Palmsonntag - 10.04.2022

Palmsonntag
 
Für Kinder und Familien
Evangelium zur Palmweihe
1. Lesung
2. Lesung
Passion
Fürbitten
Gebete
Segen 

Familienandacht zu Palmsonntag


Kerze entzünden


Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen


Gebet:
Guter Gott, wir haben jetzt Ferien.
Du nimmst dir niemals Ferien von uns.
Danke, dass du immer für uns da bist.
Auch wir sind da und haben uns versammelt,
um mit dir unsere Andacht zu feiern. Amen.

Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums:
Wie ist das für dich, wenn du von etwas begeistert bist? Möchtest du dann am liebsten ganz vielen Menschen davon erzählen? Mir geht es jedenfalls so. Die Jünger sind begeistert von Jesus und wollen allen erzählen, dass er der Retter ist.
Den Gesetzeslehrern gefällt das nicht. Sie wollen den Jüngern am liebsten das Wort verbieten.
Jesus gibt eine seltsame Antwort…

Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache
https://www.evangelium-in-leichter-sprache.de

Fragen für ein Gespräch:

· Was ist dir an dem Evangelium besonders aufgefallen?

· Die Freunde freuen sich über Jesus. Was wünschen sie sich von ihm?

· Warum sind die Gesetzeslehrer böse auf Jesus?

· Menschen können anderen Menschen den Mund verbieten. Die Wahrheit lässt sich jedoch nicht auf Dauer verbergen. Steine können nicht sprechen, wie wir. Was könnte Jesus mit diesem Satz meinen?


Fürbitten:
Guter Gott, du suchst die Nähe zu den Menschen, damals in Jerusalem und uns heute. Durch diese Nähe können wir voll Vertrauen unsere Bitten zu dir tragen:

· Für alle, denen der Mund verboten wird.
Für alle, die voll Begeisterung sind.
Herr, höre uns.

· Für alle, die von Mitmenschen bejubelt werden.
Für alle, die durch Mitmenschen in eine Ecke gestellt werden.
Herr, höre uns.

· Für alle, die den Kreuzweg mit Jesus gehen.
Für alle, die sich auf Ostern vorbereiten.
Herr, höre uns.

· Für alle Lehrer und Lehrerinnen, alle Schüler und Schülerinnen und für alle Eltern
um eine erholsame Ferienzeit
Herr, höre uns.

· Für alle Kranken und alle, die sich vor Krankheit fürchten.
Für alle, die gestorben sind, um einen Platz bei dir und
für alle, die um jemanden trauern.
Herr, höre uns

Guter Gott, ob wir fröhlich oder traurig sind, du bist immer wieder auf dem Weg zu uns. Wir loben dich und danken dir, jetzt und in Ewigkeit. Amen.


Lied: Jesus zieht in die Stadt Jerusalem ein
https://www.youtube.com/watch?v=q3Zgae9wi8g


Segensbittgebet:
Gesegnet mögen wir sein
mit dem großen Glück,
uns freuen zu können
und andere Menschen
zu erfreuen mit dem
was uns im Herzen erfreut.

Gesegnet mögen wir sein
mit der reichen Gnade,
die bunten Farben der Freude
im Grau des Alltags zu entdecken
und andere darauf hinzuweisen,
ohne aufdringlich zu sein.

Gesegnet mögen wir sein
mit der großen Begabung,
mit der Heilkraft der Freude im eigenen Herzen
andere zu bereichern,
sie damit zu berühren,
damit sie dafür aufmerksamer werden.

Gesegnet mögen wir sein
mit der großen Kunst,
eigenes Glück in der Freude
eines anderen zu finden
oder die eigene Freude auch
vom Frohsinn anderer nähren zu lassen.
(nach Paul Weismantel)


So segne uns und alle für die wir beten
+der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Impuls für die kommende Woche:
In den Kirchen werden am Sonntag Palmzweige gesegnet. Menschen stecken diese Zweige an ihre Holzkreuze. Falls noch Zweige übrigbleiben, können die gesegneten Zweige in den Kirchen abgeholt werden.

Es beginnt eine besondere Woche mit vielen besonderen Tagen. Auch zu Gründonnerstag wird es auf der Seite einen Impuls für die Familie geben.

In Homberg gibt es den ökumenischen Kreuzweg.
Herzliche Einladung, diesen Weg zu gehen, ob allein oder mit der Familie.



Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind in dieser Woche

Cordula Maschita Brietzke, Mirjam Schmitt, Heike Weihrauch und Beate Lippert

 
 

Evangelium zur Palmprozession - Lk 19,28-40


Mit dem Einzug in Jerusalem beginnt der letzte Akt des Lukasevangeliums: die Geschichte des Leidens, Sterbens und der Auferweckung Jesu. Er reitet auf einem jungen Esel, wie es der Prophet Sacharja über den zukünftigen Friedenskönig ankündigt. Die Menge begrüßt ihn mit Worten aus einem Psalm, denselben Worten, die wir im Sanctus singen: Hochgelobt, der da kommt im Namen des Herrn!
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit ging Jesus nach Jerusalem hinauf.
Und es geschah:
Er kam in die Nähe von Betfage und Betanien,
an den Berg, der Ölberg heißt,
da schickte er zwei seiner Jünger aus
und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt!
Wenn ihr hineinkommt,
werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden,
auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat.
Bindet es los und bringt es her!
Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?,
dann antwortet: Der Herr braucht es.
Die Ausgesandten machten sich auf den Weg
und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte.
Als sie das Fohlen losbanden,
sagten die Leute, denen es gehörte:
Warum bindet ihr das Fohlen los?
Sie antworteten: Weil der Herr es braucht.
Dann führten sie es zu Jesus,
legten ihre Kleider auf das Fohlen
und halfen Jesus hinauf.
Während er dahinritt,
breiteten die Jünger ihre Kleider auf dem Weg aus.
Als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte,
begann die Schar der Jünger
freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben
wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten.
Sie riefen:
Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn.
Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe!
Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu:
Meister, weise deine Jünger zurecht!
Er erwiderte:
Ich sage euch:
Wenn sie schweigen,
werden die Steine schreien.

1. Lesung - Jes 50,4-7


Im Buch Jesaja taucht eine rätselhafte Gestalt auf: der sogenannte Gottesknecht, ein Gerechter, der von den Menschen abgelehnt und misshandelt wird. Die Urgemeinde deutet mit diesen Texten das Schicksal Jesu.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Buch Jesaja:

GOTT, der Herr, gab mir die Zunge von Schülern,
damit ich verstehe,
die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort.
Jeden Morgen weckt er mein Ohr,
damit ich höre, wie Schüler hören.
GOTT, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet.
Ich aber wehrte mich nicht
und wich nicht zurück.
Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen,
und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen.
Mein Gesicht verbarg ich nicht
vor Schmähungen und Speichel.
Und GOTT, der Herr, wird mir helfen;
darum werde ich nicht in Schande enden.
Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel;
ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.

2. Lesung - Phil 2,6-11


In einem kurzen Hymnus haben die frühen Christinnen und Christen Menschwerdung, Leben, Sterben und Auferweckung Jesu Christi zusammengefasst und gedeutet. Der Apostel Paulus stellt dieses Lied der Gemeinde als Vorbild für ein Leben in Christus vor Augen.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Philippi.

Christus Jesus war Gott gleich,
hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein,
sondern er entäußerte sich
und wurde wie ein Sklave
und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen;
er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.
Darum hat ihn Gott über alle erhöht
und ihm den Namen verliehen,
der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde
ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:
"Jesus Christus ist der Herr" -
zur Ehre Gottes, des Vaters.

Leidensgechichte - Lk 22,14 - 23,56


Lukas setzt in seiner Erzählung des Leidens und Sterbens Jesu eigene Akzente: Er zeigt uns Jesus, der trotz Todesangst sich dem Willen des Vaters fügt und sich von ihm getragen weiß. Und er bleibt bis zuletzt ein Heilbringer, ein Heiland: Er heilt den Diener des Hohenpriesters, er betet für seine Peiniger und sagt dem mit ihm Gekreuzigten das Paradies zu.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Lukas.

