18. Sonntag im Jahreskreis - 1. August 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken
Fürbitten
Gebete
Segen

In den Ferien werden keine Familienandachten eingestellt.


Wir laden ein zu den Kindergottesdiensten 

Sonntag, 5. September, 9 Uhr in Borken

Sonntag, 19. September, 11 Uhr in Homberg.


Euer Team vom Kindergottesdienst.



 

1. Lesung - Ex 16,2-4. 12-15


Jammern auf hohem Niveau – so bewerteten manche Menschen ihre Sorgen und Nöte, die während der Pandemie entstanden sind. Sie konnten das so einordnen im Blick auf andere, denen es noch schlechter ergangen ist. Die Lesung heute erzählt auch von einem Rückblick. Das gerade am Schilfmeer gerettete Volk macht seine ersten Erfahrungen in der Wüste. Sehr schnell ertönt der Ruf: So schlimm war es doch gar nicht in Ägypten, dem Land der Knechtschaft!
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
murrte die ganze Gemeinde der Israeliten
in der Wüste gegen Mose und Aaron.
Die Israeliten sagten zu ihnen:
Wären wir doch im Land Ägypten
durch die Hand des Herrn gestorben,
als wir an den Fleischtöpfen saßen
und Brot genug zu essen hatten.
Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt,
um alle, die hier versammelt sind,
an Hunger sterben zu lassen.
Da sprach der Herr zu Mose:
Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen.
Das Volk soll hinausgehen,
um seinen täglichen Bedarf zu sammeln.
Ich will es prüfen,
ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht.

Ich habe das Murren der Israeliten gehört.
Sag ihnen:
In der Abenddämmerung
werdet ihr Fleisch zu essen haben,
am Morgen werdet ihr satt werden von Brot
und ihr werdet erkennen,
dass ich der Herr, euer Gott, bin.
Am Abend kamen die Wachteln
und bedeckten das Lager.
Am Morgen lag eine Schicht von Tau
rings um das Lager.
Als sich die Tauschicht gehoben hatte,
lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges,
fein wie Reif, auf der Erde.
Als das die Israeliten sahen,
sagten sie zueinander: Was ist das?
Denn sie wussten nicht, was es war.
Da sagte Mose zu ihnen:
Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt.

2. Lesung - Eph 4,17. 20-24


Der Aufruf, ein „neuer Mensch“ zu werden, hat seine Wurzel in der christlichen Tauftheologie und ist damit eine antike Redeweise. Der Ausdruck „Christus anziehen“ bedeutet nichts anderes als ihm nachfolgen, sich seine Praxis anzueignen, ja als Christus selbst in der Welt präsent zu sein.
Die großen nicht-christlichen Ideen von der Bildung eines „neuen Menschen“ in der Moderne sind gescheitert oder hatten schreckliche Auswirkungen, ob es nun der „neue Mensch“ des Nationalsozialismus, des Sozialismus oder anderer Strömungen ist. Die christliche Idee des neuen Menschen ist anders. Sie denkt gemeinschaftlich und ihre Leitideen sind Gerechtigkeit und Heiligkeit.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
Das also sage ich und beschwöre euch im Herrn:
Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken!

Ihr habt Christus nicht so kennengelernt.
Ihr habt doch von ihm gehört
und seid unterrichtet worden,
wie es Wahrheit ist in Jesus.
Legt den alten Menschen
des früheren Lebenswandels ab,
der sich in den Begierden des Trugs zugrunde richtet,
und lasst euch erneuern
durch den Geist in eurem Denken!
Zieht den neuen Menschen an,
der nach dem Bild Gottes geschaffen ist
in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit!

Evangelium - Joh 6,24-35


„Brot vom Himmel hast du uns gegeben“ – so lautet ein traditionelles Gebet beim eucharistischen Segen (Gotteslob Nr. 682,3). Die Antwort des Volkes ist: „Das alle Erquickung in sich birgt.“ Früher wurde gebetet: das alle „Süßigkeit“ in sich enthält. Erquickung und auch Süßigkeit schließt ein, dass all unsere Sehnsucht, unsere Erwartung und unsere Not aufgefangen werden in der Begegnung, im Gebet, in der Eucharistie, im Wort der Schrift. Öffnen wir Mund, Herz und Ohren.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit,
als die Leute sahen,
dass weder Jesus noch seine Jünger
am Ufer des Sees von Galiläa waren,
stiegen sie in die Boote,
fuhren nach Kafárnaum
und suchten Jesus.


Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden,
fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen?
Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch:
Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt,
sondern weil ihr von den Broten gegessen habt
und satt geworden seid.
Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt,
sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt
und die der Menschensohn euch geben wird!
Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.


Da fragten sie ihn:
Was müssen wir tun,
um die Werke Gottes zu vollbringen?
Jesus antwortete ihnen:
Das ist das Werk Gottes,
dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.
Sie sagten zu ihm:
Welches Zeichen tust du denn,
damit wir es sehen und dir glauben?
Was für ein Werk tust du?
Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen,
wie es in der Schrift heißt:
Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch:
Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben,
sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.
Denn das Brot, das Gott gibt,
kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.


Da baten sie ihn:
Herr, gib uns immer dieses Brot!
Jesus antwortete ihnen:
Ich bin das Brot des Lebens;
wer zu mir kommt,
wird nie mehr hungern,
und wer an mich glaubt,
wird nie mehr Durst haben.

„Wir haben kein Brot mehr im Haus“.


Wir haben kein Brot mehr im Haus – wenn auch in der Truhe keines mehr ist – dann müssen wir erst wieder welches einkaufen.

So ist manchmal zu hören.


Brotmangel lässt sich bei uns relativ schnell beheben. Wir können beim Bäcker oder im Supermarkt einkaufen. Auch wer spät abends noch hingeht bekommt noch Brot, vielleicht nicht das Lieblingsbrot, aber immerhin Brot.

Für uns ist Brotmangel kein Problem. Und wir würden schon gar nicht verhungern, wenn wir mal kein Brot mehr im Haus hätten.


Nicht „kein Brot im Haus“, sondern kein Brot, keine Nahrung hat das Volk Israel. Es ist auf dem Weg ins „Gelobte Land“, ein Weg, der 40 Jahre dauert. Die erste Lesung berichtet davon, dass die ganze Gemeinde murrt, dass sie unzufrieden mit denen ist, die ihr vorstehen, mit Mose und Aaron.


Der Weg ist anstrengend, der Weg ist weit und er ist nicht einfach.

Das Volk schaut daher eher zurück als nach vorne. Zurück auf die Fleischtöpfe,

zurück in die Zeiten, in denen es ihm scheinbar besser ging.

Der Magen war voll, aber die Freiheit war genommen.

Die Sklaverei scheint verdrängt und die Vergangenheit verklärt.

Das Volk erfährt, dass zwischen Ägypten, dem Ort der Sklaverei und Kanaan, dem Land der Verheißung, sich die Wüste befindet. Und das bedeutet Entbehrung, Verzicht auf gewohntes Leben, Schutzlosigkeit, Lebensgefahr, Plagen, Hunger, Durst und vieles mehr.


Was macht Gott?

Ihn stört das Murren des Volkes überhaupt nicht.

Das Murren wird nicht moralisch beurteilt.

Es ist Ausdruck tiefer Lebensangst in Zeiten der Not und Gefahr.

Gott hört das Murren und hilft. In der Wüste, bei unklarem Weg und unsicherer Führung, bei Herausforderungen und Unklarheit über die Zukunft, hilft Gott.


Für mich, liebe Gemeinde, ist die Wüstenwanderung von damals ein Bild für die Kirche von heute.

Wir sind zum einen – als Volk Gottes gemeinsam unterwegs – wie es das Zweite Vatikanische Konzil in der Konstitution „Gaudium et Spes“ betont.


Zum anderen sind wir gerade in Wüstenzeiten.

Die Fleischtöpfe von viel Geld und ausreichend Personal sowie großem gesellschaftlichem Einfluss liegen hinter uns.

Das Murren des Volkes wird lauter und hörbarer – nochmals, das ist nicht moralisch schlecht, sondern neutral. Das Murren kommt aus einer tiefen Überzeugung und der Sehnsucht, dass Gott seinen Willen zu erkennen geben möge.

Auch heute sind die Führenden, die Verantwortlichen oft unsicher und uneins, wohin der Weg gehen soll und wie er gegangen werden kann.


Manche wollen eher wieder zurück, in alte Formen der Liturgie, in alte Formen der Verkündigung, in klare Machtverhältnisse und eindeutige Hierarchien.

All das, das Zurück, ist, so meine ich, der falsche Weg.

Wie lange unsere Wüstenwanderung dauert, weiß ich nicht, vermutlich aber auch Jahre und Jahrzehnte.


Und danach?

Das Volk Israel kam im Gelobten Land an. Diese war dann doch anders als erwartet. Das Volk Israel musste sich also immer wieder auf das neue Umfeld, die neue Situation, die neuen Herausforderungen einlassen und sich ihnen stellen.

