvollkommenheit, damit wir bereit sind, auszuharren und geschehen zu
lassen,
aber auch auf dein Wort hin aufzubrechen und Neues zu wagen.
Deinen Segen, guter Gott, erbitten wir für uns und alle Menschen, die
uns wichtig sind. Geh mit uns und bleib bei uns, du + Vater, + Sohn und +
Heiliger Geist. Amen.
Zum Ausklang
GL 325 „Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit“
https://www.youtube.com/watch?v=ixnCwsMvdxU
1) Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit!
Schon sinkt die Welt in Nacht und Dunkelheit.
Geh nicht vorüber, kehre bei uns ein.
Sei unser Gast und teile Brot und Wein.
2) Weit war der Weg. Wir flohen fort vom Kreuz.
Doch du, Verlorner, führtest uns bereits.
Brennt nicht in uns ein Feuer, wenn du sprichst?
Zeige dich, wenn du nun das Brot uns brichst.
3) Weihe uns ganz in dein Geheimnis ein.
Lass uns dich sehn im letzten Abendschein.
Herr, deine Herrlichkeit erkennen wir:
Lebend und sterbend bleiben wir in dir.
Für den Tag und für die Woche
Die uns zugemessene Lebenszeit
nimmt seit unserer Geburt ab,
Tag für Tag.
Unwiderruflich, unabwendbar.
nähern wir uns dem Tod,
dem Ende unseres irdischen Lebens.
In der Auferstehung Jesu,
ergeht an uns die Zusage
auf ein anderes, ein neues Leben.
Doch was ist das für ein Leben?
Das Geheimnis der Auferstehung
widerspricht menschlicher Erfahrung,
übersteigt unser Begreifen.
Gewiss erwartet uns
keine Wiederherstellung
unseres alten Lebens.
Aber die Auferstehung Jesus
lässt uns auf ein Leben hoffen,
das keinen Tod mehr kennt.
© Gisela Baltes