Das Mahl

E Als die Stunde gekommen war,
legte er sich mit den Aposteln zu Tisch.
Und er sagte zu ihnen:
+ Mit großer Sehnsucht habe ich danach verlangt,
vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen.
Denn ich sage euch:
Ich werde es nicht mehr essen,
bis es seine Erfüllung findet im Reich Gottes.
E Und er nahm einen Kelch,
sprach das Dankgebet
und sagte:
+ Nehmt diesen und teilt ihn untereinander!
Denn ich sage euch:
Von nun an
werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken,
bis das Reich Gottes kommt.
E Und er nahm Brot,
sprach das Dankgebet,
brach es und reichte es ihnen
mit den Worten:
+ Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
Tut dies zu meinem Gedächtnis!
E Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch
und sagte:
+ Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut,
das für euch vergossen wird.
Doch siehe, die Hand dessen, der mich ausliefert,
ist mit mir am Tisch.
Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen,
der ihm bestimmt ist.
Aber weh dem Menschen, durch den er ausgeliefert wird!
E Da fragte einer den andern,
wer von ihnen das wohl sei, der dies tun werde.


Vom Dienen und Herrschen

E Es entstand unter ihnen ein Streit darüber,
wer von ihnen wohl der Größte sei.
Da sagte Jesus zu ihnen:
+ Die Könige herrschen über ihre Völker
und die Vollmacht über sie haben, lassen sich Wohltäter nennen.
Bei euch aber soll es nicht so sein,
sondern der Größte unter euch soll werden wie der Jüngste
und der Führende soll werden wie der Dienende.
Denn wer ist größer:
Der bei Tisch sitzt
oder der bedient?
Ist es nicht der, der bei Tisch sitzt?
Ich aber bin unter euch wie der, der bedient.
Ihr aber habt in meinen Prüfungen bei mir ausgeharrt.
Darum vermache ich euch das Reich,
wie es mein Vater mir vermacht hat:
Ihr sollt in meinem Reich
an meinem Tisch essen und trinken
und ihr sollt auf Thronen sitzen
und die zwölf Stämme Israels richten.


Die Ankündigung der Verleugnung

+ Simon, Simon,
siehe, der Satan hat verlangt,
dass er euch wie Weizen sieben darf.
Ich aber habe für dich gebetet,
dass dein Glaube nicht erlischt.
Und wenn du wieder umgekehrt bist,
dann stärke deine Brüder!
E Darauf sagte Petrus zu ihm:
S Herr, ich bin bereit,
mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.
E Jesus aber sagte:
+ Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht,
wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen.


Die Stunde der Not

E Dann sagte Jesus zu ihnen:
+ Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte,
ohne Vorratstasche und ohne Schuhe,
habt ihr da etwa Not gelitten?
E Sie antworteten:
S Nein.
E Da sagte er zu ihnen:
+ Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen
und ebenso die Tasche.
Wer dies nicht hat,
soll seinen Mantel verkaufen
und sich ein Schwert kaufen.
Denn ich sage euch:
An mir muss sich erfüllen, was geschrieben steht:
Er wurde zu den Gesetzlosen gerechnet.
Denn alles, was über mich gesagt ist,
geht in Erfüllung.
E Da sagten sie:
S Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.
E Er erwiderte:
+ Genug davon!


Das Gebet in Getsemani

E Dann verließ Jesus die Stadt
und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg;
seine Jünger folgten ihm.
Als er dort war, sagte er zu ihnen:
+ Betet, dass ihr nicht in Versuchung geratet!
E Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit,
kniete nieder und betete:
+ Vater, wenn du willst,
nimm diesen Kelch von mir!
Aber nicht mein,
sondern dein Wille soll geschehen.
E Da erschien ihm ein Engel vom Himmel
und stärkte ihn.
Und er betete in seiner Angst noch inständiger
und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.
Nach dem Gebet stand er auf,
ging zu den Jüngern zurück
und fand sie schlafend;
denn sie waren vor Kummer erschöpft.
Da sagte er zu ihnen:
+ Wie könnt ihr schlafen?
Steht auf und betet,
damit ihr nicht in Versuchung geratet!


Die Gefangennahme Jesu und die Verleugnung des Petrus

E Noch während er redete,
siehe, da kam eine Schar Männer;
und der Judas hieß, einer der Zwölf, ging ihnen voran.
Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.
Jesus aber sagte zu ihm:
+ Judas, mit einem Kuss lieferst du den Menschensohn aus?
E Als seine Begleiter merkten, was bevorstand,
fragten sie:
S Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
E Und einer von ihnen schlug
auf den Diener des Hohepriesters ein
und hieb ihm das rechte Ohr ab.
Da sagte Jesus:
+ Lasst es! Nicht weiter!
E Und er berührte das Ohr
und heilte den Mann.
Zu den Hohepriestern aber,
den Hauptleuten der Tempelwache
und den Ältesten, die vor ihm standen, sagte Jesus:
+ Wie gegen einen Räuber
seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen.
Tag für Tag war ich bei euch im Tempel
und ihr habt nicht Hand an mich gelegt.
Aber das ist eure Stunde
und die Macht der Finsternis.

