22. Sonntag im Jahreskreis - 29. August 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken
Fürbitten
Gebete
Segen

In den Ferien werden keine Familienandachten eingestellt.


Wir laden ein zu den Kindergottesdiensten 

Sonntag, 5. September, 9 Uhr in Borken

Sonntag, 19. September, 11 Uhr in Homberg.


Euer Team vom Kindergottesdienst.



 

1. Lesung (ungekürzte Fassung) - Dtn 4,1-8

Lesung aus dem Buch Deuteronómium.

Mose sprach zum Volk:
Israel, hör auf die Gesetze und Rechtsentscheide,
die ich euch zu halten lehre!
Hört und ihr werdet leben,
ihr werdet in das Land,
das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gibt,
hineinziehen und es in Besitz nehmen.


Ihr sollt dem Wortlaut dessen,
worauf ich euch verpflichte,
nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen;
ihr sollt die Gebote des Herrn, eures Gottes, bewahren,
auf die ich euch verpflichte.
Ihr habt mit eigenen Augen gesehen,
was der HERR wegen des Baal-Pegor getan hat:
Jeden, der dem Baal-Pegor nachfolgte,
hat der HERR, dein Gott, in deiner Mitte vernichtet.
Ihr aber habt euch am HERRN, eurem Gott, festgehalten
und darum seid ihr alle heute noch am Leben.


Siehe, hiermit lehre ich euch,
wie es mir der HERR, mein Gott, aufgetragen hat,
Gesetze und Rechtsentscheide.
Ihr sollt sie innerhalb des Landes halten,
in das ihr hineinzieht, um es in Besitz zu nehmen.
Ihr sollt sie bewahren und sollt sie halten.
Denn darin besteht eure Weisheit und eure Bildung
in den Augen der Völker.
Wenn sie dieses Gesetzeswerk kennenlernen,
müssen sie sagen: In der Tat,
diese große Nation ist ein weises und gebildetes Volk.
Denn welche große Nation hätte Götter,
die ihr so nah sind, wie der Herr, unser Gott, uns nah ist,
wo immer wir ihn anrufen?
Oder welche große Nation besäße Gesetze und Rechtsentscheide,
die so gerecht sind wie alles in dieser Weisung,
die ich euch heute vorlege?


2. Lesung vom 22. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B:
Jak 1,17-18. 21b-22. 27

Lesung aus dem Jakobusbrief:

Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben,
vom Vater der Gestirne,
bei dem es keine Veränderung und keine Verfinsterung gibt.
Aus freiem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren,
damit wir gleichsam die Erstlingsfrucht seiner Schöpfung seien.
Nehmt euch das Wort zu Herzen, das in euch eingepflanzt worden ist
und das die Macht hat, euch zu retten.


Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach;
sonst betrügt ihr euch selbst.
Ein reiner und makelloser Dienst vor Gott, dem Vater, besteht darin:
für Waisen und Witwen zu sorgen, wenn sie in Not sind,
und sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren.

Ungekürzte Fassung des
Evangeliums vom 22. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B:
Mk 7,1-23

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus:

Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf.

Sie sahen, daß einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen.

Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben,

wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt.

Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen.

Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln.


Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also:

Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?
Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte:

Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir.

Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.

Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen.


Und weiter sagte Jesus:

Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung.

Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!,

und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden.

Ihr aber lehrt: Es ist erlaubt, daß einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbán, das heißt: eine Opfergabe.

Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für Vater oder Mutter zu tun.

So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen.


Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte:

Hört mir alle zu und begreift, was ich sage:

Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.


Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes.

Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, daß das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann?

Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.


Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken,

Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft.

All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.


Wir haben uns an ihn gewöhnt.

Seit Monaten benutzen wir ihn. Hier in der Kirche, in den Geschäften und an vielen anderen Orten.

Er gehört zu unserem Leben – seine Benutzung ist alltäglich, Routine.

Und ist er einmal nicht da oder leer, dann vermissen wir ihn.

Ich rede vom Desinfektionsmittelspender.


