In den vergangenen über zwei Jahren haben wir immer eine Familienandacht, die Lesungstexte, Fürbitten, Gedanken zum Sonntag und ein Segensgebet online gestellt.

Dies möchten wir nun dahingehend verändern, dass wir künftig Gedanken zum Sonntag und evtl. ein Segensgebet online stellen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

14. Sonntag im Jahreskreis

Gedanken zum Sonntag
Segen

1. Lesung: Jesaja 66,10-14c

2. Lesung: Galaterbrief 6,14-18

Evangelium: Lukas 10,1-12.17-20



Fachkräftemangel – Ein Wort, das seit geraumer Zeit im Raum steht und uns vermutlich noch lange Zeit beschäftigen wird.


Fachkräftemangel – das ist die Beschreibung dafür, dass in vielen Bereichen des Erwerbslebens qualifizierte Menschen fehlen, um wichtige Stellen und Aufgaben gut zu besetzen.

Dieser Mangel an Fachkräften durchzieht viele Bereiche:

In den sozialen Diensten ist er groß – Erzieher*innen sind gesucht, Pflegekräfte genauso.

Im Bereich des Handwerks, des Ingenieurwesens und in anderen Berufen fehlt es an Personal.


Fachkräftemangel – ich sehe ihn auch den kirchlichen Bereich.

Die Zahl der hauptamtlichen geht in nächster Zeit zurück. Gute Führungskräfte werden bzw. sind Mangelware. Die Kirche als Arbeitgeberin ist für viele junge Menschen nicht besonders attraktiv.

Die Gründe dafür sind bei Kirche und im Handwerk, in der Industrie und in den sozialen Berufen so unterschiedlich wie vielfältig.


Fachkräftemangel gab es auch zur Zeit Jesu.

Die zwölf Apostel können nicht alles erledigen, was Jesus ihnen aufträgt bzw. wozu er sie senden will.

So sucht er weiter und findet 72 weitere Menschen, die sich senden lassen.

72 – eine zunächst seltsam erscheinende Zahl.

Doch dahintersteckt, so sagen die Bibelwissenschaftler – eine Symbolik.

72 ist die Zahl der Heidenvölker, die im Buch Genesis aufgezählt werden.


Wenn Jesus nun 72 Personen aussendet, dann bedeutet das so viel wie: die Gesendeten sollen zu allen Menschen gehen, alle Völker im Blick haben. Nicht nur das auserwählte Volk Israel ist bei Gott im Blick, sondern alle Menschen sind ihm wichtig.


Was bedeutet das für uns heute?

Wir sind zu allen Menschen gesandt.

Damit die Sendung damals gut gelingen konnte, sollten die Gesandten zum einen zu zweit losziehen und zum anderen weitere Dinge beachten. Diese Dinge, der Verzicht auf Geldbeutel, die Vorratstasche und ein zweites Paar Schuhe scheinen zunächst hinderlich.

Doch sie nehmen auch die Sorge um diese Dinge.

Wer einmal einen Geldbeutel verloren hat, weiß, wie abhängig der Mensch davon ist.

Und viele Ratgeber gibt es, die für ein einfaches, schlichtes Leben plädieren, die zum Entrümpeln anleiten und Verschenken und Entsorgen proklamieren, statt sammeln und horten.


Was bedeutet das für uns heute?

Bei unserem Tun, in unserem Leben, sollen wir gut überlegen, was wir mitnehmen.

Was hindert uns, die Botschaft Jesu zu den Menschen zu bringen? Was müssen wir tun, damit wir schnell vorankommen?

Wovon können wir uns befreien – an materiellen Dingen und auch an ideellen Dingen, an leerer Tradition.

Die Gesandten sollen schnell vorankommen – „grüßt niemanden unterwegs“. Dahinter liegt die Vorstellung, dass die Zeit knapp ist. Das Reich Gottes wird bald kommen, so dachten die Menschen damals.

Wir sehen das vermutlich heute anders: Auch unsere Zeit ist in der Regel sehr knapp bemessen; umso wichtiger erscheint das Gespräch, das unseren schnelllebigen Alltag entschleunigen hilft und uns an die Wurzeln des Lebens.


Was bedeutet das für uns heute?

Auch heute gilt – im Leben wie im Glauben - dass wir uns nicht verzetteln sollen – sondern habt das Große und Ganze im Blick. Seid auf das Ziel ausgerichtet, auf den Grund der Sendung und lasst euch nicht ablenken.

Das Ziel dürfen wir vor Augen haben und uns von Nebensächlichkeiten nicht aufhalten lassen.


Eine weitere Anweisung erteilt Jesus:

Esst und trinkt, was man euch vorsetzt – das deute ich mit: lasst euch auf das Neue ein. Seid offen für das, was ihr erlebt: auf die Kultur, die Traditionen, die Geschichte dessen, den ihr besucht.

Kommt nicht besserwisserisch an: So nach dem Motto: ich komme, um dir ungefragt zu sagen, wie es geht, wie du es machen musst, wie du besser sein kannst.

Nimm erst wahr, was da ist.

Die Gesandten werden spüren, wo sie willkommen sind – in welchem Haus, in welcher Stadt. Und sich entsprechend verhalten.


Die Botschaft Jesu kam damals nicht bei allen an. Sie kommt heute nicht bei allen an. Jesus weiß um dieses Ergebnis. Er entlastet die, die er sendet.

Ihr werdet Frieden schenken und – wenn man euch nicht aufnimmt – bleibt dennoch innerlich gelassen, bleibt selbst im Frieden.


Viele gute Anweisungen Jesu – damals hilfreich, heute auch. Und auch entlastend.

Aber damals wie heute ist wichtig, dass sich Menschen - dass wir uns - anwerben lassen. Dass wir bereit sind, heute zu Fachkräften Jesu zu werden. Dass wir uns senden lassen und losziehen.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort.

Es segne dich Gott,

der dir Vater und Mutter ist.

In ihm

sollst du tief verwurzelt sein.


Es segne dich Jesus Christus,

der dich liebt.

Im Vertrauen auf ihn

soll dein Leben blühen.


Es segne dich der Heilige Geist,

der in dir wohnt.

In seiner Kraft

soll dein Leben fruchtbar sein.


So segne dich

der allmächtige und barmherzige Gott,

der Vater und der Sohn

und der Heilige Geist.