17. Sonntag im Jahreskreis - 25. Juli 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken
Fürbitten
Gebete
Segen

In den Ferien werden keine Familienandachten eingestellt.


Wir laden ein zu den Kindergottesdiensten 

Sonntag, 5. September, 9 Uhr in Borken

Sonntag, 19. September, 11 Uhr in Homberg.


Euer Team vom Kindergottesdienst.



 

1. Lesung - 2 Kön 4,42-44


Der Prophet Elischa wirkte im 9. Jahrhundert vor Christus im Nordreich Israel. Als Schüler des großen Propheten Elija setzt er dessen Wirken fort. Immer wieder geht es darum, Hunger und Durst von Menschen zu stillen. Heute hören wir eine Speisungsgeschichte, die aufgrund eines Gotteswortes zum großzügigen Geschenk wird.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem zweiten Buch der Könige.

In jenen Tagen
kam ein Mann von Báal-Schalíscha
und brachte dem Gottesmann Elíscha
Brot von Erstlingsfrüchten, zwanzig Gerstenbrote
und frische Körner in einem Beutel.
Elíscha sagte:
Gib es den Leuten zu essen!
Doch sein Diener sagte:
Wie soll ich das hundert Männern vorsetzen?
Elíscha aber sagte: Gib es den Leuten zu essen!
Denn so spricht der Herr:
Man wird essen und noch übrig lassen.
Nun setzte er es ihnen vor;
und sie aßen und ließen noch übrig,
wie der Herr gesagt hatte.

2. Lesung - Eph 4,1-6


Gegen Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus schreibt der Verfasser des Epheserbriefs im Namen und in der Autorität des Paulus der Gemeinde in Ephesus ins Herz, trotz ihrer vielfältigen Herkunft und Zusammensetzung zusammenzuhalten und die Einheit zu wahren.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz


Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
Ich, der Gefangene im Herrn,
ermahne euch, ein Leben zu führen,
das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch das Band des Friedens!
E i n Leib und e i n Geist,
wie ihr auch berufen seid
zu e i n e r Hoffnung in eurer Berufung:
e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe,
e i n Gott und Vater aller,
der über allem und durch alles und in allem ist.

Evangelium - Joh 6,1-15


In Anlehnung an die wunderbare Speisung des Propheten Elischa und als ihre Überbietung erzählt das Johannesevangelium ein Brotwunder Jesu. Jesus erweist sich dabei als der Prophet, nicht nur als ein Prophet. Den Bestrebungen von Menschen, ihm für die wunder-bare Speisung Ehre zuteilwerden zu lassen, entzieht er sich.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Aus dem hl. Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa,
der auch See von Tiberias heißt.
Eine große Menschenmenge folgte ihm,
weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.
Jesus stieg auf den Berg
und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder.
Das Pas-cha, das Fest der Juden, war nahe.
Als Jesus aufblickte
und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen,
fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen,
damit diese Leute zu essen haben?
Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen;
denn er selbst wusste, was er tun wollte.
Philippus antwortete ihm:
Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus,
wenn jeder von ihnen
auch nur ein kleines Stück bekommen soll.


Einer seiner Jünger,
Andreas, der Bruder des Simon Petrus,
sagte zu ihm:
Hier ist ein kleiner Junge,
der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische;
doch was ist das für so viele?
Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen!
Es gab dort nämlich viel Gras.
Da setzten sie sich;
es waren etwa fünftausend Männer.
Dann nahm Jesus die Brote,
sprach das Dankgebet
und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten;
ebenso machte er es mit den Fischen.


Als die Menge satt geworden war,
sagte er zu seinen Jüngern:
Sammelt die übrig gebliebenen Brocken,
damit nichts verdirbt!
Sie sammelten
und füllten zwölf Körbe mit den Brocken,
die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.
Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte,
sagten sie: Das ist wirklich der Prophet,
der in die Welt kommen soll.
Da erkannte Jesus,
dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen
und zum König zu machen.


Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück,
er allein.

Einer ist reich
und einer ist arm,
einer erfriert
und einer hat's warm.

Einer stiehlt
und einer kauft,
einer schwimmt oben
und einer ersauft.

Einer riecht gut
und einer stinkt,
einer fährt weg
und einer winkt.

Einer hat Überfluss
und einer hat Sorgen,
einer kann schenken
und einer muss borgen.

Einer hat Hunger
und einer hat Brot.
Einer lebt noch
und einer ist tot.

