Weinstock

Fünfter Sonntag der Osterzeit



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Fürbitten
Gedanken zum Sonntag
Gebete
Segen

Familienandacht zum 5. Ostersonntag in der Osterzeit

Kerze entzünde


Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen


Lied: 

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihne.


Gebet:

Guter Gott, wir wachsen und verändern uns stetig, fast wie eine Pflanze. Wir sind jetzt hier zusammen, um uns an deinem Wort zu stärken. Wir sind hier, um in dir Halt zu finden und Wurzeln zu verankern.


Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums:
Zurzeit ist es draußen ziemlich spannend. Es gibt viel zu beobachten. Jeden Tag sieht es etwas anders aus. Viele Pflanzen haben verschiedene Farben an Blättern und Blüten.
Ich habe schon manchmal eine Blume gepflückt, um sie Zuhause in die Vase zu stellen. Es ist mir dabei auch passiert, dass es eine Weile gedauert hat, bis die Blume in das Wasser gestellt wurde. Nach einiger Zeit sah die Blume nicht mehr schön aus, sondern war richtig schlapp geworden.
Im Evangelium hören wir heute von einer Pflanze und ihren Teilen. Von Teilen die mit der Pflanze verbunden sind und von Teilen, die von der Hauptpflanze und damit von der Wurzel getrennt wurden.


Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de


Fragen für ein gemeinsames Gespräch:

· Was ist dir an dem Evangelium aufgefallen?

· Jesus benutzt Bilder, um den Menschen von Gott zu erzählen.
Was könnte Jesus damit gemeint haben?

· Womit hat Jesus den Weinstock verglichen?

· Womit hat er die Zweige verglichen?

Gott und Jesus gehören untrennbar zusammen.
Gott kümmert sich um den Weinstock, damit er gut wachsen kann.
Wir können gut wachsen und Frucht bringen, wenn wir mit Jesus in Verbindung sind und bleiben.


Aktion:
Habt ihr euch das Bild bei dem Evangelium angeschaut? Das ist eine gute Anregung, das Evangelium bildlich darzustellen.
Auf ein Blatt Papier malt (in groben Umrissen) einen Weinstock. Malt noch Zweige und Trauben hinzu. In die Trauben könnt ihr eure Namen schreiben.


Fürbitten:

Guter Gott, du möchtest unser Wachstum und sorgst für uns. Darum tragen wir unsere Bitten voll Vertrauen zu dir.

Wir bitten für alle, die sich an dir fest machen, um ein gutes Wachstum.
Wir bitten für alle, die sich von dir getrennt haben.
Herr, höre uns.

Wir bitten für alle, die sich für andere einsetzten und damit gute Frucht bringen.
Wir bitten für alle, die Hilfe benötigen.
Herr, höre uns.

Wir bitten für alle, die in Gemeinschaft leben, um Freude und Geduld.
Wir bitten für alle, die einsam oder traurig sind, um gute Gemeinschaft.
Herr, höre uns.

Wir bitten für alle, die krank sind oder Sorgen haben um Hoffnung.
Wir bitten für alle, die gestorben sind und für alle die um sie trauern, um einen Platz bei dir.

Guter Gott, du suchst, stärkst und schützt uns an deinem Weinstock. Dir sei immer Lob und Dank. Amen.

Lied: Ich bin der Weinstock,
https://www.youtube.com/watch?v=luUganQY5E0


Segensbittgebet:
Der gute Gott gebe uns im Segen Kraft für alle Aufgaben, die wir erledigen werden.

Der gute Gott gebe uns im Segen Trost für das, was uns traurig macht.

Der gute Gott gebe uns im Segen Mut das Gute zu tun.

Der gute Gott gebe uns im Segen Ruhe und Gelassenheit.

Der gute Gott gebe uns im Segen Schutz und Geborgenheit für das Leben.

Das gewähre uns der dreieinige Gott,
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


Impuls für die kommende Woche

Ihr könnt auch ein Spiel mit eurem Bild machen.
Hängt das Papier mit dem Weinstock an eine Wand oder Zimmertür. Jeder bekommt eine ausgeschnittene Traube, die mit einem Klebestreifen vorbereitet ist. Jeder versucht mit geschlossenen oder verbundenen Augen, die eigene Traube gut an den Weinstock zu kleben.



Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.


Wir, das sind in dieser Woche

Cordula Maschita-Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.




 

1. Lesung - Apg 9,26-31

Lesung aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen,
als Saulus nach Jerusalem kam,
versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen.
Aber alle fürchteten sich vor ihm,
weil sie nicht glaubten, dass er ein Jünger war.
Bárnabas jedoch nahm sich seiner an
und brachte ihn zu den Aposteln.
Er berichtete ihnen,
wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen habe
und dass dieser zu ihm gesprochen habe
und wie er in Damáskus
freimütig im Namen Jesu aufgetreten sei.
So ging er bei ihnen in Jerusalem ein und aus,
trat freimütig im Namen des Herrn auf
und führte auch Streitgespräche mit den Hellenísten.
Diese aber planten, ihn zu töten.
Als die Brüder das erkannten,
brachten sie ihn nach Cäsaréa hinab
und schickten ihn von dort nach Tarsus.
Die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samárien
hatte nun Frieden;
sie wurde gefestigt
und lebte in der Furcht des Herrn.
Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

2. Lesung - 1 Joh 3,18-24

Lesung aus dem ersten Johannesbrief.

Meine Kinder,
wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben,
sondern in Tat und Wahrheit.
Und daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind.
Und wir werden vor ihm unser Herz überzeugen,
dass, wenn unser Herz uns verurteilt,
Gott größer ist als unser Herz
und alles weiß.
Geliebte, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt,
haben wir gegenüber Gott Zuversicht;
und alles, was wir erbitten,
empfangen wir von ihm,
weil wir seine Gebote halten
und tun, was ihm gefällt.
Und das ist sein Gebot:
Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben
und einander lieben gemäß dem Gebot, das er uns gegeben hat.
Wer seine Gebote hält,
bleibt in Gott und Gott in ihm.
Und daran erkennen wir,
dass er in uns bleibt:
an dem Geist, den er uns gegeben hat.

Evangelium - Joh 15,1-8

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes:

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ich bin der wahre Weinstock
und mein Vater ist der Winzer.
Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt,
schneidet er ab
und jede Rebe, die Frucht bringt,
reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
Ihr seid schon rein kraft des Wortes,
das ich zu euch gesagt habe.
Bleibt in mir
und ich bleibe in euch.
Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann,
sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt,
so auch ihr,
wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock,
ihr seid die Reben.
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe,
der bringt reiche Frucht;
denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
Wer nicht in mir bleibt,
wird wie die Rebe weggeworfen
und er verdorrt.
Man sammelt die Reben,
wirft sie ins Feuer
und sie verbrennen.
Wenn ihr in mir bleibt
und meine Worte in euch bleiben,
dann bittet um alles, was ihr wollt:
Ihr werdet es erhalten.
Mein Vater wird dadurch verherrlicht,
dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Jesus Christus ist der Weinstock. Zu ihm, der uns nahe ist, beten wir:


I. Wir beten für alle, die an ihrem Arbeitsplatz dafür sorgen,
dass alle gut und sicher leben können;
an diejenigen, die auch in der Pandemie Verantwortung für andere Menschen tragen –
in Schule und Kindergarten, in Kliniken und in der Pflege.
Wir bitten um deine Hilfe, Herr. - A: Wir bitten um deine Hilfe, Herr.


