Auf dieser Seite finden Sie Gedanken zum Sonntag oder eine ausformulierte Predigt sowie ein Segensgebet.

Die Predigten hier können in Form und Inhalt von den Predigten im Gottesdienst abweichen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

Hochfest der Gottesmutter Maria

1. Januar 2024

Gedanken zum Sonntag
Segen

Was erwarten Sie jetzt?


Eine Predigt?

Eine Geschichte?

Eine Rede?

Ein Schweigen?

Was erwarten Sie jetzt?

Von mir, hier, heute Abend.


Was erwarten Sie?

Erwartungen.

Auch heute – Neujahr, 17 Stunden alt bzw. jung.

Erwartungen für 2024?


Was erwarten Sie sich für 2024

Erwartungen an Menschen, Gemeinschaft.

Frieden?

Erhalt oder Besserung der Gesundheit?

Berufliche Entwicklung?

Zeit für Familie, Freund*innen, andere Menschen?

Manche erwarten neues Leben, manche erwarten den Tod.

Welche Erwartungen?

Dass die Vorsätze ein paar Tage länger halten als sie im Jahr 2023 gehalten haben?


Seltsam. Jedes Neujahr haben viele Vorsätze.

Das Scheitern ist vorprogrammiert.

Weil wir Gewohnheitsmenschen sind.

Wir haben Gewohnheiten zu den Feiertagen.

Vermutlich gab es bei vielen das Abendessen, was es auch im Jahr davor an Silvester gab und auch dieses Jahr geben wird.

Im Fernsehen laufen Sendungen und im Radio Musik, die dazu gehören.

Wir haben unsere Routinen und Gewohnheiten.

Wir gewöhnen uns an vieles und an viele.

Routinen werden in bestimmten Situationen fast automatisch ausgelöst, sagt die Neurowissenschaftlerin Lieneke Janssen.

Es sind quasi „gelernte Abkürzungen“, die uns schnell reagieren lassen, aber auch extrem unflexibel machen.

Das Hirn freut sich bei gewohnten Abläufen über den Energiesparmodus.

Gewohnte Verhaltens- und Gedankenmuster zu verlassen, kostet uns dagegen einiges an Anstrengung.

Gleichwohl finde ich, es lohnt sich, über seine Gewohnheiten nachzudenken. Über die Routinen, die sich im Leben eingeschlichen haben, über Verhaltensmuster, die wir internalisiert haben.

Manches Verhaltensmuster stammt aus der Kinder- und Jugendzeit, es war damals gut. Aber ob ich es als 50jährige Person immer noch brauche, sei angefragt.


Über sich und sein Leben, über Gewohnheiten und Routinen nachzudenken, lohnt sich.

Und wenn sich dann noch eine Veränderung anschließt, dann ist es guter Weg.

Dann kann da vielleicht eine neue Gewohnheit, eine neue Routine entstehen, die mir und meinem Leben besser entspricht.

Heute, eine Woche nach Weihnachten, wird der Blick auf die Mutter Jesu gelenkt.


Sie hatte sicher auch ihre Routinen und Gewohnheiten, ihre Pläne.

Diese werden von Gott verändert.

Sie wird schwanger, sie bekommt als junge Frau ein Kind, sie erlebt mit ihm vieles, was ihre Vorstellungen sprengt.

Heute hörten wir den Bericht, wie die Hirten kommen und dem Kind huldigen.

Was macht Maria?

„Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.“

Für mich ist dieser Satz ein sehr wichtiger.

Maria nimmt wahr, was passiert, sie lässt es in ihr Inneres vordringen, in das Herz, sie denkt darüber nach. Sie erwägt alles. Sie durchdenkt es, sie prüft es.

Sie lässt sich anfragen, sie reflektiert das, was geschieht.

Sie lässt sich dann wieder auf die Routinen ihres Glaubens ein – sie bringt es in den Tempel, um es dem Herrn weihen – aber ich bin sicher, sie hat die Fähigkeit, all das, was sie erlebt, immer neu zu bedenken und entsprechend ihr Leben anzupassen.


Ich wünsche Ihnen, dass viele gute Erwartungen, die Sie zu Beginn des Jahres haben, in Erfüllung gehen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Kraft haben, ihre Gewohnheiten, die Routinen und die Verhaltensmuster zu reflektieren und ich wünsche Ihnen, dass sie über das, was in der Welt, im zwischenmenschlichen Bereich und in Ihnen selbst passiert, nachdenken können und – wo es nötig ist – Gewohnheiten und Routinen ändern.


Peter Göb


Der Herr,
aus dessen Hand du kommst,
der dein Vater ist,
segne dich,
er lasse dich gedeihen
und wachsen an Leib und Seele.


Er behüte dich
vor Angst und Gefahr
und allem Argen.
Er lasse sein Angesicht leuchten über dir,
wie die Sonne über der Erde
Und sei dir gnädig,
vergebe dir deine Schuld
und mache dich frei.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich,
er schaue in Liebe auf dich
und tröste dich.


Er gebe dir Frieden,
das Wohl des Leibes
und das Heil der Seele.
So will es der Herr.
So gilt es in Zeit und Ewigkeit.
So gilt es für dich.
Und so segne euch der mitgehende Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen