5. Fastensonntag - 3. April 2022

 
Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken 
Fürbitten
Gebete
Segen

Familienandacht zum 5. Fastensonntag


Für diesen Gottesdienst kann die Mitte mit einem gelben Tuch gestaltet werden. Wer mag, kann dazu schwere Steine und /oder eine flache Schale mit Sand stellen.


Kerze entzünden


Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


Kyrie:
Herr Jesus Christus, Du schaust mit klugem Herzen auf alle Menschen.
Herr, erbarme dich.
Alle antworten: Herr, erbarme dich.
Jesus, Du kannst unsere Tränen in Freude wandeln.
Christus, erbarme dich.
A:
Christus, erbarme dich.
Jesus, Du schenkst immer wieder einen neuen Anfang.
Herr, erbarme dich.
A: Herr, erbarme dich.


Gebet:

Guter Gott, manchmal erleben wir etwas, das uns ärgert oder traurig macht.
Manchmal tun wir etwas, das andere ärgert oder traurig macht.
Wir wollen das gern anders haben, aber das klappt leider nicht.
Sei du bei uns, damit wir von dir lernen. Jetzt in diesem Gottesdienst und in der nächsten Woche.
Amen.


Hinführung zum Evangelium:
Um auf etwas zu zeigen, wird meist der Zeigefinger benutzt.
Zeigt einmal alle auf das, was besonders schön ist.
Zeigt auf das, was besonders wichtig ist.
Zeigt auf das, was …
Wenn in der Schule gefragt wird, wer etwas angestellt hat, wird manchmal auch mit dem Finger gezeigt: Der war es!
Im übertragenen Sinne haben im heutigen Evangelium einige Menschen auf eine Frau gezeigt.
Jesus hat auch seinen Zeigefinger benutzt. Er hat es aber ganz anders getan. Hört selbst.


Evangelium: Johannes 8, 1 -11

https://www.evangelium-in-leichter-sprache.de

Fragen und Impulse für ein gemeinsames Gespräch:

· Was ist dir an dem Text besonders aufgefallen?

· Bist du schon mal so richtig sauer gewesen? Wenn du magst, dann nimm einen Stein und drücke den Stein ganz fest in deiner Hand. Wie fühlt sich der Stein an? Er ist hart. Ist er rund, oder hat er spitze Ecken oder scharfe Kanten?
Wenn du magst, dann denke an jemanden, der dich geärgert hat oder dir das Leben schwer macht. Drücke alle Wut, Enttäuschung, Zorn und Ärger, alle Traurigkeit in diesen Stein. Wenn du diese Gefühle an den Stein abgegeben hast, kannst du in der Runde davon erzählen und den Stein in die Mitte legen.

· Jesus bekommt eine Falle gestellt. Egal welche der beiden Antworten er wählt, kann es gegen ihn benutzt werden. Jede dieser Antworte kann ihm und anderen schaden. Diese Situation nennt sich Dilemma. Jesus wählt keine der beiden vorgegebenen Antworten. Er lässt sich nicht unter Druck setzen. Was hat er eigentlich genau getan? Wie findest du die Reaktion von Jesus?

· Jesus schreibt auf die Erde. Was er geschrieben hat, ist nicht überliefert. Was würdest du an seiner Stelle in die Erde schreiben? Magst du es in den Sand schreiben oder malen?

· Jesus fragt die Frau nicht nach der Vergangenheit. Er fragt nicht nach ihren Fehlern. Sie wissen beide darum. Er will für sie einen neuen Anfang. Das will er das für jeden Menschen, auch für dich und mich.
Die Lesungstexte des heutigen Sonntags erzählen alle davon: wir dürfen altes hinter uns lassen und nach vorne blicken.
Wer mag kann die Texte lesen. Sie sind unter den anderen Reitern des Sonntags.


Fürbitten:
Herr Jesus Christus, dein Verhalten macht uns den Frieden deutlich, den du schenkst, den du für uns willst und den wir so dringend brauchen. Wir bitten dich:

· Für alle Menschen, die sich für den Frieden einsetzen, in den Familien, in den Gemeinschaften oder Weltweit.
Herr des Friedens, höre uns.

· Für alle Menschen, die für andere einstehen mit guten Worten, mit Unterstützung und Spenden.
Herr des Friedens, höre uns.