Die Benutzung dieses Teils ist eine von vielen Maßnahmen, die wir in dieser Zeit anwenden, anwenden müssen. Die Maske kommt dazu, das Achten auf den Abstand von ca. 1,5 Metern, das Lüften, kurz die AHA - L - Regeln.

All diese Maßnahmen sind vorgeschrieben. Durch Gesetze, durch Verordnungen und Vorschriften müssen wir uns daran halten.


Immerhin zeigen die Maßnahmen Wirkung. So wie auch die Impfung, die inzwischen alle schnell und kostenfrei erhalten können – und die sie auch alle in Anspruch nehmen sollten.

All das dient dem eigenen, dem persönlichen Schutz.

Die Einhaltung der Vorschriften ist keine Garantie, ohne Infektion oder Erkrankung durch die Zeit zu kommen, aber diese Dinge bieten mir einen hohen Schutz und eine relative Sicherheit.

Das Einhalten der Vorschriften schützt mich – zwar nicht 100 Prozent – aber das ist ja nirgends der Fall – bei keiner Vorschrift und bei keiner Maßnahme.


Und – wie sie sicher mitbekommen haben, haben auch wir leider Todesfälle in der Gemeinde durch Corona zu beklagen.

Aber ist das alles? Halte ich diese Vorschriften, diese Gesetze nur deswegen ein, weil ich mich schütze? Weil es um mich und meine Gesundheit geht?

Weil ich will, dass ich gut durch die Zeit komme?


Ich denke und hoffe, dass es dabei auch um den Menschen neben mir geht.

Ich hoffe und denke, dass es bei der Einhaltung auch um die Menschen geht, mit denen ich lebe, mit denen ich arbeite, die ich privat oder beruflich treffe oder denen ich zufällig begegne: beim Einkaufen, auf der Straße, hier im Gottesdienst.


Es geht also nicht nur um mich, es geht um uns alle – Die Einhaltung von Vorschriften ist daher ein Zeichen der Solidarität. Impfen ist ein Zeichen der Solidarität, eine Handlung, die aus einer Herzenshaltung heraus folgt.

Denn das scheint mir wichtig. Dass wir Vorschriften nicht nur anwenden, weil sie vorgeschrieben sind und ihre Nichteinhaltung bestraft wird, sondern dass wir einsehen, dass sie einen Sinn haben und uns anregen, über unsere Haltung nachzudenken und sie eventuell zu ändern.


Die Herzenshaltung nämlich, den anderen Menschen im Blick zu nehmen, bewusster aufeinander zu achten, den Respekt voreinander zu erhöhen.

Es geht um Haltung.


Ich glaube, das Evangelium trägt diese Sichtweise, trägt dieses Blick auf die Haltung, wenn auch in umgekehrter Form.

Jesus wird gefragt:

Warum halten sich deine Jünger nicht an die Vorschriften der alten?

Warum halten sie nicht ein, was seit Jahrzehnten, Jahrhunderten gilt?

Warum halten sie nicht ein, was uns formal zusammenhält?


Seine Antwort ist allgemein gehalten:

Weil diese Vorschriften immer wieder überprüft werden müssen.

Weil Vorgaben zu Hüllen, zu Fassaden, zu Phrasen werden können,
die sinnlos sind.

Weil nicht die Vorschrift die Menschen zusammenhält, sondern die Haltungen einer Gesellschaft für das Zusammenleben wichtig sind.


Es geht um Inhalte, nicht um Formeln.

Wenn Vorschriften absolut und nicht mehr sinnvoll sind, dann gehören sie mindestens verändert, wenn nicht sogar abgeschafft.


Die Verabsolutierung von Vorschriften zeigt sich dann, wenn Behörden sich im Dickicht der Vorschriften verstecken und mehr auf Formulare achten als auf die Not der Menschen – wie es allem Anschein nach in den letzten Wochen und Monaten in manchen Ministerien gewesen ist.

Diese Haltung ist dann ist das falsch und perfide und – wie in Bezug auf Afghanistan zu sehen – unmenschlich und tödlich.


Aber der Hinweis gilt auch für unsere Glaubensgemeinschaft:

Denn es besteht die Gefahr, dass menschliche Vorschriften und auch kirchliche Gesetze als Gottgewollt und unumstößlich und nie veränderbar angesehen werden.

