23. Sonntag im Jahreskreis - 5. September 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken
Fürbitten
Gebete
Segen

In den Ferien werden keine Familienandachten eingestellt.


Wir laden ein zu den Kindergottesdiensten 

Sonntag, 5. September, 9 Uhr in Borken

Sonntag, 19. September, 11 Uhr in Homberg.


Euer Team vom Kindergottesdienst.



 

1. Lesung - Jes 35,4-7a


Wovon träumen Sie? Ein Lottogewinn? Ein Ende der Umweltzerstörung? Frieden auf Erden? Der biblische Traum, die Vision vom guten Leben für alle, ist verdichtet in der heutigen Lesung. Machen Sie die Augen zu, träumen Sie und wachen Sie gestärkt und motiviert auf!
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Buch Jesája.

Sagt den Verzagten: Seid stark,
fürchtet euch nicht!
Seht, euer Gott!
Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes!
Er selbst kommt und wird euch retten.
Dann werden die Augen der Blinden aufgetan
und die Ohren der Tauben werden geöffnet.
Dann springt der Lahme wie ein Hirsch
und die Zunge des Stummen frohlockt,
denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen
und Flüsse in der Steppe.
Der glühende Sand wird zum Teich
und das durstige Land zu sprudelnden Wassern.

2. Lesung - Jak 2,1-5


Blicken Sie sich um. Wer ist im Gottesdienst anwesend? Wie bunt ist Ihre Gemeinde? Fühlen sich arme Menschen so willkommen wie gut situierte? Sind alleinlebende Frauen und Männer da? Haben Witwen, Waisen, Ausländerinnen, Menschen mit verschiedenen Hautfarben einen guten Ort? Sind Kinder da? Um solches geht es in der folgenden Lesung.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Jakobusbrief.

Meine Schwestern und Brüder,
haltet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus,
den Herrn der Herrlichkeit,
frei von jedem Ansehen der Person!
Wenn in eure Versammlung
ein Mann mit goldenen Ringen
und prächtiger Kleidung kommt
und zugleich kommt ein Armer in schmutziger Kleidung
und ihr blickt auf den Mann in der prächtigen Kleidung
und sagt: Setz du dich hier auf den guten Platz!
und zu dem Armen sagt ihr: Du stell dich
oder setz dich dort zu meinen Füßen! –
macht ihr dann nicht untereinander Unterschiede
und seid Richter mit bösen Gedanken?
Hört, meine geliebten Brüder und Schwestern!
Hat nicht Gott die Armen in der Welt
zu Reichen im Glauben
und Erben des Reiches erwählt,
das er denen verheißen hat, die ihn lieben?

Evangelium - Mk 7,31-37


Nichts hören, nichts reden, nichts sehen – wie die berühmten drei Affen, die sich Augen, Ohren und Mund zuhalten. Das ist auf keinen Fall, was Gott von uns erwartet. Im Gegenteil, es ist ein Zeichen der Gegenwart Gottes, wenn alle, die stumm waren, sprechen können! Und ihre Perspektive mit einbringen.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
verließ Jesus das Gebiet von Tyrus wieder
und kam über Sidon an den See von Galiläa,
mitten in das Gebiet der Dekapolis.
Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte,
und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen.
Er nahm ihn beiseite,
von der Menge weg,
legte ihm die Finger in die Ohren
und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel;
danach blickte er zum Himmel auf,
seufzte
und sagte zu ihm: Effata!,
das heißt: Öffne dich!
Sogleich öffneten sich seine Ohren,
seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit
und er konnte richtig reden.
Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen.
Doch je mehr er es ihnen verbot,
desto mehr verkündeten sie es.
Sie staunten über alle Maßen
und sagten: Er hat alles gut gemacht;
er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.

Immer wieder wird in den Evangelien von Begegnungen und Heilungen berichtet.


So auch heute.

Das Evangelium ist uns vertraut, wir hören hin und hören zu.
Manchmal hören wir bei scheinbar bekannten Abschnitten auch weg, weil wir meinen, den Text und was berichtet wird, zu kennen.


Das Evangelium heute lässt sich oberflächlich als Heilung eines Taubstummen beschreiben. Doch von einem Stummen war da gar nicht die Rede. Sondern von einem Menschen, der taub war, ja, aber nicht stumm.

Er stammelte, so heißt es, bzw. wie es noch besser übersetzt worden wäre: ein Mensch, der unverständlich redet.

Dieser Mensch wird zu Jesus gebracht. Andere kümmern sich um ihn, sorgen für ihn. Der taube Mensch, der stammelt, kann ja seinem Wunsch keinen Ausdruck verleihen, das machen die anderen. Die Frage, woher die anderen wissen, was der Mann will, bleibt offen.


Was die anderen möchten, hören wir. Sie möchten, dass Jesus dem Mann die Hände auflegt.

Jesus macht aber etwas anderes und er macht mehr. Vielleicht sieht er besser und tiefer als die anderen, die den Mann zu Jesus bringen.


Jesus nimmt ihn beiseite. Von der Menge weg. Er schafft einen neuen, vertrauten Raum. Einen Ort, an dem intensive Begegnung möglich ist, ein Ort, der Vertrauen schafft, ein Ort, der Zuwendung ermöglicht.

Dieser gute äußere Rahmen ermöglicht Besonderes. Jesus berührt den Menschen an empfindlichen Stellen, an bzw. in den Ohren und im Mund bzw. auf der Zunge. Mit Speichel berührt er ihn.