· Für alle Menschen, die mit sich selbst oder anderen im Unfrieden leben.
Herr des Friedens, höre uns.

· Für alle Menschen, die neu beginnen möchten.
Herr des Friedens, höre uns.

· Für alle Menschen, die bald sterben werden, um einen friedlichen Abschied und einen guten Beginn bei Dir.
Herr des Friedens, höre uns.


Alle unsere Gebete und unsere Bitten tragen wir zu dir und beten gemeinsam:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.


Lied:
Meine Hoffnung und meine Freude Gotteslob Nr. 365

https://www.youtube.com/watch?v=HgcuMAOjCCo



Segensbittgebet:

Den tiefen Frieden im Rauschen der Wellen wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden im schmeichelnden Wind wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden über dem stillen Land wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden unter den leuchtenden Sternen wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden vom Sohn des Friedens wünsche ich dir.
Aus Irland

Amen.
S
o segne uns und alle Menschen der liebende Gott
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


Impuls für die Woche:

· Habt ihr noch den Stein von dem Impuls? Was könnt ihr damit tun?
Erinnert euch noch einmal kurz, welche Gefühle ihr an den Stein abgeben konntet.
Wer keinen Stein zum Impuls hatte, kann sich natürlich auch jetzt noch einen (schweren) Stein aussuchen.
Wenn ihr die Gelegenheit habt, packt den Stein in einen Rucksack oder die Jackentasche und unternehmt eine Wanderung. Der Stein hat Gewicht und ist ein Ballast im Rucksack oder der Jackentasche. Wenn ihr am Ziel angekommen seid, könnt ihr diesen Stein und damit den Ballast ablegen.


Der Rückweg wird viel leichter sein. Vielleicht findet ihr unterwegs auch etwas Schönes, auf das ihr zeigen könnt, oder was ihr sogar mitnehmen könnt. Jetzt habt ihr dafür Platz.
Dann könnt ihr spüren, was in der ersten Lesung beschrieben ist:
Denkt nicht mehr an das, was früher war. Aud das, was vergangen ist, sollt ihr nicht achten. Seht her, nun mache ich etwas Neues.



Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir wünschen eine schöne letzte Schulwoche vor den Osterferien und grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind

Cordula Maschita-Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.

 

1. Lesung - Jes 43,16-21


Mitte des 6. Jahrhunderts vor Christus gab der Herrschaftswechsel von den Babyloniern auf die Perser den im Exil in Babylon lebenden verschleppten Juden Hoffnung, wieder in ihre Heimat zurückkehren zu dürfen. Gottes Handeln hatte die Möglichkeit dazu eröffnet. Auf Gott zu vertrauen heißt in diesem Zusammenhang, immer neu den Aufbruch zu wagen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und mit Mut und Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Dies ist die bleibende Botschaft des Propheten Jesaja an uns alle.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Lesung aus dem Buch Jesaja.

So spricht der HERR, der einen Weg durchs Meer bahnt,
einen Pfad durch gewaltige Wasser,
der Wagen und Rosse ausziehen lässt,
zusammen mit einem mächtigen Heer;
doch sie liegen am Boden und stehen nicht mehr auf,
sie sind erloschen und verglüht wie ein Docht.
Der Herr spricht:
Denkt nicht mehr an das, was früher war;
auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr!
Siehe, nun mache ich etwas Neues.
Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?
Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste
und Flüsse durchs Ödland.
Die wilden Tiere werden mich preisen,
die Schakale und Strauße,
denn ich lasse in der Wüste Wasser fließen
und Flüsse im Ödland,
um mein Volk, mein erwähltes, zu tränken.
Das Volk, das ich mir geformt habe,
wird meinen Ruhm verkünden.

2. Lesung - Phil 3,8-14


Zur Gemeinde in Philippi hatte der Apostel Paulus ein besonders enges Verhältnis. Er hatte sie als erste auf europäischem Boden gegründet und blieb ihr eng verbunden. In seinem Brief an die Gemeinde reagiert Paulus auf Strömungen in Philippi, sich vor Gott auf eigene Leistungen und Erfolge zu berufen. Paulus hält seine eigene Lebenserfahrung dagegen. Sein Leben mit Christus hat seine eigenen Wertmaßstäbe radikal verändert. Wichtig ist ihm allein, was seinen Weg mit Gott begleitet. Doch bei aller Radikalität, die aus den Worten des Apostels spricht, weiß er, dass Christsein Unterwegs-Sein bedeutet.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Philippi.