Das bleibt auch uns nicht erspart.


Wir werden immer wieder neu schauen müssen, wie wir den Glauben leben, wo wir dies tun können und was nötig ist, damit Glaube und Kirche weitergehen.

Auf unserem Weg in die Zukunft sind wir aber weder allein noch allein gelassen. Die Zusage Gottes, dass er uns begleitet, gilt auch uns. Er ist heute mit dabei. Darum ist auch heute, 2021, Heilszeit und keine Unheilszeit.

Und diese Zusage zeigt sich, wenn wir sonntags zusammen kommen, um Eucharistie zu feiern.


In unseren Gottesdiensten steht Brot im Mittelpunkt.

Da steht Christus im Mittelpunkt – im Brot des Lebens und im Wort des Lebens. Diese beiden Quellen sind es, die den Gottesdienst speisen und bestimmen.


Aber, was wäre, wenn uns das Brot ausgehen würde? Was wäre, wenn wir sagen müssten: „Wir haben kein Brot mehr im Gotteshaus“? Und: „Wir haben niemanden, der uns das Wort Gottes verkündet und auslegt?“


Was wäre, wenn die Kommunionspendung ausfallen würde, nicht nur einmal, sondern oft oder immer?

Vielleicht müssen viele, wir auch?, noch mehr und lauter „murren“!?

Vielleicht muss das Volk Gottes sich auf den Weg machen und Gott bitten, dass er doch der Kirche zeigen möge, welche Wege es gibt, dass das Brot gewandelt und geteilt werden kann.


Vielleich sind die Ideen und Wege Gottes ja größer, als wir uns ausdenken oder planen können?

Ich bin davon überzeugt, dass wir viele Menschen, nicht nur Männer haben, die der Eucharistie vorstehen könnten. Ich bin davon überzeugt, dass wir noch mehr Menschen in unseren Reihen und im Volk Gottes haben, die das Wort Gottes verkünden und auslegen können.


Wenn sich da nichts ändert, nehmen wir uns Chancen und beschneiden unser Wirken und unsere Wirkung,

Der Weg des Volkes Israel ging ins gelobte Land.

Wohin der Weg der Kirche genau geht, weiß ich nicht.

Ob wir das, was vor uns liegt, aus heutiger Sicht als „gelobt“ bezeichnen würden, ist unklar.


Dennoch:

Ein Zurück in die Vergangenheit wird es nicht geben. Es geht nur nach vorne. Es geht nur nach vorne in die Zukunft.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

 

Zu Jesus Christus, dem Brot des Lebens, beten wir:


1. Wir beten für alle, die Gott in ihrem Leben suchen.
Christus, höre uns -


2. Wir beten für alle, die lebenssatt und lebensmüde sind.
Christus, höre uns -


3. Wir beten für alle, die in unseren Gottesdiensten mitwirken.
Christus, höre uns -


4. Wir beten für alle, die auf die Hauskommunion angewiesen sind.
Christus, höre uns -


5. Wir beten für unsere Erstkommunionkinder und die Jugendlichen, die am Firmkurs teilnehmen.
Christus, höre uns –


6. Für die Opfer von Naturkatastrophen, Unwettern, Unfällen und plötzlichen Schicksalsschlägen.
Christus, höre uns –


7. In unseren persönlichen Anliegen.
Christus, höre uns -


8. Wir beten für alle, die uns in die Gemeinschaft Gottes vorausgegangen sind. Unser besonderes Gebet gilt…

Christus, höre uns -


Für sie alle beten wir, besonders auch für unsere Kranken.

Herr Jesus Christus, stärke sie und uns durch deine Gegenwart, jetzt und bis in Ewigkeit. Amen.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Gott, unser Vater,
steh deinen Dienern bei
und erweise allen, die zu dir rufen,
Tag für Tag deine Liebe.
Du bist unser Schöpfer
und der Lenker unseres Lebens.
Erneuere deine Gnade in uns, damit wir dir gefallen,
und erhalte, was du erneuert hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Sonntagsbibel


Gott,
du allein kannst unsere Sehnsucht nach Glück und Leben stillen.
Begleite uns auf dem Weg zu dir
durch das Brot deines Sohnes,
der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.

 

Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen.

Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen

und dich zu schützen.

Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren

vor der Heimtücke böser Menschen.

Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst,

und dich aus der Schlinge zu ziehen.

Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.

Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen,

wenn andere über dich herfallen.

Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.

So segne dich/uns der gütige Gott.