Gedanken zum Tag...

Gedanken zum Tag... zum Beginn der Adventszeit


ADVENT VIELLEICHT


Das wäre schön auf etwas hoffen zu können

was das Leben lichter macht und leichter das Herz

das gebrochene ängstliche

und dann den Mut haben die Türen weit aufzumachen

und die Ohren und die Augen und auch den Mund

nicht länger verschließen

das wäre schön

wenn am Horizont Schiffe auftauchten

eins nach dem anderen

beladen mit Hoffnungsbrot bis an den Rand

das mehr wird immer mehr

durch Teilen

das wäre schön

wenn Gott nicht aufhörte zu träumen in uns

vom vollen Leben einer Zukunft für alle

und wenn dann der Himmel aufreißen würde ganz plötzlich

neue Wege sich auftun hinter dem Horizont

das wäre schön.



Carola Moosbach

aus: Ach! Das kleine Buch vom großen Staunen. Andere Zeiten e.V., Hamburg 2. Auflage 2007, 9.

Brot
 

Gedanken zum Tag... 26. November 2020


weil es Menschen gibt


weil es Menschen gibt,

die dich annehmen;

die dich mögen;

die nicht immer gleich

mit dem Zeigefinger deuten,

wenn du mal anderer Meinung bist …

weil es Menschen gibt,

die Gutes tun;

Menschen, die Güte ausstrahlen;


Menschen, die nicht müde werden,

zum Guten anzustiften;

Menschen, die vorbehaltslos lieben …

Weil es Menschen gibt,

die mit ihren Augen lieb-kosen,

die mit ihren Händen streicheln,

die mit ihrer Stimme

zu verstehen geben,

dass sie es gut mit dir meinen …



Adalbert Ludwig Balling

aus: Verzaubert hast Du mich. Mit Bildern von Sieger Köder. Textauswahl Herbert Wilfart, Stuttgart 1997, 26

Gruß
 

Gedanken... 22. November 2020


Hände, die heilen


Wir dürfen uns nicht von der Ohnmacht
überwältigen lassen.
"Da kann man nichts machen" ist ein gottloser Satz.


So ist es eben, Hunger hat es immer gegeben,
heißt sagen, Gott hat keine Hände.
Zu denken, ich als einzelne kann sowieso nichts ändern,
heißt, sich selber abschneiden von der Liebe Gottes.
Es ist ja nicht wahr, dass du allein bist.
Wir haben alle und an jedem Ort viel mehr
Schwestern und Brüder, als wir glauben.


Der Glaube an das Evangelium beginnt mit ihrer Entdeckung:
Geschwister entdecken,
die neuen Namen des Reiches Gottes durchzubuchstabieren
und frei zu werden vom Zwang
einer brutalen, Mensch und Tier vernichtenden Zeit.
Wir legen diese Zeit aus Eisen und Blut, aus Kälte und Gleichgültigkeit
in Gottes gute Hände,
Hände, die arbeiten an der Befreiung,
Hände, die heilen,
Hände, die teilen.


Die Zeit ist von Gott erfüllt,
und die Welt, in der niemand hungern muss, liegt vor unseren Augen.
Kehrt um und vertraut der Botschaft, die die Verlorenen rettet.

 


Dorothee Sölle (evangelische Theologin, 1929-2003)


Hände ineinander
 

Gedanken zum Tag... 20. November 2020


Auferstehung

 

Manchmal stehen wir auf

Stehen wir zur Auferstehung auf

Mitten am Tage

Mit unserem lebendigen Haar

Mit unserer atmenden Haut.

 

Nur das Gewohnte ist um uns.

Keine Fata Morgana von Palmen

Mit weidenden Löwen

Und sanften Wölfen.

 

Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken

Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.

 

Und dennoch leicht

Und dennoch unverwundbar

Geordnet in geheimnisvolle Ordnung

Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.

 


Marie Luise Kaschnitz

aus: Vom Anfang im Ende. Ein Tröster für alle Tage in Moll,  Andere Zeiten e.V., Hamburg 6 2015, 50.

Buch
 

Gedanken... 17. November 2020


Heute gibts mal wieder ein Video als Impuls.


Viel Freude beim Schauen und Hören!



 
 

Gedanken zum Tag... Lebendiger Adventskalender


Wir möchten auf unserer Homepage im Advent 2020 einen besonderen Adventskalender anbieten.

Dieser ersetzt die Impulse, die wir in Kooperation mit der Ursulinenschule Fritzlar seit März online stellen.

