Gründonnerstag, 14. April 2022

Mit dem "Gründonnerstag" beginnt die Feier der "Drei Österlichen Tage".


Diese drei Tage bilden eine Einheit und sind gemeinsam zu betrachten.

Gründonnerstag: Erinnerung an den Dienst am anderen - Fußwaschung und Feier des "Letzten Abendmahls" und damit Einsetzung der Eucharistie.

Karfreitag - Gedenken des Leidens und Sterbens Jesu

Ostern: Feier der Auferstehung. Das Leben siegt über den Tod.


In diesem Jahr können wir die Gottesdienste noch nicht mit allen Elementen und in Ausführlichkeite feiern, so entfällt auch in diesem Jahr leider wieder die Fußwaschung.


Für die österlichen Tage haben wir hier einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Liedvorschläge, Fürbitten und einen Impuls Alles dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter".


Die Gebete, biblischen Texte und Meditationen dienen als Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


Papst Franziskus
 

Zum Gründonnerstag

Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Fürbitten
Gedanken zum Tag
Gebete
Segen

Familienandacht an Gründonnerstag


Kerze entzünden


Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen 

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen


Gebet: Jesus, wir haben die Kerze angezündet und laden Dich damit zu uns ein. Wir denken heute an Dein letztes Fest, das Du mit Deinen Freunden gefeiert hast. Während diesem Fest hast Du Deinen Freunden noch beschenkt. Dieses Geschenk gilt auch für uns heute. Wir wollen uns jetzt daran erinnern.

Jesus, wir haben die Kerze angezündet und laden Dich damit zu uns ein. Wir denken heute an Dein letztes Fest, das Du mit Deinen Freunden gefeiert hast. Während diesem Fest hast Du Deinen Freunden noch beschenkt. Dieses Geschenk gilt auch für uns heute. Wir wollen uns jetzt daran erinnern.
Amen.

Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums

Die Mitte wird mit einem Tuch geschmückt, darauf werden die Kerze, ein Krug mit warmem Wasser, eine Schüssel und ein Handtuch gelegt.


Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de


Fragen für ein gemeinsames Gespräch:

· Was ist dir aufgefallen?

· Jesus hat etwas Ungewöhnliches getan. Er hat seinen Freunden die Füße gewaschen. Wenn Ihr mögt, dann könnt ihr das auch in der Familie tun. Nehmt einen Krug mit warmem Wasser, eine Schüssel zum Auffangen des Wassers und ein Handtuch für alle, die gern mitmachen möchten. Überlegt, wer wem vorsichtig etwas Wasser über einen Fuß gießt und den Fuß dann achtsam trockentupft.

· Wenn wir Jesus Freunde sein wollen, dann sollen wir anderen Menschen Gutes tun. Was fällt Dir spontan ein, was Du tun kannst und möchtest.

Fürbitten:

Guter Gott, wir bitten für alle, die von der Corona Krise besonders gefordert sind,
für Menschen in der Medizin und der Pflege im Krankenhaus und Seniorenheimen,
für Menschen in den Läden um Gesundheit und Kraft.
Herr höre uns.

Guter Gott, wir bitten für alle kranken Menschen um Geduld und wenn es sein kann um Gesundheit.
Herr höre uns.

Guter Gott, Dein Sohn Jesus hat gesagt: "Freunde, helft einander, so wie ich es getan habe und ihr werdet meine Nähe spüren." Wir bitten um wache Augen und den Mut um zu helfen.
Herr höre uns.

Guter Gott, Dein Sohn Jesus hat gesagt: " Freunde, kommt zusammen, esst Brot und trinkt Wein, so wie wir es miteinander getan haben und ihr werdet meine Nähe spüren. Wir bitten um die Gemeinschaft miteinander und mit Dir.
Herr höre uns.

Lied: Dieses kleine Stück Brot

https://www.youtube.com/watch?v=QS522UUKv-o


In der Mitte werden bis auf die Kerze alle Gegenstände abgeräumt.
Neu hinzu kommen ein (Fladen-, Knäcke-) Brot (auf einem Brett oder Teller mit Messer) und Traubensaft (für die Erwachsenen kann es gern auch Wein sein). Schön ist auch Tischschmuck, wie etwa Blumen. Es ist gut, diesem Wechsel einen Moment Stille zu gönnen.


Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums
Der Tisch ist besonders geschmückt, wie zu einem Fest. Wie wir vorhin gehört haben, hat sich Jesus am Abend zu einem Fest getroffen. Wir nennen dieses Fest am Gründonnerstag auch „Das letzte Abendmahl“. Jesus wusste, dass es das letzte gemeinsame Fest mit seinen Freunden sein wird. Er wollte ihnen zwei wichtige Dinge mitgeben. Das eine haben wir eben gehört. Jesus hat seinen Freunden die Füße gewaschen.
Mit dem anderen hat er eine Gemeinschaft gestiftet, die nicht endet.
Jesus nahm mit seinen Freunden Platz, um gemeinsam zu essen und zu trinken. Wir haben hier Traubensaft (und Wein). Und wir haben hier Brot. Brot ist etwas, was wir alle kennen. Wir essen es zum Frühstück und zum Abendessen. Aus vielen Körnern wird Mehl gemahlen und daraus wird der Teig, der zu leckerem duftenden Brot gebacken wird. Wir hören jetzt gemeinsam, was damals geschehen ist.


Das Evangelium (vor)lesen: Das Mahl: Lukas 22, 14 - 20 (EÜ)

Als die Stunde gekommen war, legte er sich mit den Aposteln zu Tisch. Und er sagte zu ihnen: Mit großer Sehnsucht habe ich danach verlangt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis es seine Erfüllung findet im Reich Gottes. Und er nahm einen Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt diesen und teilt ihn untereinander! Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt. Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach es und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.

Jedem der Tischgemeinschaft wird ein Stück von dem Brot in die Hände gelegt. Eine*r spricht die folgenden Worte. Die anderen betrachten das Brotstück in ihren Händen.


Gebet:

Vater unser im Himmel

Wir dürfen ein Stück Brot in unseren Händen halten.

Im Brot ist die Kraft des Korns.

Im Brot ist die Kraft der Erde.

Im Brot ist die Kraft des Wassers.

Im Brot ist die Kraft der Sonne.

Im Brot ist die Kraft des Windes.

Im Brot ist die Kraft und Arbeit der Menschen.

Im Brot ist dein Segen, Gott, und deine Güte.

Wir bitten dich: Gib uns das Brot des Lebens.
Gib uns Jesus, dass er in uns ist und wir in ihm – und leben.

So wollen wir deinem Beispiel folgen und das Brot miteinander teilen. Segne unser Tun und unsere Tischgemeinschaft. Amen.



Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind heute

Cordula Maschita Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt, Heike Weihrauch.

 

1. Lesung - Ex 12,1-8. 11-14

Lesung aus dem Buch Exodus:

In jenen Tagen
   sprach der HERR zu Mose und Aaron im Land Ägypten:
Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen,
er soll euch als der Erste unter den Monaten des Jahres gelten.
Sagt der ganzen Gemeinde Israel:
Am Zehnten dieses Monats
   soll jeder ein Lamm für seine Familie holen,
ein Lamm für jedes Haus.
Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein,
   so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn,
   der seinem Haus am nächsten wohnt,
   nach der Anzahl der Personen.
Bei der Aufteilung des Lammes müsst ihr berücksichtigen,
   wie viel der Einzelne essen kann.
Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein,
das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen.
Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren.
In der Abenddämmerung
   soll die ganze versammelte Gemeinde Israel
   es schlachten.
Man nehme etwas von dem Blut
   und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz
   an den Häusern, in denen man es essen will.
Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen.
Über dem Feuer gebraten
   und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern
   soll man es essen.

So aber sollt ihr es essen:
eure Hüften gegürtet,
Schuhe an euren Füßen
und euren Stab in eurer Hand.
Esst es hastig!
Es ist ein Pessach für den HERRN.
In dieser Nacht gehe ich durch das Land Ägypten
   und erschlage im Land Ägypten
   jede Erstgeburt bei Mensch und Vieh.
Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht,
ich, der HERR.
Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt,
   soll für euch ein Zeichen sein.
Wenn ich das Blut sehe,
   werde ich an euch vorübergehen
und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen,
   wenn ich das Land Ägypten schlage.
Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen.


Feiert ihn als Fest für den HERRN!
Für eure kommenden Generationen
   wird es eine ewige Satzung sein, das Fest zu feiern!

2. Lesung - 1 Kor 11,23-26

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
   an die Gemeinde in Korinth.

Schwestern und Brüder!
Denn ich habe vom Herrn empfangen,
   was ich euch dann überliefert habe:
Jesus, der Herr,
   nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot,
sprach das Dankgebet,
brach das Brot
und sagte: Das ist mein Leib für euch.
Tut dies zu meinem Gedächtnis!


Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch
und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut.
Tut dies, sooft ihr daraus trinkt,
   zu meinem Gedächtnis!


Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt,
   verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

Evangelium - Joh 13,1-15

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Es war vor dem Paschafest.
Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war,
   um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen.
Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren,
   liebte er sie bis zur Vollendung.


Es fand ein Mahl statt
und der Teufel
   hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot,
   schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern.
Jesus,
   der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte
   und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte,
stand vom Mahl auf,
legte sein Gewand ab
und umgürtete sich mit einem Leinentuch.
Dann goss er Wasser in eine Schüssel
und begann, den Jüngern die Füße zu waschen
   und mit dem Leinentuch abzutrocknen,
   mit dem er umgürtet war.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm:
   Du, Herr, willst mir die Füße waschen?
Jesus sagte zu ihm:
Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht;
doch später wirst du es begreifen.
Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen!
Jesus erwiderte ihm:
Wenn ich dich nicht wasche,
   hast du keinen Anteil an mir.
Da sagte Simon Petrus zu ihm:
   Herr, dann nicht nur meine Füße,
   sondern auch die Hände und das Haupt.
Jesus sagte zu ihm:
   Wer vom Bad kommt, ist ganz rein
   und braucht sich nur noch die Füße zu waschen.
Auch ihr seid rein,
aber nicht alle.
Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde;
darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.


Als er ihnen die Füße gewaschen,
   sein Gewand wieder angelegt
   und Platz genommen hatte,
   sagte er zu ihnen:
Begreift ihr, was ich an euch getan habe?
Ihr sagt zu mir Meister und Herr
und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.
Wenn nun ich, der Herr und Meister,
   euch die Füße gewaschen habe,
   dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.


Ich habe euch ein Beispiel gegeben,
damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Wir kommen zu Christus und bitten ihn:


1. Für die Menschen in der Ukraine, in Syrien, im Jemen und überall dort, wo Krieg herrscht. Für die Opfer und für jene, die helfen.
Christus, höre uns -

2. Für deine Kirche mit ihren unterschiedlichen Meinungen, Strömungen und Richtungen.
Für jene, die Verantwortung tragen – vor Ort und weltweit.
Christus, höre uns -


3. Für die Christen aller Konfessionen,
für jene, die sich hier vor Ort für die Ökumene einsetzen und sie leben und wir beten für alle,
die sich danach sehnen, gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Christus, höre uns.

4. Wir beten für unsere Kommunionkinder und ihre Familien.
Christus, höre uns -


5. Wir beten für alle, die sich in unseren Gemeinden engagieren, in den Gremien und Gruppen, in Liturgie und Verkündigung,
in Diakonie und Caritas.
Für alle, die sich für andere einsetzen und ihnen dienen.
Und wir beten für alle, die Hilfe benötigen.
Christus, höre uns.


6. Wir beten für alle, die krank sind, für jene, die ihnen beistehen und helfen.
Wir an alle, die an Covid19 erkrankt sind und für jene, die lange an den Folgen der Erkrankung leiden.
Christus, höre uns.


7. Wir beten für alle unsere Verstorbenen. Christus, höre uns –


Wo Liebe und Güte sind, da wohnt Gott.
Wir bitten: Wohne unter uns, lass uns deine Liebe immer mehr spüren,
damit wir deine Güte weiterschenken und dich loben in Zeit und Ewigkeit. Amen

Klimawandel – das ist ein Wort, das in den vergangenen Jahren wichtig geworden ist. Junge Menschen und inzwischen auch andere – machen auf den Klimawandel und die weltweiten Folgen aufmerksam.


Die Politik und die Wirtschaft scheinen anfanghaft zu handeln. Dabei wurde der Klimawandel seit Jahren und Jahrzehnten von Wissenschaftler*innen vorausgesagt.

Klimawandel – wir denken bei diesem Begriff zuerst an das Klima auf unserer Welt. Auf Erwärmung und das Abtauen des Permafrosts in der Arktis.

Klimawandel – das ist auch etwas, was sich jenseits der Wettersituation zeigt.


Wie ist das Klima in den letzten Monaten, Jahren geworden: in der Politik, in unserer Kirche: weltweit, in unserem Land, in unserem Bistum?

Meiner Wahrnehmung nach sind die Hochs und die Tiefs beieinander. Höhen und Tiefen, Hoffnung und Resignation.

Der Druck zum Handeln wird in vielen Bereichen immer größer, die Beharrlichkeit der Verweigerung von Veränderung auch.

Der Druckausgleich schwieriger. Da stürmt es, es hagelt Vorwürfe, Proteste, manche, die öffentlich engagiert sind, werden im Regen stehen gelassen.


Die Zeit reicht für eine ausführliche Analyse nicht, doch nehme ich z.B. in unserem Bistum eine positive Veränderung wahr. Seit drei Jahren werden Themen offener angesprochen, Einrichtungen und Aktivitäten werden hinterfragt, Offenheit gefördert, Rückmeldung erbeten, Neues gefördert.

So wird die „Stellungnahme und Aufruf“, den über 100 Menschen bisher unterschrieben haben, möglich und in den nächsten Tagen an den Bischof gesandt.

Die geistliche Dimension unseres Tuns wird neu und stark betont. Nicht nur strukturelle Entwicklungen und Veränderungen stehen an, sondern auch geistliche Entwicklung der Beteiligten ist wichtig. Klimawandel.


Ein Klima der Hilfsbereitschaft durchzieht unsere Gesellschaft. Menschen, die vor Krieg und Gräueltaten fliehen müssen, finden Aufnahme und erleben Hilfsbereitschaft. Das Klima ist ein anderes, als es 2015 war, obwohl die Situation der Menschen, die zu uns kommen, eine ähnliche ist.


Bei dem, was wir heute am Gründonnerstag im Evangelium gehört haben und in der Eucharistie feiern, geht es auch um einen Klimawandel.

Jesus feiert mit den Jüngern das Abendmahl. Er verschenkt sich – in Leib und Blut, in seinem Tun. Die Jünger damals und wir heute sind dazu eingeladen, diese Haltung und dieses Verhalten zu verinnerlichen.


Denn nicht Worte machen das Klima aus, sondern die Taten. Hätte Jesus nur erzählt, nur gesagt, dass wir einander dienen und die Füße waschen sollen, es hätte kaum eine Wirkung erzielt. Aber er macht es. Er setzt das, was er lehrt und lebt, in die Tat um. Er ist authentisch in allem, was und wie er etwas sagt und tut.

Durch diese Authentizität löst er bei den Jüngern eine Veränderung aus. Eine Veränderung, die sie zunächst erstaunen lässt, dann aber hinaus in die Welt führt.

Sie werden gestärkt und angestiftet durch das, was wir heute feiern. Durch das, was zu diesem Gründonnerstag gehört, was ihn so besonders macht. Es ist die Überlieferung der Eucharistie und es ist die Fußwaschung.


Es sind keine Erzählungen von damals, sondern es sind bleibende und andauernde Vergegenwärtigung dessen, was Jesus getan hat. Eine Vergegenwärtigung ist nie abgeschlossen, sondern eben dauernder Auftrag.


Darum ist es wichtig, dass wir zusammenkommen, um Gottesdienste zu feiern, um Eucharistie zu feiern. Ich finde es daher auch wichtig, dass Wege gefunden werden, dass die Feier der Eucharistie in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gesichert werden kann.


Es ist wichtig, dass wir einander in den Blick nehmen, den Dienst am anderen nicht nur mit Worten fordern, sondern in die Tat umsetzen. Darum ist die Fußwaschung ein Zeichen für ein gutes Klima. Für ein Klima des Kümmerns und des aufeinander-Achtens, für ein Klima der Wertschätzung und der Zuwendung, für ein Klima des Dienens.

Die Fußwaschung können wir heute wieder nicht vollziehen, Aber wir können sie uns ganz bewusst ins Gedächtnis rufen.


Tut dies zu meinem Gedächtnis – das Wort der Eucharistie lässt sich so auch auf die Fußwaschung beziehen, bei der Jesus sagt: Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit ihr so handelt, wie ich an Euch gehandelt habe.


So möge die Fußwaschung ins Gedächtnis gerufen sein und im Heute gelebt werden.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger, ewiger Gott,
am Abend vor seinem Leiden
hat dein geliebter Sohn
der Kirche das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut
und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet.
Gib, dass wir aus diesem Geheimnis
die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.






 
Der Gottesdienst der "Drei Österlichen Tage", der am Gründonnerstag beginnt, wird bis zu Osternacht als ein Gottesdienst gefeiert. Daher folgt der Segen erst am Ende der Osternacht.