In den vergangenen über zwei Jahren haben wir immer eine Familienandacht, die Lesungstexte, Fürbitten, Gedanken zum Sonntag und ein Segensgebet online gestellt.

Dies möchten wir nun dahingehend verändern, dass wir künftig Gedanken zum Sonntag und evtl. ein Segensgebet online stellen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

28. Sonntag im Jahreskreis

Gedanken zum Sonntag
Segen

1. Lesung: 2 Kön 5,14-17
2. Lesung: 2 Timotheus 2,8-13
Evangelium: Lukas 17,11-19


Ich habe hier ein kleines Teil, dass sie aus dem persönlichen Gebrauch vermutlich auch kennen.



Teststreifen



Es ist ein Teststreifen eines Selbsttests wegen einer möglichen Coronainfektion.

Wenn dieser Test einen Streifen hat, dann ist alles gut, aber sobald ein zweiter Streifen, auch nur dünn auftaucht, hat das Folgen.

Die Person darf sich isolieren, in Quarantäne begeben, sich absondern von den anderen.


Kein bzw. möglichst wenig Kontakt ist angesagt: für ein paar Tage, bei manchen auch für zwei, drei Wochen.

Zur Zeit Jesu und auch davor gab es solche Teststreifen nicht, wohl aber Krankheiten, die dazu führten, dass Menschen sich absondern, sich isolieren mussten.


Die erste Lesung berichtet vom Syrer Naaman, der vom Aussatz befallen, isoliert war. Er wird durch Zufall zum Propheten Elischa geführt, der ihm aufträgt, im Jordan siebenmal unterzutauchen.

Naaman lässt sich widerwillig darauf ein und wird geheilt.

Die Folge: Naaman erkennt Elischa als Propheten und den Gott Elischas an.


Das Evangelium berichtet indes gleich von zehn Aussätzigen. Sie müssen, wenn sie einen Menschen in der Nähe sehen, auf sich Aufmerksam machen, damit der Mensch Abstand halten kann.

Als sie Jesus begegnen, rufen sie ihn um Erbarmen an: „Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!“


Verzweiflung, Hoffnung und Sehnsucht klingen für mich in diesem Ruf durch.

Verzweiflung, weil sie vermutlich schon lange mit der Krankheit leben müssen.

Hoffnung und Sehnsucht, weil sie auf eine Veränderung, eine Heilung hoffen.

Was macht Jesus:

Er sieht die zehn Aussätzigen an. Und er gibt ihnen den schlichten wie üblichen Auftrag: Geht, zeigt euch den Priestern.

Er vollzieht keine Handlung. Keine Berührung, keine besondere Nähe.

Er verspricht auch keine Heilung. Erfordert aber auch keine Vorleistung, keine Aufgabe.

Sondern er gibt ihnen schlicht den Befehl, das zu tun, was üblich ist.

Die zehn gehen zu den Priestern und unterwegs werden sie geheilt.

Diese Heilung wird für einen zum Anlass, zu Jesus zurückzugehen. Für einen Samariter, einen Fremden.

Er sieht, was mit ihm geschehen ist und er möchte Jesus dafür danken.


Liebe Gemeinde,

in dem Text gibt es eine kleine, aber wichtige Parallele.

Jesus sieht die zehn Aussätzigen an.

Der Samariter sieht sich an.

Das Wort, das hier im Text für „sehen“ verwendet wird, ist das gleiche.

So wie Jesus mit Erbarmen die zehn ansieht, so sieht der Samariter an.

Dieser Blick Jesu ist ein Blick des Erbarmens, der Zuwendung, der Güte, der Liebe.

Mit diesem Blick schaut der Samariter sich selbst an. Mit dem Blick des Erbarmens, der Güte und vor allem Liebe.

Der Samariter schaut auf sich, wie Jesus auf ihn schaut. Er schaut mit dem Blick Jesu.

Für mich heißt das:

Wir dürfen uns von Jesus mit diesem wohlwollenden und wertschätzenden Blick ansehen lassen.

Und: wir dürfen uns selbst mit diesem wohlwollenden, gütigen, liebenden Blick ansehen.

Wir dürfen uns selbst gut sehen.

Darum: Haben wir Erbarmen mit uns selbst, gehen wir gut mit uns um. Schauen wir wohlwollend auf uns und das, was wir tun. Klar, ein kritischer Blick, eine Reflexion des eigenen Denkens und Handelns ist nötig. Wer sich aber immer nur kritisch anschaut und nur das schlechte an sich sieht, der kommt glaube ich nicht weit.


Es geht darum, sich gut anzusehen, gut mit sich umzugehen. Sich selbst wertzuschätzen, sich Gutes zu tun.

Ich bin sicher, wenn wir uns mit dem Blick Jesu ansehen, wenn wir gut und wohlwollend mit uns umgehen, dann können wir das auch mit anderen. Einen guten Blick auf den anderen, die andere werfen. Wir können einen guten Umgang miteinander pflegen.

Dass uns das gelingt, dass wir uns gut anschauen, das wünsche ich uns.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort


Segen

Deine Hände mögen immer ihr Werk finden

und immer eine Münze in der Tasche, wenn du sie brauchst.


Das Licht der Sonne scheine auf deinen Fenstersims.

Dein Herz sei voller Zuversicht,

dass nach jedem Gewitter ein Regenbogen am Himmel steht.


Der Tag sei dir freundlich, die Nacht dir wohlgesonnen.

Die starke Hand eines Freundes möge dich halten,

und Gott möge dein Herz erfüllen mit Freude und glücklichem Sinn.