 

Lebendiger Adventskalender? Was ist das?
Jeden Tag tut sich ein Türchen auf und ein neuer Impuls erscheint.

Das Besondere daran ist:
Sie machen den Adventkalender lebendig. Sie gestalten durch Ihre Impulse den Adventkalender!

 

Nehmen Sie mit Ihrem Smartphone einen Gruß auf, lesen Sie ein Gedicht oder eine Geschichte vor, musizieren Sie oder erzählen Sie, was Ihnen wichtig ist, was Ihnen der Advent bedeutet oder oder oder.

So entsteht ein individueller und besonderer Adventskalender 2020!

 

Mailen Sie Ihre Aufnahme (Audioaufnahmen möglichst im mp3-Format, Videoaufnahmen im mp4-Format) an das Pfarrbüro in Homberg!

Die Dauer Ihres Beitrages sollte höchstens zwei bis zweieinhalb Minuten betragen.

Wir werden die Einsendungen dann sichten und online stellen.

 

Wir freuen uns auf diesen lebendigen Adventskalender 2020.

 

Ihr Pfarrgemeinderäte von Christkönig Borken und Christus Epheta Homberg und das Team der Schulpastoral der Ursulinenschule Fritzlar.

 

Kontakt:
www.katholische-kirche-homberg-borken.de

www.ursulinenschule.de

 

Mail bitte an: christus-epheta-homberg@pfarrei.bistum-fulda.de

 

P.S.:
Mit der Einsendung Ihres Beitrages zum Adventskalender stimmen

Sie der Veröffentlichung auf unserer Homepage zu.



Homberg, Borken, Fritzlar, 8. November 2020

 

Stern
 

Gedanken zum Tag... 10. November 2020


Manchmal

spricht ein Baum

durch das Fenster

mir Mut zu

 

Manchmal

leuchtet ein Buch

als Stern

auf meinem Himmel

 

Manchmal

ein Mensch

den ich nicht kenne

der meine Worte

erkennt

 


Rose Ausländer

(aus: Tröste mein Herz. Mit Bildern von Sieger Köder. Textauswahl: Sebastian Tonner, Stuttgart 2002, 30.)

Buch
 

Gedanken zum Tag... 7. November 2020


GEZEICHNET

 

Sie hat rotes Haar,

lodernd wie Feuer,

verfilztes Gestrüpp

mit einer Schleife

darin als Diadem.

Königlich residiert sie

auf der Schwelle

eines verlassenen Hauses,

lang schon verwaist

und leer.

 

Bei Wind und Wetter verweilt sie in Treue

mit ihrer Habe

in Tüten und Pappkartons.

Und tritt einer näher

an sie heran, so herrscht sie

ihn an: Bleib nicht stehen!

Sie bedeutet ihm, weiterzuziehen.

Und sie lehrt dich

zu schweigen,

 

im Abstand ihre Fremdheit

zu ertragen, vielleicht

auch die deine.

Gezeichnet an Leib und

Seele, lässt sie dich

fragen: Wer bist du?

Was ist dir

begegnet?

Sie scheint seltsam

gesegnet.

 


Lisa F. Oesterheld

Mensch
 

Gedanken... 3. November 2020


Gott

jetzt kommen

die dunklen tage

und wochen und monate

die uns oft trübsinnig machen

und traurig und hoffnungslos

wegen soviel dunkelheit

um uns und in uns

und wenn jetzt die heiligen kommen

der heilige martin

der heilige nikolaus

die großen freunde

und erzieher und helfer

in unserer dunkelheit

so lass den glimmenden docht

in unserem inneren

den funken heiligkeit

wieder in uns zur glut

zur flamme zum licht werden

für uns und andere

und lass die heiligen

nicht ohne wirkung

an uns vorüber ziehen

lass sie nicht bloß

durch den kalender abziehen

 

Autor unbekannt


Waldweg
 
 

Gedanken zum Tag... 1. November 2020


Begleiter*innen

 

Ich bin in der Nähe eines Friedhofs aufgewachsen. Damit gehörten er und mit ihm der Tod von klein auf für mich zum Leben und Alltag dazu.

Friedhöfe: Tote werden dort begraben. Es sind Menschen, die nach einem (in unserer Wahrnehmung) zu kurzen oder langen Leben verstarben. Zurück bleiben Angehörige, Freund*innen und Bekannte, die die Verstorbenen vermissen und ihnen verbunden sind.