E Darauf nahmen sie ihn fest,
führten ihn ab
und brachten ihn in das Haus des Hohepriesters.
Petrus folgte von Weitem.
Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet
und Petrus setzte sich zu den Leuten,
die dort beieinandersaßen.
Eine Magd sah ihn am Feuer sitzen,
schaute ihn genau an
und sagte:
S Der war auch mit ihm zusammen.
E Petrus aber leugnete es
und sagte:
S Frau, ich kenne ihn nicht.
E Kurz danach sah ihn ein anderer
und bemerkte:
S Du gehörst auch zu ihnen.
E Petrus aber sagte:
S Nein, Mensch, ich nicht!
E Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer:
S Wahrhaftig, der war auch mit ihm zusammen;
er ist doch auch ein Galiläer.
E Petrus aber erwiderte:
Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst.
E Im gleichen Augenblick, noch während er redete,
krähte ein Hahn.
Da wandte sich der Herr um
und blickte Petrus an.
Und Petrus erinnerte sich an das Wort,
das der Herr zu ihm gesagt hatte:
Ehe heute der Hahn kräht,
wirst du mich dreimal verleugnen.
Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Die Männer, die Jesus bewachten, trieben ihren Spott mit ihm.
Sie schlugen ihn,
verhüllten ihm das Gesicht
und fragten ihn:
S Du bist doch ein Prophet,
sag uns: Wer hat dich geschlagen?
E Und noch viele andere Lästerungen stießen sie gegen ihn aus.


Jesus vor dem Hohen Rat

E Als es Tag wurde,
versammelte sich der Ältestenrat des Volkes,
die Hohepriester und die Schriftgelehrten
und sie ließen Jesus vor ihren Hohen Rat führen.
Sie sagten zu ihm:
S Wenn du der Christus bist,
dann sag es uns!
E Er antwortete ihnen:
+ Wenn ich es euch sage,
glaubt ihr mir ja doch nicht;
und wenn ich euch etwas frage, antwortet ihr nicht.
Von nun
an wird der Menschensohn
zur Rechten der Macht Gottes sitzen.
E Da sagten alle:
S Du bist also der Sohn Gottes?
E Er antwortete ihnen:
+ Ihr sagt es -
ich bin es.
E Da riefen sie:
S Wozu brauchen wir noch eine Zeugenaussage?
Wir haben es selbst aus seinem Mund gehört.


Jesus vor Pilatus und Herodes

E Daraufhin erhob sich die ganze Versammlung
und man führte Jesus zu Pilatus.
Dort brachten sie ihre Anklage gegen ihn vor;
sie sagten:
S Wir haben festgestellt,
dass dieser Mensch unser Volk verführt,
es davon abhält, dem Kaiser Steuer zu zahlen,
und behauptet, er sei der Christus und König.
E Pilatus fragte ihn:
S Bist du der König der Juden?
E Er antwortete ihm:
+ Du sagst es.
E Da sagte Pilatus zu den Hohepriestern und zur Volksmenge:
S Ich finde keine Schuld an diesem Menschen.
E Sie aber blieben hartnäckig
und sagten:
S Er wiegelt das Volk auf;
er verbreitet seine Lehre im ganzen jüdischen Land,
angefangen von Galiläa bis hierher.

E Als Pilatus das hörte,
fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei.
Und als er erfuhr,
dass Jesus aus dem Herrschaftsgebiet des Herodes komme,
ließ er ihn zu Herodes bringen,
der in jenen Tagen ebenfalls in Jerusalem war.
Herodes freute sich sehr, als er Jesus sah;
schon lange hatte er sich gewünscht, ihn zu sehen,
denn er hatte von ihm gehört.
Nun hoffte er, ein von ihm gewirktes Zeichen zu sehen.
Er stellte ihm viele Fragen,
doch Jesus gab ihm keine Antwort.
Die Hohepriester und die Schriftgelehrten, die dabeistanden,
erhoben schwere Beschuldigungen gegen ihn.
Herodes und seine Soldaten zeigten ihm offen ihre Verachtung.
Er trieb seinen Spott mit Jesus,
ließ ihm ein Prunkgewand umhängen
und schickte ihn so zu Pilatus zurück.
An diesem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde;
vorher waren sie Feinde gewesen.