II. Lasst uns beten für alle, die ihren Arbeitsplatz verloren haben,
die durch Lockdown und Kurzarbeit in ihrer Existenz bedroht sind.
Wir denken besonders an die jungen Menschen,
die am Beginn eines neuen Lebensabschnitts stehen.
Wir bitten um deine Hilfe, Herr. - A: Wir bitten um deine Hilfe, Herr.


III. Lasst uns beten für alle,
die die Geduld mit den Verantwortlichen in der Politik verlieren
und denen Solidarität miteinander schwer fällt.
Wir bitten um deine Hilfe, Herr. - A: Wir bitten um deine Hilfe, Herr.


IV. Wir schauen nach Indien,
wo sich täglich Hunderttausende infizieren,
und die Kliniken oft keine Hilfe mehr leisten können.
Wir beten für alle Menschen,
deren Lebenssituation die Gefahr der Ansteckung begünstigt -
bei uns und in aller Welt.
Wir bitten um deine Hilfe, Herr. - A: Wir bitten um deine Hilfe, Herr.


V. Lasst uns beten für alle Menschen,
die sich für die Schönheit und Bewahrung der Schöpfung
und für den Schutz von Klima und Umwelt aktiv einsetzen;
für alle, die in der Politik und im persönlichen Verhalten dafür sorgen,
dass auch die nächsten Generationen in einer guten Welt leben können.
Wir bitten um deine Hilfe, Herr. - A: Wir bitten um deine Hilfe, Herr.

VI. Lasst uns beten für die Toten und Verletzten nach der Massenpanik in Israel;
und für alle, die einer Natur-Katastrophe zum Opfer fallen
oder einem von Menschen verursachten Unglück.
Wir bitten um deine Hilfe, Herr. - A: Wir bitten um deine Hilfe, Herr.


VII. Wir sind verbunden mit den Geschwistern in den östlichen Kirchen,
die am heute Ostern feiern.
Und für alle, die als Zeichen der einen Christenheit
einen gemeinsamen Ostertermin zu finden versuchen.

Wir bitten um deine Hilfe, Herr. - A: Wir bitten um deine Hilfe, Herr.


Jesus Christus, du hast uns gezeigt, dass Gott mutige, starke und aufrichtige Menschen wünscht.
Du stärkst uns, dass wir weiter an deinem Reich bauen.
Sei allen nahe, für die die beten, an die wir denken, besonders auch unseren Kranken und allen, die sich um sie kümmern.
Nimm unsere Verstorbenen bei dir auf.

Wir bitten um deine Hilfe und Nähe, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Können Sie sich an die „Ever Given“ erinnern?


Die Ever Given ist eines der größten Containerschiffe der Welt – 400 Meter lang, knapp 60 Meter breit.

Es kann über 20.000 Container aufnehmen, um diese von A nach B zu transportieren. Dafür sind 25 Personen als Besatzung nötig.

Die Ever Given ist das riesige Frachtschiff, das im März im Suezkanal fast eine Woche lang festlag und diese Handelsstraße, dieses Nadelöhr des Welthandels, blockierte.


Hunderte Schiffe konnten den Suezkanal nicht durchfahren.

Die Folge: die Benzin- und Ölpreise stiegen. Lieferketten konnten nicht bedient werden, manche Rohstoffe oder wichtige Bauteile wurden Mangelware.

Durch die Blockade des Suezkanals kam es zu Lieferverzögerungen und Lieferengpässen.


Der Aufwand, die Ever Given frei zu schaufeln war riesengroß, der Schaden für den weltweiten Handel auch. Die Erleichterung, dass der Kanal frei war, enorm.

Eine scheinbar kleine Blockade, es war ja nur ein Schiff, das den Kanal blockierte, aber die Wirkung, die die Blockade nach sich zog, war riesig.

Wenn eine Verbindung unterbrochen wird oder abreißt, dann kann das große Folgen haben.


Im Evangelium wird für mich dieses Phänomen auf andere Weise ausgedrückt.