Das war ein Auszählreim der österreichischen Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger. Es sind Verse, die etwas über die Welt aussagen, wie wir sie fast täglich erleben. Es wird ausgezählt wird und ausgesondert. Ich könnte noch ergänzen.

Zwei Milliardäre fliegen ins All.
Hunger ist für Milliarden hier unten der Fall.

Für die einen erfüllt sich ein Lebenstraum.
Für die vielen erfüllen sich ihre Träume nie oder kaum.


Das Evangelium von heute ist da eine Art Gegengeschichte. Es spricht davon, dass 5000 Männer satt werden. Dazu kommen noch Frauen und Kinder – die werden nicht erwähnt, aber die Zahl an sich ist so groß… 5000 Menschen.

plus Frauen und Kinder – 10.000? 12.000? 15.000? Oder sind die Frauen und Kinder bei den 5.000 Menschen mitgemeint?

Das ist eine unvorstellbare Zahl – Damals zur Zeit Jesu gab es in Kafarnaum einige hundert, höchstens 1.000 Einwohner, Einwohner, nicht Männer.


Also geht’s um die Zahl? Oder um etwas anderes?

Ich denke, es geht weniger um die Zahl. Diese soll nur deutlich machen, dass zum einen viele Menschen Jesus folgen und zum anderen die Herausforderungen der Jünger riesengroß waren.

Es geht, so glaube ich auch darum, einander in den Blick zu nehmen und zu teilen und die Welt zu verändern.

Teilen und den anderen in den Blick nehmen, die Welt verändern. Das sind ja so typische Floskeln und Aufforderungen, die alle paar Wochen oder Monate kommen. Vielleicht sind sie ja alle paar Wochen oder Monate nötig und vielleicht sind es keine Floskeln.


Aber Skepsis bleibt bzw. sie ist groß.

Ein Skeptiker tritt im Evangelium auf: Philippus.

Wie sollen wir die Menschen satt machen? Wir schaffen das nicht.

Die Not ist zu groß. Was können wir, was kann ich schon machen?


Was können wir schon tun?

Bei der Frage schwingen Zweifel und Skepsis mit.

In ähnlicher Form kommen die Fragen heute:

Was können wir schon machen? Gegen die Not in der Welt? Gegen die Klimakatastrophe, die kommen wird? Gegen den Hunger in der Welt? Gegen was auch immer…

Philippus übernimmt den Part der Unsicherheit und Verzagtheit, der durchaus aufkommen kann, aber uns nicht bestimmen muss.

Und er berechnet die Kosten – wie so viele Skeptiker:

Er sagt: Brot für 200 Denare – das ist die Hälfte des Jahreslohns in der damaligen Zeit – also durchaus viel – reicht nicht aus.

Wer soll das alles bezahlen? Die bestehende Wirtschaftsordnung – Kapitalismus – darf, wenn überhaupt, nur langsam verändert werden. Die Kosten für die Änderung in der Klimapolitik, in der Massentierhaltung – viel zu hoch.

Für den "Kohleausstieg" bekommen RWE und LEAG über 4 Mrd. Euro. Die Strukturmaßnahmen für die Gebiete in NRW und Sachsen kosten mehr als 40 Mrd. Euro. Es geht um 40.000 Arbeitsplätze. Im Bereich der Windkraft wurde in den letzten Jahren ca. 80.000 Arbeitsplätze vernichtet. Ich habe nichts von Entschädigungen oder Strukturmaßnahmen gelesen.


Wir brauchen eine schnelle und massive Änderung, ja, das kostet, aber der Preis, den wir nachfolgende Generationen überlassen und den sie – und auch wir - bezahlen müssen, ist auf Dauer und in der Summe viel höher.


Aber zurück zum Evangelium. Da ist noch ein anderer, da ist noch Andreas:

Er hat eine Idee. Ein Anfang. Ein Kind. Fünf Brote und zwei Fische – doch was ist das für so viele, für 5.000 Männer, dazu noch Frauen und Kinder.

In diesem Kontext gilt: Wenig ist besser als nichts – wird er vielleicht gedacht haben. Vielleicht ist es ein Anfang. Eine Initiative, ein Zündfunke.

Andreas: Ein bisschen was tun, eine Idee haben, Verantwortung für die Welt übernehmen – für Klima und Umwelt, für weniger Müll und weniger Verschwendung –


Jesus dankt für das scheinbar wenige. Er lässt teilen, austeilen. Und im Teilen vermehrt sich das Brot, oder es reicht, weil die Menschen etwas aus ihren Taschen hervorholen.

