Auf dieser Seite finden Sie in der Regel Gedanken zum Sonntag oder eine ausformulierte Predigt sowie ein Segensgebet.
Die Predigten hier können in Form und Inhalt von den Predigten im Gottesdienst abweichen.
Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.
Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:
Wie viele Kilometer fahren Sie im Jahr mit dem Auto?
Die
durchschnittliche Fahrleistung mit dem Auto beträgt pro Person ca. 13.000 km.
Unterschiede gibt es nach Alter, Bundesland und Wohnort.
Viele sind beruflich
unterwegs.
Wir fahren in der Freizeit. Wir machen Besuche.
Kinder, Enkel wohnen teilweise weit weg.
In den Urlaub geht’s mit dem Auto natürlich auch.
Da kommen schnell einige tausend Kilometer pro Jahr zusammen.
Und dann kommt vielleicht noch die ein oder andere Zugfahrt dazu und – das Wetter lässt es gut zu – das Fahrrad.
Wir leben also
in einer mobilen Gesellschaft.
Heute hier,
morgen dort.
Bin kaum da, muss ich fort.
(Hannes Wader, 1972).
Wir sind äußerlich viel unterwegs.
Innerlich vielleicht auch.
Wir schalten
durch die Fernsehprogramme, die klicken durchs Internet, wir surfen auf dieser,
dann auf jener Seite.
Wir hören mal diese, mal jene Musik.
Die Stories, Reals und Beiträge bei Instagram dauern oft nur ein paar Sekunden, dann kommt der nächste Kick, der nächste Reiz, das nächste kurze Video, und und und.
Unsere Mobilität zeigt sich in vielen Lebensbereichen.
Wir sind mobil.
In gewissem Gegensatz dazu steht das Evangelium.
Da ist mehrfach vom „bleiben“ die Rede.
„Bleibt in mir, dann bleibe ich in Euch“ sagt Jesus und „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht“.
Jesus lädt uns ein, bei ihm, ja in ihm zu bleiben.
So wie die Reben
am Weinstock bleiben,
sollen wir in Jesus bleiben.
Für die Reben ist das Bleiben am Weinstock lebens-, überlebenswichtig.
Ohne die Verbindung zum Weinstock sind sie bald abgestorben, tot
Wenn die Reben am Weinstock bleiben, bringen sie als Frucht die Traube hervor, und die Traube hat viel Beeren.
Das Evangelium ist die Einladung, mit Christus in Verbindung zu bleiben.
Wir dürfen mit Christus verbunden bleiben.
Wir können dann
Frucht hervorbringen.
Ich bin sicher, wir alle haben schon Frucht hervorgebracht, wir haben etwas gemacht, was im Sinne Jesu war und war vielleicht auch nur deshalb so ist, weil wir mit ihm verbunden sind.
Es lohnt sich,
der Frage einmal nachzugehen:
Wo hat Gott in meinem Leben schon gewirkt?
Wo wirkt Gott schon jetzt unter uns?
Jesus lädt uns ein, dass wir in ihm bleiben.
Übrigens.
Das Wetter der letzten Tage, die kalten Nächte mit Frost, all das hat zu erheblichen Einbußen geführt. Viele junge Triebe an den Reben sind erfroren.
Mancher Winzer spricht von Einbußen von bis zu 50 Prozent. Aber das nur nebenbei.
Dennoch zeigt es mir:
Es reicht manchmal ein kurzer heftiger äußerer Einfluss – und unser Bleiben, unser Frucht-bringen, ist in Gefahr.
Manchmal kommt
ein Einfluss von außen auf uns zu, der dazu führt, dass wir von Jesus getrennt
werden,
dass wir uns von ihm trennen lassen.
Zurück zum Bleiben.
Wo bleibe ich?
Im doppelten Sinn des Wortes?
Wo bleibe ich in dieser großen weiten Welt, mit all den Herausforderungen?
Wo bleibe ich?
„Bin ich einer
von vielen? Nur ein Name und mehr nicht?
Eine Nummer im Adressbuch? Aus der Menge ein Gesicht?“ so hat vor Jahrzehnten
ein Sänger aus Südafrika schon kritisch gefragt
(Howard Carpendale, Bin ich einer von vielen?
1979)
Wo bleibe ich?
Worin mache ich
mich fest?
Wo finde ich Halt?
Jesus bietet sich uns an.
Bleibt in mir. Ich bleibe in Euch.
Äußerlich mobil sein und innerlich einen Halt haben. Jesus zeigt, dass es geht.
Denn auch er ist äußerlich mobil gewesen.
Er ist umhergezogen. Er ist gewandert und hat Städte und Dörfer, vor allem die Menschen dort, aufgesucht.
Innerlich war er stabil. Innerlich ist er in Verbindung mit seinem Vater geblieben.
Mobilität und Stabilität.
Mobil sein und bleiben, sich fest machen.
Beides ist wichtig, beide Pole sind wertvoll.
Es möge uns gelingen, in der mobilen Welt, innerlich zu bleiben.
Es möge uns gelingen, trotz mancher widriger Einflüsse, die auf uns einströmen, mit Jesus in Verbindung zu sein.
Es möge uns gelingen, aus der Verbindung mit Jesus Kraft für uns, unser Leben zu bekommen.
Der HERR segne
dich;
er mache dich frei
von allen inneren und äußeren Zwängen,
von allem "du musst", "du sollst";
von allen Erwartungshaltungen anderer:
"man tut", "es wäre gut, wenn ..."
Er gebe dir Mut
und Kraft,
deinen eigenen Weg zu gehen,
den für dich bestimmten Weg
zu suchen und zu finden.
Er behüte dich -
und schütze dich vor allem Unheil.
Nie sollst du dich verlassen fühlen
und widrigen Umständen hilflos ausgesetzt sein.
Er stelle dir jederzeit einen guten Menschen zur Seite.
Er lasse sein
Antlitz über dir leuchten,
sei dir gnädig
und schenke dir reichlich sein Erbarmen.
Er schenke dir offene Augen und Ohren,
auf dass du allezeit seine Taten und Wunder erkennst
in den unscheinbaren Dingen des Alltags.
Er schenke dir
Frieden und Heil.
Lob und Tadel anderer sollen dich
weder beirren noch verwirren.
Er schenke dir innere Sicherheit und Zuversicht.
Ablehnung soll dich nicht erschrecken oder gar betäuben
Angst soll nicht dein ständiger Begleiter sein.
Er schenke dir
jeden Tag ein fröhliches Herz,
ein Lächeln auf deinen Lippen,
ein Lachen, das andere mitreißt und frei macht,
und die Gabe, dich selbst nicht zu ernst zu nehmen,
und auch über dich selbst lachen zu können.
In dunklen Stunden sende er dir einen Stern,
der dich leitet;
in Traurigkeit einen Menschen, der dich tröstet.
Er schenke dir
genügend Ruhe und Schlaf;
Herausforderungen sollen auch nicht fehlen,
zündende Ideen und funkelnde Überraschungen
gebe er dir als Zutaten.
Mit seinem Segen
sei er dir alle Zeit nahe,
umgebe dich mit seinem Beistand,
auf dass du wachsen und reifen kannst und DEINEN Weg findest.
So bewahre dich
der HERR, dein Gott,
der dich ins Leben rief und will,
dass du lebst und glücklich bist.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)