Jesus sagt von sich: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“


Da geht es für mich auch um eine Verbindung. Die Verbindung zwischen Weinstock und Reben. Wenn diese gut ist, dann können die Reben Frucht tragen.

Die Reben sind aber nicht die Trauben. Die Reben tragen Frucht.

Wir sind die Reben, nicht die Trauben, nicht die Früchte.


Wir sind nicht das Endprodukt, sondern durch uns soll etwas zum Vorschein kommen. Durch uns soll etwas hindurchfließen und anderes kann reifen.

Durch uns und unser Dasein kann etwas wachsen, kann etwas Frucht bringen.

Wir sind quasi wie eine notwendige Zwischenstufe, eine Art „Suezkanal“.

Wenn wir offen sind, dann kann durch uns und unser Wirken am Ende etwas wachsen und reifen. Etwas, was Freude bringt und das Leben bereichert.

Die Voraussetzung dafür ist, dass wir in Verbindung bleiben.


In Verbindung mit Gott bleiben. Dies geschieht auf unterschiedliche Weise:
Gebet, Gottesdienst, Lesen in der Bibel sind nur einige Dinge, die dazu beitragen.

Viele haben für sich eine individuelle Art und Weise gefunden, wie sie aus dem Glauben, aus der Beziehung zu Jesus Christus Kraft bekommen, wie sie in Verbindung mit ihm bleiben. Das ist gut so.


Diese Verbindung schenkt Kraft. Sie ermöglicht, aus dem Glauben heraus zu handeln und zu wirken. Diese Verbindung ist zentral für das Leben als Christ.

Der Glaube will dabei eine zentrale Kraftquelle, eine wichtige Ressource für mein Leben sein.

Gleichwohl kann es auch sein, dass es Dinge gibt, die diese Verbindung zwischen Gott und mir erschweren, vielleicht sogar unterbrechen und unmöglich machen. Es kann sein, dass es mir schwer fällt zu glauben.


Dabei können Einflüsse von außen eine Rolle spielen oder die Erfahrungen mit anderen. Auch können Erlebnisse im Umfeld der Kirche Dinge sein, die die Verbindung abreißen lassen. Da gilt es, gut zu unterscheiden.

Das Evangelium hilft mir auch da:

Ich darf mich darauf besinnen, dass Jesus sagt: Ich bin der Weinstock. Bleibt in mir, bliebt in Verbindung zu mir.

In Jesus bleiben – das ist seine Aufforderung, seine Einladung. An uns.



Peter Göb

Tagesgebet aus dem Messbuch


Gott, unser Vater,
du hast uns durch deinen Sohn erlöst
und als deine geliebten Kinder angenommen.
Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,
und schenke ihnen die wahre Freiheit
und das ewige Erbe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gebet


O Gott,
in deinem Sohn Jesus Christus hast
du uns zu geschwisterlicher Liebe berufen.
Laß uns mit ihm verbunden bleiben
und aus dieser Lebensgemeinschaft Frucht bringen.
Durch ihn, Christus, unseren Herrn.

 

Gottes Liebe zu uns war der Beginn der Erlösung.
Er schenke euch seinen Segen.
Jesu Worte und Zeichen machten die Sehnsucht Gottes deutlich.
Er schenke euch seinen Segen.
Der Heilige Geist rührt uns an und sagt: „Lass dich von mir führen!“
Er schenke euch seinen Segen.
So belebe und begleite euch in seiner Kraft
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. – Amen.



Der gute Gott gebe uns im Segen Kraft für alle Aufgaben, die wir erledigen werden.

Der gute Gott gebe uns im Segen Trost für das, was uns traurig macht.

Der gute Gott gebe uns im Segen Mut das Gute zu tun.

Der gute Gott gebe uns im Segen Ruhe und Gelassenheit.

Der gute Gott gebe uns im Segen Schutz und Geborgenheit für das Leben.

Das gewähre uns der dreieinige Gott,
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.