Taufe des Herrn - 10.01.2021


Mit dem ersten Advent beginnt ein neues Kirchenjahr.


Trotz der weiter angespannten Lage wegen der Corona-Pandemie feiern wir Gottesdienste.

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie das dauerhafte Tragen eines Mund-Nase-Schutzes, Sicherheitsabstand, Anmeldung usw.

Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter". 

All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


 
Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen 

Familienandacht zum Fest der Taufe des Herrn

 

Kerze entzünden

 

Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

 

Gebet:
Guter Gott, dein Sohn Jesus ist als Mensch getauft worden. An seiner Taufe hast Du deine Liebe zu ihm in besonderer Weise gezeigt. Durch die Taufe sind auch wir Deine Kinder und mit Dir und untereinander verbunden. An diese Verbindung wollen wir jetzt denken und mit Dir feiern. Amen.

 

Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums:
Die meisten Menschen werden als Baby getauft. Durch die Geburt gehören wir in eine Familie. Durch die Taufe gehören wir dann zu der großen Familie der Christen. Und wir gehören für immer zu Gott. Auch Jesus ist getauft worden. Er war aber schon Erwachsen. Das war zu Jesu Zeiten meistens so. Trotzdem war die Taufe Jesu etwas ganz Besonderes. Davon hören wir heute.

 

Evangelium (vor)lesen:

© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de

 

Fragen für ein Gespräch:

· Womit wurde Jesus getauft?

· Was hat Jesus während der Taufe von Gott erfahren?

· Warum werden oder wurden wir getauft?

· Was wird uns durch die Taufe zugesagt?

 

Aktion zum Evangelium:

Was für ein besonderes Zeichen die Taufe ist, kann an einem Blatt Papier deutlich werden. Es gibt Papier, das für ganz besondere Sachen benutzt wird. Für Geldscheine, für Zeugnisse für Personendaten…Dieses Papier hat oft ein besonderes Zeichen, das Wasserzeichen. Es ist eine Art Markenzeichen. Auf ein Blatt Papier kann viel geschrieben werden. Gute Gedanken, schlechte Nachrichten, Gedichte, Merksätze, Liebeserklärungen, Einkaufslisten, Rechnungen…Man kann durchstreichen und auslöschen, drüber schreiben und wieder Neues schreiben, zeichnen und malen. Am Ende ist das Blatt dann gefüllt, mehr oder weniger schön.

 

Aber was auf keinen Fall verändert und zerstört werden kann, ist dieses Wasserzeichen auf dem Papier. Normaler Weise sieht man es ja gar nicht. Doch wenn wir das Blatt gegen das Licht halten, gegen die Sonne, dann sehen wir das Zeichen. Es sagt, wer das Papier gemacht hat. Es ist dadurch ein besonderes, auch ein teures, wertvolles Papier.

Wir Menschenkinder sind eigentlich auch wie ein Blatt Papier. Am Anfang, bei der Geburt sind wir noch unbeschrieben und leer. Und im Laufe unseres Lebens füllt sich dann unser Lebensblatt: Eltern, Geschwister, Freunde, Lehrer, Bekannte, Menschen aus der Nähe, Menschen aus der Ferne, sie alle prägen uns oder lehren uns. Sie legen uns Dinge ans Herz oder geben uns manchen Rat. Sie sprechen mit uns, sie haben uns lieb oder tun uns auch manchmal weh. All diese Erfahrungen kommen auf unser Lebensblatt, damit werden wir „beschrieben“. Manches versuchen wir wieder auszulöschen, manches unterstreichen wir, manches streichen wir auch einfach aus. Und manches schreiben wir weiter. Aber gleichgültig was wir für Erfahrungen machen, was wir unterstreichen, durchstreichen oder auslöschen, das Wasserzeichen kann auch bei unserem Leben nicht zerstört werden.