Das, was für unsere Ohren fremd klingen mag, war aber üblich.

Denn Speichel wurde und wird eine heilende Wirkung zugeschrieben.

Spucke auf eine Wunde tun, ist ja etwas, was Sie vielleicht auch von sich kennen. Bei Kindern wird es auch oft als Heilmittel verwandt.


Jesus kommt dem Menschen nahe. Und: Er öffnet noch eine andere Dimension – er schaut nach oben, er seufzt, er übernimmt das Gefühl des anderen und er gibt schließlich eine klare Anweisung, ja einen Befehl: Effata – Öffne dich.

Im Raum des Vertrauens öffnen sich die Ohren und löst sich die Zunge.


Jesus stellt die Verbindung zwischen dem Mann und seiner Umwelt wieder her. Durch Hören und Sprechen-können wird für ihn Gemeinschaft wieder erfahrbarer.


Das Evangelium berichtet von einer individuellen Zuwendung.

Ich finde, es ist Anfrage an uns – an unser Verhalten – ob wir hörende Menschen sind, ob wir hinhören, einander zuwenden, anderen Gemeinschaft ermöglichen.


Das Evangelium ist auch eine Anfrage an die Kirche. Sind wir eine hörende Kirche? Eine Kirche, die auf ihre Umwelt achtet, auf die Faktoren, die die Gesellschaft bestimmen?

Sind wir eine Kirche, die auf Gott hört? Hören kann? Oder sind die Ohren taub und verstopft.

Manchmal stammelt die Kirche. In ihren Verlautbarungen. Lesen Sie mal beim Nachrichtendienst Twitter Äußerungen von Bischöfen und dann Äußerungen von jungen Menschen oder von Profis im Bereich der Kommunikation. Sie werden große Unterschiede feststellen.


Die Sprache der Bischöfe ist oft altbacken in einem schnellen Medium.

Allerdings sind auch wortreiche Verlautbarungen, lange Hirtenbriefe, ausführliche Predigten noch kein Beweis dafür, dass vorher auf Gottes Wort gehört und die Anliegen der Menschen verstanden wurden.

Jesus hat sich für den Menschen, der taub war und nur stammeln konnte, Zeit genommen. Er hat ihn beiseite genommen, sich ihm individuell, wertschätzend, wohltuend zugewandt.

Diese Form scheint mir wichtig zu sein.


Und dies Form der Zuwendung muss jenseits von Strukturen, von Pfarreigrößen und anderen Faktoren sein.


Es folgte noch ein Bericht von einer Veranstaltung am 4. September, in der das Bistum Fulda über die künftigen Pfarreientwicklung im Dekanat bzw. Bistum Fulda informierte.

Nähere Informationen dazu finden Sie demnächst auf den Homepages der beiden Pastoralverbünde.




Peter Göb

Es gilt das gesprochenen Wort

 

Gott des Lebens! Du bist uns näher als wir es uns denken können.
Zu dir kommen wir mit unseren Bitten – und hören die Bitten und beten dann persönlich in Stille.

1. Wir bitten dich für alle, die sich in und für deine Kirche engagieren.

2. Wir bitten dich für alle Menschen, deren Leben von Unrecht, Gier und Gewalt bestimmt ist.

3. Wir bitten dich für alle, die den Wert und die Schönheit deiner Schöpfung schätzen und sich für ihren Erhalt einsetzen.

4. Wir bitten dich für alle Jugendlichen, die am Firmkurs teilnehmen, für jene, die morgen zu den Intensivtagen ins Boglerhaus fahren.

5. Wir bitten dich für alle, die sich um die Welt oder die Kirche, um andere Menschen oder sich selbst sorgen.

6. Wir bitten dich für alle, die in Not sind. Für die Opfer von Naturkatastrophen, Unfällen, Krankheiten.


7. Wir bitten dich für unsere Verstorbenen, an deren Verlust wir persönlich und als Gemeinschaft schwer tragen.
Wir beten besonders für…

Gott des Lebens! Du hörst unsere hier ausgesprochenen Bitten und jene, die wir im Herzen tragen.
Dir gilt unser Dank und unser Lob heute und allezeit. - Amen.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Gott, unser Vater,
du hast uns durch deinen Sohn erlöst
und als deine geliebten Kinder angenommen.
Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,
und schenke ihnen die wahre Freiheit
und das ewige Erbe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Gott,
ganz voll von der Woche,
die hinter uns liegt,
von all den Eindrücken
– schönen wie schweren –
kommen wir zu dir.


Öffne unsere Ohren und löse unsere Zunge,

damit wir das Evangelium deines Sohnes hören und weitersagen

zu deiner Ehre und zum Heil der Welt.

Darum bitten wir dich durch ihn, unsern Herrn Jesus Christus,

deinen Sohn und unseren Bruder,

der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Gott lasse dein Leben gelingen

Der mütterlich-väterliche Gott sei dir nahe

in allem, was dir begegnet auf dem Weg des Lebens.

Er umarme dich in Freude und Schmerz

und lasse aus beidem Gutes wachsen.

Ein offenes Herz schenke er dir für alle,

die deiner bedürftig sind.

Selbstvertrauen und den Mut, dich verwunden

und heilen zu lassen.

In aller Gefährdung bewahre er dir Seele und Leib

und lasse dein Leben gelingen.


Sabine Naegeli