Schwestern und Brüder!
Ich halte dafür, dass alles Verlust ist,
weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn,
alles überragt.
Seinetwegen habe ich alles aufgegeben
und halte es für Unrat,
m Christus zu gewinnen
und in ihm erfunden zu werden.
Nicht meine Gerechtigkeit will ich haben,
die aus dem Gesetz hervorgeht,
sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt,
die Gerechtigkeit, die Gott schenkt aufgrund des Glaubens.
Christus will ich erkennen
und die Macht seiner Auferstehung
und die Gemeinschaft mit seinen Leiden,
indem ich seinem Tod gleich gestaltet werde.
So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
Nicht dass ich es schon erreicht hätte
oder dass ich schon vollendet wäre.
Aber ich strebe danach, es zu ergreifen,
weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.
Brüder und Schwestern, ich bilde mir nicht ein,
dass ich es schon ergriffen hätte.
Eines aber tue ich:
Ich vergesse, was hinter mir liegt,
und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.
Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis:
der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

Evangelium - Joh 7,53-8,11


Im heutigen Evangelium wird für eine Frau wegen des Ehebruches die Todesstrafe gefordert. Jesus, der selber mit dem Tod wiederholt bedroht wird, erweist sich als Retter für diese Frau und als Gegner der Todesstrafe.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg.
Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel.
Alles Volk kam zu ihm.
Er setzte sich und lehrte es.


Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau,
die beim Ehebruch ertappt worden war.
Sie stellten sie in die Mitte
und sagten zu ihm: Meister,
diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.
Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben,
solche Frauen zu steinigen.

Was sagst du?
Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen,
um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen.
Jesus aber bückte sich und
schrieb mit dem Finger auf die Erde.
Als sie hartnäckig weiterfragten,
richtete er sich auf
und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist,
werfe als Erster einen Stein auf sie.


Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.
Als sie das gehört hatten,
ging einer nach dem anderen fort,
zuerst die Ältesten.
Jesus blieb allein zurück
mit der Frau, die noch in der Mitte stand.


Er richtete sich auf
und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben?
Hat dich keiner verurteilt?
Sie antwortete: Keiner, Herr.
Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht.
Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!


„…und er schrieb auf die Erde.“

Das Evangelium des heutigen Sonntags ist das einzige Evangelium, in dem von einem schreibenden Jesus die Rede ist.


Nirgends wo sonst ist überliefert, dass Jesus etwas aufgeschrieben hat. Er konnte – so sagen es die Bibelwissenschaftler – durchaus schreiben, aber es ist nicht überliefert, ob oder was er aufgeschrieben hat.

So auch heute. Die Tatsache, dass er geschrieben hat, ist überliefert, aber nicht , was er in den Sand, auf die Erde, geschrieben hat.


Nicht in den Sand geschrieben, sondern in Stein gemeißelt sind die Gesetze des Mose. Er bringt sie seinem Volk vom Berg Sinai auf zwei Steintafeln mit. So berichtet das Buch Exodus.

Die Zehn Gebote prägten und prägen das religiöse Leben der Juden. Das sechste Gebot: „Du sollt nicht die Ehe brechen“ ist auch in Stein gemeißelt und für die Schriftgelehrten und Pharisäer Anlass, zu Jesus zu kommen.

Sie schleppen eine Frau mit, die beim Ehebruch ertappt worden ist. Wer hat sie eigentlich ertappt? Die Pharisäer selbst? Oder der betrogene Ehemann? Ein Nachbar? Es gibt keine Antwort auf die Frage.

Auf Ehebruch steht, so ist im Ersten Testament nachzulesen, die Todesstrafe. Für die Frau und für den Mann. Für beide! ( Lev 20,10f., D tn 22,22-29). Ob der Ehebruch einvernehmlich oder unter Gewaltandrohung oder -anwendung stattfand, spielt dabei keine Rolle.


Wir hören heute aber ausschließlich von der Frau. Wo ist der Mann?

Vielleicht geht es im Evangelium gar nicht um den Ehebruch.