 

Denn auch wir haben ein Wasserzeichen. Es ist die Taufe. Bei der Taufe werden wir mit Wasser gezeichnet. Der Pfarrer zeichnet ein Kreuz auf die Stirn. Dieses Zeichen sagt: Du gehörst zu Gott, er hat dich lieb. Er kennt dich mit Namen. Du gehörst zu Jesus Christus. Er ist auch für dich gestorben und auferstanden. Dein Leben lang kann dich nichts mehr von Gott trennen. Du bist wertvoll, du bist ihm teuer.

Im Alltag sieht man dieses Zeichen der Taufe nicht wie das Wasserzeichen auf dem Papier. Manchmal ist es auch gar nicht so leicht zu glauben, dass es überhaupt etwas bedeutet. Es ist verborgen. Aber es ist ganz gewiss da und im Lichte Gottes, in den Augen Gottes ist es ganz gewiss sichtbar. Und auf alle Fälle kann es niemand durchstreichen, auslöschen oder zerstören. Wie sehr unser Leben auch zerknittert, eingerissen, beschrieben, bemalt, radiert wird. Wenn wir nicht mehr auf den Infektionsschutz achten müssen, wird am Eingang der Kirche wieder Wasser geben. Mit diesem Wasser machen die Menschen ein Kreuzzeichen und erinnern sich daran:

Ich bin getauft. Gott segnet mich. Ich bin wichtig und wertvoll in seinen Augen. Er hat mich lieb.

 

Fürbittengebet:

Guter Gott, durch Jesus erfahren wir von deiner Liebe und Vergebung. In der Taufe nimmst du uns als deine Kinder an, so wie wir sind. Du begleitest uns ein Leben lang.

Gott, hilf auch Eltern, ihre Kinder immer wieder so anzunehmen, auch dann wenn sie sich anders entwickeln, als sie es gerne hätten.
Herr, höre uns.

Gott, sei bei den Paten, dass sie lernen Freuden und Sorgen mit zu leben und beizustehen, wenn es notwendig ist.
Herr, höre uns.

Gott, wir bitten dich für Erwachsene wie für Kinder, für Ältere wie für Jüngere: Lass uns nicht ungerecht und hart zueinander sein, sondern einander achten als von dir geliebte Menschen.
Herr, höre uns.

In unserer Welt gibt es so viel Streit und Krieg, Ungerechtigkeit und Leid. Wir bitten dich, hilf uns deine Liebe und Versöhnung weiter zu tragen zu den Menschen, die mit uns leben. Hilf uns Streit zu beenden.
Herr, höre uns.

Hilf uns zu verzeihen und einander beizustehen, damit es hell werde in unserer Welt und dein Reich komme. Amen

 

Lied: Du bist du
https://www.youtube.com/watch?v=5ns_QCuSmXI

 

Segensbittgebet:
Es segne und behüte uns Gott,
der die Sterne am Himmel geschaffen hat und sie alle beim Namen kennt,
mit Fingern die Sterne am Himmel andeuten und aufblinken lassen

der die ganze Welt geschaffen hat, und alles, was auf der Erde lebt,
mit den Händen eine Erdkugel darstellen

der als Kind zu uns gekommen ist,
mit der rechten Hand andeuten ein Kind zu wiegen

und er uns miteinander verbindet.
sich an die Hände nehmen und im Kreis kurz verweilen.

So segne uns und alle an die wir gedacht haben

+Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


 

Impulse für die kommende Woche

- Eine geheime Botschaft kann mit dem Wasserzeichen so überbracht werden. Völlig unauffällig und ohne dass es jemand anderes lesen kann. Die Anleitung findet sich unter dem Link.
Was ist Deine geheime Botschaft und wem willst Du sie senden? https://klassewasser.de/content/language1/downloads/geheimschrift.pdf


- In diesen Tagen werden Menschen wieder den Segen der Weihnacht zu den Häusern bringen. In diesem Jahr können wir nicht als Sternsingergruppen zu den Menschen gehen. Daher gibt es Sternsingerbriefe, die verteilt werden. Falls Ihr auch einen Segen für euer Haus möchtet, meldet euch im Pfarrbüro.
Die Sternsinger sind die weltweit größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Einen Film von Willi Weitzel über das Beispielland Ukraine und andere Informationen gibt es im Internet unter: https://www.sternsinger.de

 

 

Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind in dieser Woche

Cordula Maschita-Brietzke, Mirjam Schmitt, Heike Weihrauch und Beate Lippert.

