In den vergangenen über zwei Jahren haben wir immer eine Familienandacht, die Lesungstexte, Fürbitten, Gedanken zum Sonntag und ein Segensgebet online gestellt.

Dies möchten wir nun dahingehend verändern, dass wir künftig Gedanken zum Sonntag und evtl. ein Segensgebet online stellen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

23. Sonntag im Jahreskreis

Gedanken zum Sonntag
Segen

1. Lesung: Weisheit 9,13-19
2. Lesung: Philomen 9b-10.12-17
Evangelium: Lukas 14,25-33


Wer wird Millionär - so lautet eine bekannte und beliebte Fernsehsendung.

Mit richtigen Antworten auf die Fragen des Moderators, lassen sich eine Million Euro gewinnen.


Mir geht es so, dass ich einige Fragen sehr leicht beantworten kann und andere gar nicht. Es braucht eben auch etwas Glück, dass die Fragen kommen, deren Antwort ich weiß. Und: es ist sicher auch viel leichter, die Fragen vor dem heimischen Bildschirm zu beantworten, als in der Sendung.

Mehr als eine Million Euro “wert” ist die Antwort auf die Frage, die wir in der ersten Lesung gehört haben:


“Welcher Mensch kann Gottes Plan erkennen und wer begreift, was der Herr will?”


Im Buch der Weisheit wird so gefragt. Vermutlich ist es eine rein rhetorische Frage, weil meiner Meinung nach “niemand“ die richtige Antwort ist.

Niemand kann Gottes Plan erkennen und begreifen, was der Herr will.
Wenn es jedoch eine andere Antwort gäbe, dann wäre die Person, die die Antwort weiß, sicher gefragt, nicht nur in Ratesendungen.


Dennoch:
ich finde mich in der Frage bzw. den Aussagen, die im Buch der Weisheit gemacht werden, sehr wieder.

Welcher Mensch kann Gottes Plan erkennen?

Wir erraten kaum, was auf der Erde vorgeht,

und finden nur mit Mühe, was auf der Hand liegt;

wer ergründet, was im Himmel ist?

Schwierige Fragen – Unser Reden und in der Folge unser Tun - müssen Stückwerk bleiben.


Annähern kann ich mich durch die zweite Lesung.

Paulus schreibt an Philemon. Er sendet ihm Onesimus. Onesimus, ein Mann, ein Sklave, der Paulus begleitet hat. Nun schickt Paulus Onesimus zu Philemon zurück. Aber nicht einfach so, sondern er sagt Philemon, dass er Onesimus gut behandeln möge. Er soll ihn als Bruder behandeln. Er soll ihn also gleichwertig behandeln, so wie er auch andere Menschen behandelt.

Nicht mehr Sklave soll Onesimus sein, sondern ein freier Mensch. Nimm ihn auf wie mich. Behandle ihn als Mensch, sehe ihn nicht, nicht mehr, als Sklaven. Er hat die gleiche Würde, er ist ein Bruder – uns gleichgestellt.

Mit diesem Auftrag zeigt Paulus, was er von der Botschaft Jesu verstanden hat und wie diese Botschaft konkret werden kann.

Menschen sind gleich, gehören zueinander, haben gleiche Rechte, auch wenn ihre Aufgaben sich unterscheiden.


Es geht darum, im anderen den Menschen zu sehen. Wir dürfen den anderen nicht auf einen Beruf, Tun, Vergangenheit, Gegenwart usw. beschränken. Mensch sein –das ist das Verbindende, das Entscheidende.

Einander als Bruder, Schwester, Geschwister erkennen.


Einander gleichgestellt, auf eine Ebene. Kein „die da oben“ oder „die da unten“. Und wenn ich im anderen Menschen jemanden auf gleicher Ebene und mit gleicher Würde sehe, dann werde ich niemanden unterdrücken und geringachten.


Am 4. September, ist die Seligsprechung von Johannes Paul I.

Sein bürgerlicher Name ist Albino Luciani, (1912-1978). Er war vor seiner Wahl zum Papst am 26. August 1978, Professor für Dogmatik, war Bischof von Belluno und Kardinal von Venedig. Er starb am 28. September 1978. Johannes Paul I wird daher aus als 33-Tage-Papst genannt.


Er setzte Zeichen: Er verzichtete auf die Tiara, der Papstkrone, und ließ nicht auch nicht auf einer Sänfte erhöht, durch die Menge tragen.

Johannes Paul I hat keine Rundschreiben, keine Enzykliken verfasst, er hat keine Versammlungen einberufen, er hat keine Reisen gemacht.


Dennoch ist er bei vielen bekannt und beliebt. Er hatte eine andere Art, nicht abgehoben, sondern sehr menschlich und den Menschen zugewandt. Johannes Paul I wird daher auch als „der lächelnde Papst“ bezeichnet.

Wenn jemand zum Papst gewählt wird, ändert sich sein Leben radikal. Er kommt nicht mehr zurück in seine Diözese oder Aufgabe, er ist getrennt von vielen und vielem, was ihm vertraut ist. Er muss – von einem Tag auf den anderen – Beziehungen und anderes abgeben.


In besonderer Weise wird da deutlich, was es heißt, alles zu verlassen.

Das Evangelium berichtet davon.

Wir werden kein Papst, niemand von uns.

Aber dennoch können die – zugegeben- ungewohnten und hart klingenden Worte Jesu im Evangelium, Anregung sein, über unsere Beziehungen und unseren Besitz nachzudenken.

Die Wort Jesu sind eine Zumutung. Und mit der Frage verbunden: Was besitzt mich? Wer besitzt mich? Wo lasse ich mich von dem, was ich habe, von den Beziehungen, in denen ich lebe, einschränken.

Wo werden Besitz und Beziehungen hinderlich, innerlich und äußerlich frei zu sein?

Nicht, dass wir alles aufgeben müssten und alle Beziehungen abbrechen, aber all das in eine gute Relation setzen.

Und vielleicht wäre es mal spannend, unser persönliches „Wer wird Millionär“ zu entwerfen.


15 Fragen, die uns zwar kein Geld einbringen, aber vielleicht so manche Erkenntnis, so manche Anregung über uns, unser Leben, unsere Beziehungen, unseren Besitzt, unseren Glauben.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort


Wir brauchen deinen Segen für die Veränderung, für den Neubeginn.
Wir brauchen deinen Segen für das Neue, das Unbekannte.
Wir brauchen deinen Segen für den Aufbruch, für das Morgen.


Gott gebe dir
für jeden Sturm einen Regenbogen,
für jede Träne ein Lachen,
für jede Sorge eine Aussicht
und eine Hilfe in jeder Schwierigkeit.
Für jedes Problem, das das Leben schickt,
einen Freund, es zu teilen,
für jeden Seufzer ein schönes Lied
und eine Antwort auf jedes Gebet.