Vielleicht wird die Sexualität damals, wie heute, viel zu hoch bewertet.


Die Pharisäer und Schriftgelehrten bringen die Frau zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollen!

Sie nutzen, sie benutzen die Frau ein weiteres Mal. Sie gebrauchen, missbrauchen sie für ihre Zwecke. Sie wollen Jesus vorführen, einen Grund finden, ihn zu verurteilen.

Den Anklägern geht es um sich selbst und ums Gesetz, nicht um den Menschen.

Sie bringen Jesus in ein Dilemma.

Er steht in der Spannung des jüdischen Gesetzes (Todesstrafe) und der vergebenden Liebe Gottes, die Jesus verkündet und lebt. Diese Spannung, dieses Dilemma, scheint hier kaum auflösbar zu sein.

Bekennt sich Jesu s in dieser Situation zu seiner Botschaft, würde er zwangsläufig und vor Zeugen in offenen Widerspruch zum Gesetz treten. Bekennt er sich jedoch geradewegs zum Gesetz, würde er seine eigene Botschaft verraten.


Jesus lässt sich nicht auf dieses Dilemma, auf diese Ebene ein. Er lässt sich nicht hineinziehen in innerjüdische Streitereien und auch tappt auch nicht in die Falle, die ihm gestellt wird.

Jesus sucht und der findet einen Ausweg.

Er verweist die Pharisäer und Schriftgelehrten, die anklagenden Menschen, auf sich selbst. Er hält ihnen einen Spiegel vor . Er zeigt ihnen ihre eigene Lebensführung auf. Er gibt ihnen die Chance darüber nachzudenken, ob ihre Worte und ihre Taten übereinstimmen.


Durch dieses Vorgehen und diese Antwort geschieht etwas Besonderes:
Die Ankläger werden zu Zeugen. Sie legen Zeugnis von sich und ihrem Leben ab, von ihrem Verhalten und Denken und stellen es in Relation zum Ehebruch der Frau. Ihre Anklage bricht zusammen, die Argumente schwinden. Sie gehen weg.
Der Prozess ist beendet.


Und Jesus schreibt auf die Erde.

Und heute: Menschen meißeln heute Gesetze in Stein. Auch in der Kirche. Wie es war vor aller Zeit, so bleibt es in Ewigkeit – lässt sich Abwandlung eines beliebten Liedes sagen.

Aber viele Gesetze und Vorschriften waren und sind zeit- und kulturbedingt und sind von Menschen gemacht.

Ob die Schriftgelehrten und Pharisäer auch für Institutionen stehen könnten?

Nicht nur für die Institution Kirche, sondern überhaupt? Für ein Verhaltensmuster, dass das Gesetz über den Menschen stellt und den Menschen in seiner Situation übersieht.


Wir haben ein Gesetz – und nach dem Gesetz muss er sterben – so hören wir in einigen Tagen am Karfreitag in der Johannespassion ( Joh 19,7). Jesus ist dann angeklagt und er muss – weil es das Gesetz so will – und die, die das Gesetz durchsetzen so wollen – sterben.

Ohne Blick auf den Menschen, auf sein Leben und Wirken .

Im Evangelium gehen die Ankläger weg. Weil sie ihr eigenes Fehlverhalten einsehen.


Auch Jesus verurteilt die Frau nicht – er spricht sie auch nicht frei. Sondern er sendet sie in die Zukunft. „Geh, sündige von jetzt an nicht mehr.“

Bei dieser Sendung in die Zukunft stellt er keine Bedingung, keine Wiedervorladung, und er legt auch keine Buße auf.

Jesus öffnet der Frau die Zukunft. So wie in der ersten Lesung auch beschrieben: „Der Herr spricht: Denkt nicht mehr an das, was früher war… Ich mache etwas Neues, schon kommt es hervor, merkt ihr es nicht?“


Am Ende – so lese und deute ich das Evangelium – gibt es nur Gewinner: Die Schriftgelehrten und Pharisäer gewinnen Einsicht und sie wachsen in der Selbsterkenntnis und in der Einsicht, dass der Mensch wichtiger ist als ein Gesetz.

Die Frau gewinnt ihre Zukunft . Sie behält ihr Leben und gewinnt neue Freiheit.