Ich selbst habe dies das erste Mal erlebt als meine Großeltern starben. Sie lebten mit meinen Eltern und mir in einem Haus. Dadurch bin ich mit ihnen aufgewachsen, habe viel Zeit bei ihnen verbracht. Sie haben mich Wichtiges gelehrt, insbesondere durch ihre Grundhaltungen, wie Geduld, Besonnenheit und den Versuch, aus noch so schwierigen Situation etwas Gutes entstehen zu lassen. Sie haben zwei Weltkriege miterlebt und mussten sich vieles mehrfach neu aufbauen. Dennoch erschienen sie mir sehr dankbar für ihr Leben und zuversichtlich bei dem Blick in die Zukunft.


Auch wenn sie jetzt nicht mehr hier auf der Erde bei mir sind, bleiben sie in den Erinnerungen und im gemeinsam Erlebten ein Teil meines Lebens.  

Morgen beginnt der November. Für Christen ist dieser Monat verbunden mit einem besonderen Totengedenken. In den katholischen Kirchen finden an Allerheiligen und Allerseelen Gedenkgottesdienste statt. In ihnen wird namentlich der Verstorbenen des letzten Jahres und darüber hinaus aller Verstorbenen gedacht. Viele besuchen in dieser Zeit auch die Gräber ihrer Verstorben.


Ich werde die Gräber meiner Großeltern und meines Vaters besuchen. Ich glaube daran, dass sie inzwischen bei Gott aufgehoben sind. Ich stelle mir vor, dass nicht nur ich an sie denke, sondern dass sie mir vom Himmel her Begleiter*innen sind, mir manchmal „zulächeln“ und Mut machen möchten – nicht nur, aber gerade in der aktuell sehr herausfordernden Zeit.

 

Andrea Koucky

Pastoralreferentin im Dekanat Fritzlar

 

Grablicht
 

Gedanken zum Tag... 29. Oktober 2020


die Heiligen

 

die von Liebe erfüllt wurden

fließen ihrer über

und versiegen nie

 

die dem Licht begegnet sind

das Leuchten bleibt

in ihren Augen

 

die Feuer gefangen haben

stecken auch noch andere

in Brand

 

die von innen durchglüht sind

sie strahlen die Wärme

auf alle aus

 

die aber ihren Leuchtspuren folgen

holen sie nicht ein

und gehen doch ins Licht

 

Andreas Knapp

Brennender als Feuer, Geistliche Gedichte, echter-Verlag 2010

Feuer
 

Gedanken zum Tag... 25. Oktober 2020


Wieder ein Morgen
ohne Gespenster
im Tau funkelt der Regenbogen
als Zeichen der Versöhnung


Du darfst dich freuen
über den vollkommenen Bau der Rose
darfst dich im grünen Labyrinth
verlieren und wiederfinden
in klarerer Gestalt


Du darfst ein Mensch sein
arglos


Der Morgentraum erzählt dir
Märchen du darfst
die Dinge neu ordnen
Farben verteilen
und wieder
schön sagen


an diesem Morgen
du Schöpfer und Geschöpf



Rose Ausländer

aus: R.A.: Im Aschenregen die Spur deines Namens. Gedichte und Prosa 1976, 1984.

Regenbogen über Borken
 
 

Gedanken zum Tag... 22. Oktober 2020


Jesus, du bist anders

 

Du stelltest dich zur Ehebrecherin, als sich alle von ihr distanzierten.

Du kehrtest bei dem Zöllner ein, als sich alle über ihn empörten.

Du riefst die Kinder zu dir, als alle sie wegschicken wollten.

Du vergabst Petrus, als er sich selbst verdammte.

Du flohst den Ruhm, als alle dich zum König machen wollten.

Du liebtest die Armen, als alle Reichtum erstrebten.

Du heiltest Kranke, als sie von anderen aufgegeben waren.

Du schwiegst, als alle dich verklagten, verspotteten und auspeitschten.

Du starbst am Kreuz, als alle Passa feierten.

Du nahmst die Schuld auf dich, als alle ihre Hände in Unschuld wuschen.

Du erstandest vom Tod, als alle meinten, alles sei zu Ende.

Jesus, ich danke dir, dass du anders bist.

 


Von einer Züricher Jugendgruppe

gefunden auf: www.treklang.de

Herz
 

Gedanken zum Tag... 18. Oktober 2020


Straße

Unendlich

 

Vergiss

Deine Grenzen

 

Wandre aus

 

Das Niemandsland

Unendlich

nimmt dich auf

 


Rose Ausländer

Aus: Träume von morgen. Mit Bildern von Sieger Köder. Textauswahl: Grudrun Böckermann, Wolfang Hein, Stuttgart 2000, 18.

 

Gedanken... 15. Oktober 2020


Jemand hat zu mir gesprochen

und nicht an mir vorbei.


Jemand hat sich mit mir eingelassen

und nicht das Risiko gescheut.


Jemand hat mir zugehört

und nicht auf die Uhr gesehen.


Jemand hat sich mir zugewandt

und nicht unschuldige Augen gemacht.


Jemand hat mich mitgenommen

und nicht sitzenlassen.


Jemand hat sich helfen lassen

und nicht stolz abgelehnt.


Jemand hat sich als Christ bewährt.

 


Josef Dirnbeck /Martin Gutl

Aus: Unterwegs zu mir.

Mit Bildern von Sieger Köder. Textauswahl: Herbert Wilfart, Stuttgart 1997, 40.

Hände beim Kaffee
 
 

Gedanken zum Tag... 11. Oktober 2020


Segnend mitfühlend da sein


Segnend mitfühlend da sein
den Tieren mit Respekt begegnen
weil sie beseelt sind
Ausdruck des Ursegens Gottes

Segnend-mitleidend dasein
den Fremden mit Achtung begegnen
weil die Schöpfung keine Ausländer kennt
sondern nur Mitmenschen wie dich und mich

Segnend-Iebensfroh dasein
mit allen Sinnen
sich zum Lebenstanz anstiften lassen
in staunender Dankbarkeit



Pierre Stutz,

Atempause für die Seele. Herder Verlag, Freiburg Basel Wien 2004.


Segensarmband
 

Gedanken... 7. Oktober 2020


ruf ihn dir vor augen


ruf ihn dir vor augen

den menschen,

der dir im moment am meisten zu schaffen macht,

dessen nähe du nicht ertragen kannst,

der deinen handlungsspielraum

einengt.

 

und dann höre,

was er zu sagen hat:

gottes licht leuchtet

über böse und gute,

über gerechte und ungerechte.

gott holt nicht nur die guten und

gerechten in sein licht.

auch mir können die augen geöffnet werden.

 


aus: Vellguth, Klaus; Reintgen, Frank: Menschen-Leben-Träume.

Jugendgebete, Freiburg 2018.

 

 

 


Mensch
 

Gedanken... 4. Oktober 2020


Erntedank

 

Auf meinem Schreibtisch steht ein kleines Fahrrad. Es wurde aus Kupferdraht zusammengelötet und ist 16 mal 8 Zentimeter groß. Ein Freund hat es mir im Mai geschenkt.

An diesem Wochenende feiern wir das Erntedankfest. Seit dem 3. Jahrhundert danken Menschen für die Gaben der Natur sowie den Ertrag der Felder und Gärten.

 

Das Fahrrad auf meinem Schreibtisch und das Erntedankfest gehören für mich zusammen. Denn neben dem wichtigen historischen Hintergrund von Erntedank schwingt für mich die Frage mit: Für wen oder was kann ich persönlich danken? Wer oder was ist mir in diesem Jahr geschenkt worden? Welches Ereignis hat mein Leben positiv verändert?

Einige Antworten fallen mir ein: Menschen, die mir wichtig sind und ich selbst kamen bisher gut durch diese Corona-Zeit. Mit meinem Fahrrad konnte ich viele Touren unternehmen. Freundschaften haben mich durch dieses Jahr getragen, Begegnungen und Gespräche haben mich bereichert. In den Gemeinden überlegen ehrenamtlich Engagierte, wie das Gemeindeleben aufrechterhalten und weitergeführt werden kann. Ich bin dankbar für einen Gottesdienst, den wir live im Radio übertragen durften und für das Zusammenwirken aller Beteiligten. Auch der Blick auf den 30. Jahrestag der Wiedereinigung macht mich dankbar, bin ich doch nah an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aufgewachsen.

Fahrrad
 

Mir ist bewusst, dass in diesem Jahr auch vieles passiert ist, das Fragen aufwirft und für das zu danken schwerfällt oder unmöglich ist. Ich kann verstehen, wenn Menschen diesem Jahr wenig oder nichts Gutes abgewinnen können.

Der persönliche Rückblick wird so unterschiedlich ausfallen, wie wir Menschen sind.