Sie merken, dass sie selbst etwas zur Veränderung beitragen können. Sie können ihren Anteil dazu leisten, selbst wenn sie nur 1/5000stel oder 1/10.000stel sind.


Es braucht, so meine ich, die Initialzündung.

Im Evangelium ist es das Kind. Es bringt fünf Brote und zwei Fische. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Das scheinbar Aussichtslose, das Wenige, ist das, was etwas in Bewegung bringt.

Die begrenzten Gaben einsetzen, um etwas zu ändern. Und für das kleine und scheinbar wenige dankbar sein und damit etwas tun und nicht die Hände in den Schoß legen.


Es braucht die "Initialzündung":

Das ist für mich die Jugendliche, die sich im Sommer 2018, da war sie 15 Jahre jung, vor die Schule stellt und streikt. Heute ist daraus eine weltweite Bewegung daraus geworden.


Es braucht die "Initialzündung".

Da sind die Proteste gegen Gewalt und Rassismus gegen Schwarze in den USA. Das Niederknien, dass an den Tod von George Floyd erinnert, der von einem Polizisten 9 Minuten lang das Knie auf den Hals gedrückt bekam, nicht mehr atmen konnte und starb, hat inzwischen in den Fußballstadien Einzug gehalten.


Vielleicht braucht es von uns keine Initialzündung, aber es bräuchte unser Mitmachen. Dann können auch wir etwas tun, auch wir können teilen, das was wir haben und sei es so scheinbar wenig. Das, was wir haben, können wir einbringen und teilen.

Zeit, Geld,

Wissen, Geschichte, Trost, Wärme, Liebe, Glauben.

Lachen, Weinen, Glück, Schweigen, Rede, Wohnung, Essen, Getränke,

Wut, WLAN, Blumen, Gedanken, Nachrichten, Musik,


Wenn wir teilen, braucht es keine Abzählreime mehr, schon gar keine, die andere für tot erklären. Es gäbe eine frohe Botschaft, die Menschen aufbaut und ein Handeln, das von Hoffnung und Zuversicht erzählt.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

 

In Stille hören wir die Bitten und lassen mit unserem stillen Gebet Weihrauch aufsteigen, zu Gott, der in unserer Mitte ist.


1. Wir beten für alle Eltern und Großeltern,
die ihren Kindern und Enkeln den Glauben weitergeben.


2. Wir beten für alle Kinder und Jugendlichen,
die in schwierigen Verhältnissen groß werden müssen.


3. Wir beten für die zahlreichen Betroffenen der Flutkatastrophe in Europa;
für alle, die ihre Lieben verloren haben;
für alle, denen ihre Lebensexistenz geraubt wurde;
für die, die in tiefer Verzweiflung einen Neubeginn wagen müssen;
für die vielen Helfer, die bis an die Grenze ihrer Kräfte den Opfern beistehen.


4. Wir beten für alle, die Hunger an Leib oder Seele haben.


5. Wir beten für alles, was uns beschäftigt, in unseren Sorgen, Nöten und Fragen.
Aber auch mit unserem Dank, den wir in uns tragen.


6. Wir beten für alle Trauernden und für alle, um die sie trauern.
Wir denken besonders an…

Für sie alle bitten wir dich – und für unsere Kranken.

Sei ihnen und allen nahe, an die wir denken und für die wir beten – jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Gott, du Beschützer aller, die auf dich hoffen,
ohne dich ist nichts gesund und nichts heilig.
Führe uns in deinem Erbarmen den rechten Weg
und hilf uns,
die vergänglichen Güter so zu gebrauchen,
daß wir die ewigen nicht verlieren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Sonntagsbibel


Gott,
dein Sohn wollte für uns zum Brot des Lebens werden.
Mach auch uns bereit,
Brot und Leben miteinander zu teilen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Kraft zum Unterwegs sein wünschen wir uns,

Gottes Stärke für unser Leben.

Mut zur Versöhnung wünschen wir uns,

Gottes Wohlwollen für unser Leben.

Grund zur Hoffnung wünschen wir uns,

Gottes Licht für unser Leben.

Vertrauen zum Miteinander wünschen wir uns,

Gottes Verheißung, sein Volk zu sein,

Begeisterung und Neuanfang wünschen wir uns,

Gottes Wegbegleitung und Segen.


So segne uns Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Amen.