 


Sternsinger
 

1. Lesung - Jes 42,5a. 1-4. 6-7

Lesung aus dem Buch Jesaja:

So spricht Gott, der Herr:
Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze;
das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen.
Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt,
er bringt den Nationen das Recht.
Er schreit nicht und lärmt nicht
und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen.
Das geknickte Rohr zerbricht er nicht
und den glimmenden Docht löscht er nicht aus;
ja, er bringt wirklich das Recht.
Er verglimmt nicht und wird nicht geknickt,
bis er auf der Erde das Recht begründet hat.
Auf seine Weisung warten die Inseln.
Ich, der HERR, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen,
ich fasse dich an der Hand.
Ich schaffe und mache dich
zum Bund mit dem Volk,
zum Licht der Nationen,
um blinde Augen zu öffnen,
Gefangene aus dem Kerker zu holen
und die im Dunkel sitzen, aus der Haft.


2. Lesung - Apg 10,34-38

Lesung aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen
begann Petrus zu reden
und sagte:
Wahrhaftig, jetzt begreife ich,
dass Gott nicht auf die Person sieht,
sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist,
wer ihn fürchtet
und tut, was recht ist.
Er hat das Wort den Israeliten gesandt,
indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus:
Dieser ist der Herr aller.
Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist,
angefangen in Galiläa,
nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat
mit dem Heiligen Geist und mit Kraft,
wie dieser umherzog,
Gutes tat
und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren;
denn Gott war mit ihm.



Evangelium - Mk 1,7-11

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
trat Johannes in der Wüste auf
und verkündete:
Nach mir kommt einer,
der ist stärker als ich;
ich bin es nicht wert,
mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Ich habe euch mit Wasser getauft,
er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa
und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.
Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg,
sah er, dass der Himmel aufriss
und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.
Und eine Stimme aus dem Himmel sprach:
Du bist mein geliebter Sohn,
an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.



Vorbemerkung:

Die Predigt ist nicht ausformuliert, weil sie relativ frei gehalten wird und die Reaktionen der Mitfeiernden des Gottesdienstes aufnimmt.




Haben Sie Ihren Personalausweis dabei?

Den Personalausweis bei sich zu haben, ist ja Pflicht in Deutschland.


Haben Sie Ihren Taufschein dabei?

Oder die Taufurkunde?

Vermutlich nicht. Irgendwo wird das Dokument liegen, aber dabei hat es wohl kein Mensch.



Haben Sie Ihre Weihnachtsgeschenke schon verräumt? Oder aufgegessen? Oder in den Keller geräumt?


Mit Geschenken kann der Mensch ganz unterschiedliche Dinge machen.


Manchmal sagt man, dass die Taufe wie ein Geschenk ist.

Die Taufe ist ein Geschenk. Wir können nichts für unsere Taufe. Das haben unsere Eltern entschieden. Oder die Großeltern.

Was machen wir mit unserer Taufe? Sie ist ja schon viele Jahre her…

Haben wir sie verräumt? Versteckt? Aufgebraucht?

Holen wir sie zu besonderen Anlässen heraus? Dann, wenn es etwas zu feiern gibt? Oder wenn es uns nicht gut geht?


Es gibt solche Menschen, die hier anwesenden sind natürlich ausgenommen.


Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass heute Kinder getauft werden.


Die Taufe ist zwar ein einmaliges Ereignis in der Vergangenheit. Aber sie ist etwas, was immer wieder in Erinnerung kommen möchte und immer wieder umgesetzt werden möchte.


Die Taufe ist kein Endzustand, sondern Auftrag und Beginn.