2020 ist ein Jahr der Herausforderungen – auch die Zeit in der wir stehen, auch das Erntedankfest. Mich lädt es mich zum Nachdenken über die vergangenen Monate ein. Das kleine Fahrrad auf dem Schreibtisch hilft mir dabei.

 

Peter Göb

 

Gedanken zum Tag... 1. Oktober 2020


Geliebte Erde


Ich liebe dich, Erde,
mit allem, was auf ihr lebt.
Gott hat dich geschaffen.
Ich liebe dich, Erde,
denn Gott hat dich sehr schön gemacht
mit deinen Bäumen, Blumen und Tieren,
mit deinen Menschen.


Ich liebe dich, Erde,
Gott erhält dich noch immer in seiner Treue.
Trotz aller Zerstörung,
die wir angerichtet haben auf dir,
trotz Krieg, Gewalt und rücksichtslosem Ausrauben
wird es noch immer Frühling und Sommer,
Herbst und Winter,
kommt immer ein neuer Tag
nach dem Dunkel der Nacht.


Ich liebe dich, Erde.
Darum will ich liebevoll leben lernen
und Verantwortung übernehmen für Gottes Schöpfung.

anonym

Graffito an der ehem. Berliner Mauer,

Quelle: Dein Wort. Mein Weg. Alltägliche Begegnungen mit der Bibel 3/14.

Erde
 

Gedanken zum Tag... 29. September 2020


Wie viel sind eine Billion


Dein Tag steht oder fällt mit den Zahlen Auf gedrucktem Papier,
Sie bestimmen, was Du fühlst, ob Du gewinnst oder verlierst.
Nur 12 Töne in einem Lied, doch Dein eigenes kann unendlich sein.
Aus sechs Milliarden nur ein Gesicht - mehr brauchst Du nicht.

Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Sag wie oft schlägt Dein Herz?
Was hat es gefunden? Und was hat es draus gemacht?

Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Haben wir schon vertan, mit der Angst vor grossen Zahlen?

Wir fliegen bis zum Mond, tausende Kilometer ins All.
Obwohl da keiner wohnt, der dich auffängt im freien Fall.

Weisst Du noch was Millionen sind?
Sie gingen verloren in Milliarden Dingen,

die angeblich alle wichtig sind, die wichtig sind.


Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Sag wie oft schlägt Dein Herz?
Was hat es gefunden und was hat es draus gemacht?

Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Haben wir schon vertan, mit der Angst vor grossen Zahlen?


Doch eine Zahl, die hält Dich nicht,
So wie ein Mensch, der mit Dir spricht.
Du brauchst nur eine Hand - nur ein Gesicht!
Ein gutes Wort - mehr brauchst Du nicht!


Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Sag wie oft schlägt Dein Herz?
Was hat es gefunden und was hat es draus gemacht?

Wie viel sind eine Billion Sekunden? Wie viel Jahre wie viel Stunden?
Haben wir schon vertan mit der Angst vor grossen Zahlen?


Howard Carpendale & Friends

Alexander Freund, Diane Weigmann, Jasmin Shaerki, Vasee, Mariana Wagner


 

Gedanken... 26. September 2020


Was tun, o Gott?

 

Träumen geht mühelos,
denken ist leicht,
handeln schon schwerer.

Doch dass jemand handelt, nachdem er's bedacht,
das ist das schwerste
für einen,
der nicht weiß, was er bedenken müsste,
ehe er handelt.

Was tun, o Gott?
Würfeln?
Blindlings wagen?
Oder das Handeln verweigern?
Lass, bitte, hören von dir.

 


Kurt Marti,

Hauptkirche St. Nikolai, Hamburg

www.hauptkirche-stnikolai.de/sub_data/050807.doc

Person
 
 

Gedanken zum Tag... 23. September 2020


meine freiheit ist

etwas schönes

und kostbares.

 

ja, ich genieße es,

die freiheit zu haben,

zu tun und zu lassen,

zu reden und zu schweigen,

zu gehen und zu stehen,

zu geben und zu nehmen.

 

aber die freiheit,

alle freiheiten zu haben,

das geht mir zu weit.

 

denn meine freiheit endet da,

wo die freiheit des anderen

bedroht wird.

 

aus: Vellguth, Klaus; Reintgen, Frank: Menschen-Leben-Träume. Jugendgebete, Freiburg 2018.

Ruth Bader Ginsburg

Ruth Bader Ginsburg (15.03.1933 - 18.09.2020),

Richterin am Supreme Court, dem oberstern Gerichtshof der USA