Gesetze, die vor zehn oder 30 Jahren mal sinnvoll waren, könnten sich ja auch überholt haben. Gesetze und Vorschriften, die aus dem Mittelalter kommen, müssen für heute angepasst – oder, wenn sie nicht mehr sinnvoll sind – abgeschafft werden.


Dabei müssen die Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft meiner Meinung nach genauso beachtet werden wie die gesellschaftlichen Veränderungen.

Es braucht also die Erkenntnis der Sinnhaftigkeit von Vorschriften und Gesetzen. Wenn ich diese Sinnhaftigkeit nicht erkenne, dann – juristisch mag ich mich auf Glatteis begeben – dann muss ich sie hinterfragen bzw. mich hinterfragen, warum und wozu ich sie anwende bzw. die Gesetze überhaupt da sind.


Ich kann Dinge tun, weil ich es sollte oder evtl. sogar muss – oder weil davon überzeugt bin, dass das Handeln sinnvoll und richtig ist,

Ich kann auf Dinge verzichten, weil ich darauf verzichten sollte, – oder weil ich den tieferen Sinn dahinter erkenne, wie z.B. Nachhaltigkeit und Klimaschutz, und entsprechend handle und verzichte.


Jesus macht deutlich, dass die Gesetze nicht um ihrer selbst willen da sind.

Sie sollen vielmehr dem Menschen dazu verhelfen, frei und zugleich verantwortlich zu handeln.


Und: Desinfektionsmittelspender sind dazu da, andere und mich zu schützen, Solidarität zu leben und meine Haltung der Solidarität zu überprüfen.


Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort


 

Herr Jesus Christus, höre unsere Bitten:


1. Für alle, für die die Schule wieder beginnt,
für jene, die eingeschult werden oder eine andere Schule besuchen.
Für alle, die mit einem unguten Gefühl auf den Schulstart schauen.
Christus, höre uns -


2. Für alle, die an den Paralympics in Japan teilnehmen.
Für jene, die immer wieder persönliche Grenzen überwinden.
Für alle, die für ein gutes Miteinander aller in unserer Gesellschaft eintreten.
Christus, höre uns -


3. Für alle, die in unserer Gemeinde aktiv sind.
Für jene, die wir leider nicht erreichen.
Christus, höre uns -


4. Für die Opfer und die verzweifelten und bedrohten Menschen in Afghanistan
und in all den anderen Krisen- und Kriegsgebieten unserer Welt.
Für jene, die vor Ort helfen und dabei viel riskieren
und für jene, die machtlos sind.
Christus, höre uns -


5. Für alle, die die Gebote und Gesetze der Kirche
als Einengung und Beschränkung erleben.
Für jene, die sich mehr Freiheit, Offenheit und Weite wünschen.
Christus, höre uns -


6. Für unsere Kranken und Einsamen, die Traurigen und Trauernden.
Für jene, die ihnen beistehen und sie begleiten.
Christus, höre uns -


7. Für unsere Verstorbenen.
Wir beten besonders für…
Christus, höre uns -


Herr, dir vertrauen wir unsere Bitte und unser Leben an.

Dir sei Lob und Dank, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger Gott,
von dir kommt alles Gute.
Pflanze in unser Herz
die Liebe zu deinem Namen ein.
Binde uns immer mehr an dich,
damit in uns wächst, was gut und heilig ist.
Wache über uns und erhalte, was du gewirkt hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Sonntagsbibel


Gott,
in deinem Sohn willst du uns erneuern.
Laß uns erkennen, daß deine Gebote
Leben und Freiheit schenken.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

Gottes Segen erfülle euch,
dass ihr glaubhaft von der Führung durch den Vater sprechen könnt. - Amen!

Gottes Segen erfülle euch,
dass ihr von eurer Erlösung durch den Sohn Zeugnis geben könnt. - Amen!

Gottes Segen erfülle euch,
dass euer Sehnen nach dem Heiligen Geist spürbar bleibt. - Amen!

Und der Segen des allmächtigen Gottes,
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
führe euch in die neue Woche und den neuen Monat. - Amen!