Die Taufe ist etwas dynamisches. Sie will sich entfalten, entwickeln. Sie möchte angewandt werden.


Wir haben als Christen einen Auftrag, aus der Taufe heraus zu leben und Welt und Kirche zu gestalten.


Das kann vielfältig sein. Zum Beispiel durch die Sternsinger*innenaktion, die in diesem Jahr so ganz anders durchgeführt wird.

Die Aktion ist ein großer Erfolg. Menschen haben das Bedürfnis, den Segen zu bekommen. Menschen sind dankbar, wenn sie das „Segenspaket“ erhalten. Und viele helfen mit, dass diese „Segenspakete“ zu den Menschen kommen.


Die Taufe leben, ihr Lebendigkeit verleihen, sie dynamisch anwenden...

Das ist dann der „Ausweis“, den wir mit uns tragen, den wir zeigen, den wir in die Tat umsetzen.



Peter Göb


 

In Jesus Christus ist Gott uns erschienen. Zu ihm beten wir voll Vertrauen:


1. Für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die in diesen Tagen als Sternsingerinnen und Sternsinger unterwegs gewesen wären.
Für alle, die kreative Wege gefunden haben,
den Segen dennoch zu den Menschen zu bringen.
Und für alle, die sich über den Segen freuen.
Christus, höre uns -


2. Für alle, die in ihrem Leben auf der Suche sind.
Für jene, die etwas positiv verändern möchten.
Für alle, die nicht an ihr gewünschtes Ziel kommen.
Christus, höre uns -


3. Für alle, die sich für die Einheit der Kirchen einsetzen.
Für jene, die sich überlegen, sich taufen zu lassen.
Für die Eltern, Paten und Angehörige aller,
die in dieser Zeit getauft werden.
Christus, höre uns -


4. Wir beten für alle in den Kindertageseinrichtungen und Schulen,
den Firmen und Behörden, den Betrieben und Geschäften,
die aktuell viel Phantasie und Energie aufwenden müssen, um ihr Leben zu gestalten und den Anforderungen gerecht zu werden.
Christus, höre uns -


5. Für alle Kranken,
besonders für die Schwererkrankten und Sterbenden.
Für alle, die in Medizin, Pflege und Betreuung arbeiten.
Christus, höre uns -


6. Für unsere Verstorbenen. Wir beten besonders für…
und für alle Trauernden.
Christus, höre uns -


Für sie alle und in unseren persönlichen Anliegen bitten wir dich.
Lass uns unserer Würde, die wir durch die Taufe erhalten haben, gerecht werden und sei allen nahe, an die wir im Stillen denken.

Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger, ewiger Gott,
bei der Taufe im Jordan
kam der Heilige Geist auf unseren Herrn Jesus Christus herab,
und du hast ihn als deinen geliebten Sohn geoffenbart.
Gib, daß auch wir,
die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind,
in deinem Wohlgefallen stehen
und als deine Kinder aus der Fülle dieses Geistes leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gebet (Sonntagsbibel)



Gott, unser Vater,
du hast deinen Sohn mit dem Heiligen Geist
gesalbt und hast auch uns in der Taufe
diesen Heiligen Geist geschenkt.
Erfülle uns mit seiner Kraft
und mache uns zu treuen Zeugen deines Sohnes.
Durch Christus, unseren Herr
n. Amen.

 

Herr, sei vor mir,
damit du mich führst und leitest,
mir den rechten Weg zeigst!

Herr, sei hinter mir,
damit du alle Nachstellungen von mir fernhälst
und mich immer im Auge hast!

Herr, sei neben mir,
damit du mich stützt und hälst,
wenn einen Wegbegleiter brauche!

Herr, sei unter mir,
damit du mich auffängst und trägst,
wenn ich auf meinem Weg stolpere oder gar falle!

Herr, sei in mir,
damit du mich tröstest
und mir immer zur Seite stehst!

Herr sei über mir,
damit du mich segnest
und unter deinen Schutz nimmst!

So segne und begleite euch der dreieinige Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

(altirischer Segensspruch)