Pilatus rief die Hohepriester
und die anderen führenden Männer und das Volk zusammen
und sagte zu ihnen:
S Ihr habt mir diesen Menschen hergebracht
und behauptet, er wiegle das Volk auf.
Und siehe, ich selbst habe ihn in eurer Gegenwart verhört
und habe an diesem Menschen die Schuld,
wegen der ihr ihn anklagt,
nicht gefunden,
auch Herodes nicht,
denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt.
Ihr seht also:
Er hat nichts getan, worauf die Todesstrafe steht.
Daher will ich ihn auspeitschen lassen
und dann freilassen.
E Er musste ihnen aber zum Fest einen Gefangenen freilassen.
Da schrien sie alle miteinander:
S Weg mit ihm;
lass den Barabbas frei!
E Dieser Mann war wegen eines Aufruhrs in der Stadt
und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen worden.
Pilatus aber redete wieder auf sie ein,
denn er wollte Jesus freilassen.
Doch sie schrien:
S Kreuzige ihn, kreuzige ihn!
E Zum dritten Mal sagte er zu ihnen:
S Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?
Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient.
Daher will ich ihn auspeitschen lassen
und dann werde ich ihn freilassen.
E Sie aber schrien
und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen,
und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch:
Da entschied Pilatus, dass ihre Forderung erfüllt werden solle.
Er ließ den Mann frei,
der wegen Aufruhrs und Mordes im Gefängnis saß
und den sie gefordert hatten.
Jesus aber lieferte er ihrem Willen aus.


Kreuzweg und Kreuzigung

E Als sie Jesus hinausführten,
ergriffen sie Simon, einen Mann aus Kyrene,
der gerade vom Feld kam.
Ihm luden sie das Kreuz auf,
damit er es hinter Jesus hertrage.
Es folgte ihm eine große Menge des Volkes,
darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten.
Jesus wandte sich zu ihnen um
und sagte:
+ Töchter Jerusalems, weint nicht über mich;
weint vielmehr über euch und eure Kinder!
Denn siehe, es kommen Tage,
da wird man sagen: Selig die Frauen, die unfruchtbar sind,
die nicht geboren und nicht gestillt haben.
Dann wird man zu den Bergen sagen:
Fallt auf uns!
und zu den Hügeln:
Deckt uns zu!
Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht,
was wird dann erst mit dem dürren werden?

E Zusammen mit Jesus
wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt.
Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt;
dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher,
den einen rechts von ihm, den andern links.
Jesus aber betete:
+ Vater, vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun!
E Um seine Kleider zu verteilen, warfen sie das Los.
Das Volk stand dabei und schaute zu;
auch die führenden Männer verlachten ihn
und sagten:
S Andere hat er gerettet,
nun soll er sich selbst retten,
wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte.
E Auch die Soldaten verspotteten ihn;
sie traten vor ihn hin,
reichten ihm Essig
und sagten:
S Wenn du der König der Juden bist,
dann rette dich selbst!
E Über ihm war eine Aufschrift angebracht:
Das ist der König der Juden.

Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn:
S Bist du denn nicht der Christus?
Dann rette dich selbst und auch uns!
E Der andere aber wies ihn zurecht
und sagte:
S Nicht einmal du fürchtest Gott?
Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.
Uns geschieht recht,
wir erhalten den Lohn für unsere Taten;
dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
E Dann sagte er:
S Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!
E Jesus antwortete ihm:
+ Amen, ich sage dir:
Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.


Der Tod Jesu

E Es war schon um die sechste Stunde,
als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach -
bis zur neunten Stunde.
Die Sonne verdunkelte sich.
Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei.
Und Jesus rief mit lauter Stimme:
+ Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.
E Mit diesen Worten hauchte er den Geist aus.

(Hier knien alle zu einer kurzen Gebetsstille nieder)

E Als der Hauptmann sah, was geschehen war,
pries er Gott
und sagte:
S Wirklich, dieser Mensch war ein Gerechter.
E Und alle, die zu diesem Schauspiel herbeigeströmt waren
und sahen, was sich ereignet hatte,
schlugen sich an die Brust
und gingen weg.
Alle seine Bekannten aber
standen in einiger Entfernung,
auch die Frauen,
die ihm von Galiläa aus nachgefolgt waren
und die dies mit ansahen.