Und Jesus, der den Menschen damals wie heute zeigt, dass es darum geht, Zukunft und Leben zu ermöglichen und nicht festzulegen, auf eine Tat, auf eine Handlung, auf einen Fehler, auf die Vergangenheit, sondern dem Menschen die Zukunft zu er öffnen.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

 

Zu Jesus Christus, der auf die Zukunft und nicht die Vergangenheit schaut, beten wir.
Beim Aufsteigen des Weihrauchs sind wir eingeladen, unseren Gedanken nachzugehen und uns konkrete Menschen ins Gedächtnis vorzustellen.


1. Wir beten für die Menschen in der Ukraine, in Syrien, im Jemen und überall da, wo Krieg ist.


2. Wir beten für alle, die politische Verantwortung tragen.

3. Wir beten für alle, die die Fastenaktion Misereor unterstützen: durch ihr Gebet, durch eine Spende, durch Hilfe vor Ort.


4. Wir beten für alle, die sich in ihrem Leben nach Heil und Heilung sehnen und für unsere Kranken an Leib und Seele.


5. Wir beten für die Kinder und Jugendlichen unserer Gemeinde,  besonders für die Erstkommunionkinder und ihre Familien.


6. Wir beten für alle, die andere Menschen begleiten, ihnen helfen, sich um sie kümmern, sie pflegen, trösten, versorgen, beraten.


7. Wir beten in allem, was uns bewegt.


8. Wir beten für unsere Verstorbenen, denen eine ewige Zukunft in deiner Gemeinschaft versprochen ist. Wir beten besonders für…


Für sie alle beten wir. Segne alle, an die wir denken und für die wir beten, jetzt und bis in Ewigkeit. Amen.

Gott,
wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind,
wie gefährdet unsere Ordnungen,
das erleben wir in diesen Tagen.

Wer sieht uns mit unserer Hilflosigkeit und Angst?

Wütend und fassungslos erleben wir,
wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden.
Wie am Rand Europas ein Krieg beginnt.
Was geschieht als Nächstes?
Welchen Informationen können wir trauen?
Was könnten wir tun, das Helfen oder etwas bewegen würde?

Sieh du die Not und sieh die Angst.


Wie so viele suchen wir Zuflucht bei dir und Schutz,
innere Ruhe und einen Grund für unsere Hoffnung.
Wir bringen dir unsere Sorgen.
Wir bitten dich für die, die um ihr Leben fürchten,
und für die, die sich beharrlich für friedliche Lösungen einsetzen.

Höre, Gott, was wir dir in der Stille sagen: …

Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten
– für uns und für das Leben und für die Freiheit
und gegen den Terror der Diktatoren, –
denn du, unser Gott, alleine.


Herr, erbarme dich

Christus, erbarme dich

Herr, erbarme dich.



Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger Gott,
deine Vorsehung bestimmt den Lauf der Dinge
und das Schicksal der Menschen.
Lenke die Welt in den Bahnen deiner Ordnung,
damit die Kirche
in Frieden deinen Auftrag erfüllen kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gebet


Herr, unser Gott,
dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt
dem Tod überliefert.
Lass uns in seiner Liebe bleiben
und mit deiner Gnade aus ihr leben.
Darum bitten wir im Heiligen Geist durch Christus unseren Herrn.



Gebet (Sonntagsbibel)


Barmherziger Gott,
du gibst uns immer wieder
die Möglichkeit zum Neubeginn.
Verleihe uns die Kraft,
deine Vergebung weiterzuschenken.
Durch Christus, unseren Herrn.


 

Die Versuchung ist groß.
Groß - den Splitter im Auge des Anderen zu sehen.
Groß - nach Steinen zum Werfen zu suchen
Groß - sich am Versagen des Nächsten zu weisen

Größer ist Gottes Barmherzigkeit
Größer - als der Balken in unserem eigenen Auge
Größer - als die Steine, die wirklich geworfen werden
Größer - als die eigenen Sünden und die eigene Schuld

So stellen wir uns unter den Segen dessen, dessen liebende Vergebung uns immer wieder neu anfangen lässt und der uns nun sendet, diese Barmherzigkeit in unserem Leben zu bezeugen.

So segne Euch der barmherzige Gott,
der Vater...