Das Begräbnis Jesu

E Und siehe, da war ein Mann mit Namen Josef,
ein Mitglied des Hohen Rats
und ein guter und gerechter Mensch.
Dieser hatte ihrem Beschluss und Vorgehen
nicht zugestimmt.
Er war aus Arimathäa, einer jüdischen Stadt,
und wartete auf das Reich Gottes.
Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu.
Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch
und legte ihn in ein Felsengrab,
in dem noch niemand bestattet worden war.
Das war am Rüsttag,
kurz bevor der Sabbat anbrach.
Die Frauen in seiner Nachfolge,
die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren,
sahen das Grab
und wie der Leichnam bestattet wurde.
Dann kehrten sie heim
und bereiteten wohlriechende Salben und Öle zu.
Am Sabbat aber
hielten sie die vom Gebot vorgeschriebene Ruhe ein.

Krieg und Elend, Umweltzerstörung und vieles mehr bedrohen die Welt in ungeahntem Ausmaß. Beten wir für die Menschheit und für die ganze Schöpfung.


1. Wir beten für die Menschen, die diese Heilige Woche in besonderer Weise mitfeiern und begehen.
Herr unser Gott -


2. Wir beten für alle, die in der Ukraine von Tod und Terror bedroht sind;
für alle, die auf der Flucht sind oder ihr Land gegen Völkermord und Vernichtung zu schützen suchen.
Herr unser Gott -


3. Wir beten für alle, die Folter oder Vergewaltigung, Verschleppung und Mord fürchten müssen – in der Ukraine,
aber auch in Afrika und Asien und im Nahen Osten.
Herr unser Gott -


4. Wir beten für alle, die Angst vor einem neuen Weltkrieg haben;
für alle, die Entscheidungen treffen.
Herr unser Gott -


5. Wir beten für alle, die mit wenigen finanziellen Mitteln auskommen müssen
und durch steigende Preise und Kosten noch weiter in Bedrängnis geraten.
Herr unser Gott -


6. Wir beten für alle, die einen zu schnellen Abbau der Corona-Schutzmaßnahmen fürchten;
für jene, die mit der Krankheit oder ihren Folgen kämpfen,
und besonders auch für das Personal in Kliniken und Pflege-Einrichtungen.
Herr unser Gott -


7. Wir beten für alle, die Beschlüsse fällen können,
um die Klimakatastrophe einzudämmen.
Für jene, die sich weltweit und im eigenen Lebensbereich tatkräftig einsetzen
für Leben und Überleben kommender Generationen.
Herr unser Gott -


Gott, für sie alle beten wir. Und für unsere Verstorbenen.

Schenke den Verstorbenen den ewigen Frieden und hilf uns, Wege zu finden, Frieden in unserer einen Welt zu ermöglichen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn – Amen

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger, ewiger Gott,
deinem Willen gehorsam,
hat unser Erlöser Fleisch angenommen,
er hat sich selbst erniedrigt
und sich unter die Schmach des Kreuz es gebeugt.
Hilf uns,
daß wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen
und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Gebet


Großer Gott,
wir feiern in dieser Heiligen Woche
den Höhepunkt des Kirchenjahres.
Laß uns still und nachdenklich werden
und unsere Verbindung zu Christus stärken,
der uns in Tod und Auferstehung den Weg
vorausgegangen ist, und der mit dir lebt
und herrscht in Ewigkeit.

 

Gesegnet mögen wir sein
mit dem großen Glück,
uns freuen zu können
und andere Menschen
zu erfreuen mit dem
was uns im Herzen erfreut.


Gesegnet mögen wir sein
mit der reichen Gnade,
die bunten Farben der Freude
im Grau des Alltags zu entdecken
und andere darauf hinzuweisen,
ohne aufdringlich zu sein.


Gesegnet mögen wir sein
mit der großen Begabung,
mit der Heilkraft der Freude im eigenen Herzen
andere zu bereichern,
sie damit zu berühren,
damit sie dafür aufmerksamer werden.


Gesegnet mögen wir sein
mit der großen Kunst,
eigenes Glück in der Freude
eines anderen zu finden
oder die eigene Freude auch
vom Frohsinn anderer nähren zu lassen.
(nach Paul Weismantel)


So segne uns und alle für die wir beten
+der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen